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Bibliothek SuUB gibt NS-Raubgut zurück

Bibliothek SuUB gibt NS-Raubgut zurück
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Durch systematische Recherche nach NS-Raubgut konnte die Staats-und Universitätsbibliothek (SuUB) erneut ein Buch an den rechtmäßigen Eigentümer rückführen. Es handelt sich um das Werk von Julius Mühlfeld: "Aus dem tollen Jahr - Federzeichnungen aus dem Jahre 1848". Es ist 1873 beim Verlag Küthmann in Bremen erschienen. Die SuUB hat es jetzt an den Deutschen Gewerkschaftsbund Bremen übergeben.

Ursprünglich gehörte das Buch der Arbeiter-Zentralbibliothek Bremen, deren Bestände im Jahr 1933 von den Nationalsozialisten beschlagnahmt wurden. Die Bibliothek verfügte über mehr als 16.000 Bücher, die allen Gewerkschaftsmitgliedern zur Verfügung standen.

Projektmitarbeiter findet Besitzvermerk

Dass das Werk von Julius Mühlfeld ein eindeutiger Fall von NS-Raubgut ist, konnte bei der systematischen Überprüfung des Bibliotheksbestandes der SuUB aus den Erwerbungsjahren von 1933 bis 1948 belegt werden. Projektmitarbeiter Volker Cirsovius fand im Buch den Besitzvermerk der Arbeiter-Zentralbibliothek Bremen. Diese Bibliothek wurde als Gewerkschaftsbibliothek bis zur ihrer Auflösung im Jahre 1933 vom Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund betrieben, deren Rechtsnachfolger der heutige Bremer DGB ist. Deshalb übergab die SuUB das Buch auch an die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes Bremen, Annette Düring.

Von Bernburg nach Georgien

Den Recherchen im Rahmen des derzeitigen NS-Raubgutprojektes zufolge, gelangte der Titel 1939 als Geschenk der Deutschen Arbeitsfront (nach der Zerschlagung der Gewerkschaften in der NS-Zeit der Einheitsverband der Arbeitnehmer) in den Besitz der damaligen Bremer Staatsbibliothek. Dort verblieb es, bis es 1942 mit anderen wertvollen Buchbeständen der Bibliothek nach Bernburg an der Saale ausgelagert wurde. Ziel war es, die Bestände vor Kriegseinwirkungen zu schützen. In der Nachkriegszeit gelangte das Buch durch die Rote Armee nach Georgien. Im Rahmen einer großen Restitution aus Tiflis erhielt die SuUB diesen Band Mitte der 1990er Jahre zurück.

Maria Elisabeth Müller, Direktorin der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen, freut sich, dass durch die systematische Recherche nach NS-Raubgut auch dieses Buch an den rechtmäßigen Eigentümer übergeben werden konnte.

Weitere Informationen: https://www.suub.uni-bremen.de/infos/ns-raubgut/

Fragen beantwortet:

Anke Winsmann,

Referentin für Öffentlichkeitsarbeit der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen

Tel.: +49 421 218-59572

E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@suub.uni-bremen.de

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Telefon: +49 421 218-60150
E-Mail:  presse@uni-bremen.de

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