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"Kinder schaffen Wissen" - mit entwicklungspsychologischen Online-Studien

"Kinder schaffen Wissen" - mit entwicklungspsychologischen Online-Studien
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"Kinder schaffen Wissen" - mit entwicklungspsychologischen Online-Studien

Wie entwickeln Kinder ein Verständnis von Regeln und Moral? Unter anderem mit Fragen wie diesen beschäftigt eine Forschungsgruppe der Abteilung für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie an der Universität Bremen. Und das nicht alleine, sondern im bundesweiten Forschungsverbund "Kinder schaffen Wissen". Alle wissenschaftlichen Aktivitäten und Studien dieses Zusammenschlusses finden sich jetzt gebündelt im Web.

Wie denken Kinder? Wie sehen sie die Welt? Wie erwerben sie Wissen und Sprache? Diese und ähnliche Fragen erforscht die Entwicklungspsychologie. An der Universität Bremen ist es beispielsweise die Abteilung für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie im Fachbereich Human- und Gesundheitswissenschaften, die die psychologischen Grundlagen menschlicher Kooperation und gesellschaftlicher Regeln untersucht - und zwar vor allem im Säuglings- und Kleinkindalter. "Forscher Früchtchen" nennt sich die Gruppe. "Wir möchten mit unseren Studien nachvollziehen, wie sich Kooperation, Empathie, soziale Normen und Moral bei Kindern dieser Altersgruppen entwickeln", sagt Melissa Cherouny, Forschungskoordinatorin der von Professor Marco H. Schmidt geleiteten Arbeitsgruppe.

Forschung: Derzeit online statt in Präsenz

Doch auch die entwicklungspsychologischen Forschungen leiden unter der Corona-Pandemie. Normalerweise werden die Studien sonst bei Kooperationspartnern wie Kindergärten und Museen sowie in den Spiel- und Studienräumen der "Forscher Früchtchen" an der Universität mit viel Spaß kindgerecht durchgeführt. "Das geht derzeit nicht mehr", so die Forschungskoordinatorin. "Wir haben deshalb einerseits spannende Online-Studien entwickelt, an denen Eltern und Kinder bequem vom heimischen Computer aus teilnehmen können. Andererseits haben wir uns mit anderen Forschungsinstitutionen, die in gleichen oder verwandten Gebieten arbeiten, im Frühjahr 2020 zum Verbund ,Kinder schaffen Wissen' zusammengeschlossen."

Wie fühlt sich der Fuchs?

Dieser Verbund hat es innerhalb nur weniger Monate geschafft, alle entwicklungspsychologischen Forschungen im deutschsprachigen Raum an den teilnehmenden Institutionen auf einer Webseite zusammenzufassen und anschaulich zu präsentieren. "In den fünf Unterpunkten Kleinkinder, Vorschulalter, Grundschule, Jugendliche und Eltern findet man jeweils die passende Studie - oft auch mehrere - für das eigene Kind. Im Unterpunkt 'Vorschulalter' landet man zum Beispiel schnell bei unserer Studie ,Wie fühlt sich der Fuchs?'", erläutert Melissa Cherouny.

Mit dieser Studie will die Bremer Arbeitsgruppe herausfinden, wie Kinder die Emotionen von anderen in verschieden Situationen vorhersagen würden. Dabei schauen sie sich mit gemeinsam mit den Forscherinnen und Forschern mehrere Bildergeschichten an, in denen die Charaktere auf unterschiedliche Weise miteinander spielen. Was die Besucher der Webseite auch erfahren: Dass sich das Spiel an Kinder zwischen 3,5 und 6,2 Jahren widmet, dass es 30 Minuten dauert und dass man Webcam, Mikrofon und Lautsprecher oder Kopfhörer dafür braucht.

Übersicht der Forschungen ist ein Novum

"So, wie unsere Projekte hier präsent sind, sind es natürlich auch die der 27 anderen Forschungsinstitutionen in diesem Verbund", so die Bremer Wissenschaftlerin. "Eine solche Übersicht über Online-Studien zum kindlichen Denken, Sprechen und Verhalten, an denen man mit seinem Kind teilnehmen kann, hat es so noch nie gegeben." Alle aktuellen Studien werden aufgelistet, immer wieder kommen neue hinzu. Alle, die sich für entwicklungspsychologische Fragen im Kinder- und Jugendalter interessieren, werden hier fündig. Die Arbeitsgruppe der Universität Bremen ist mit insgesamt drei Studien vertreten.

Auf www.kinderschaffenwissen.de können sich Eltern über das Online-Angebot informieren und sich eine passende Studie für ihre Kinder aussuchen. "Die Studien variieren in ihrer Dauer, ihrer Aufgabenstellung und Aufbau. Teilweise können sie sofort begonnen werden; andere Studien hingegen bestehen aus einem Video-Chat mit einer Wissenschaftlerin oder einem Wissenschaftler, für den vorweg ein Termin vereinbart wird", erläutert Cherouny. Mit einer Teilnahme könnten Eltern auch in die Welt ihrer Kinder eintauchen und einen wichtigen Beitrag leisten, die kindliche Entwicklung besser zu erforschen und zu verstehen. Und der schöne Nebeneffekt: "Die Kinder haben viel Spaß an den spannenden Geschichten oder Spielen, mit denen sie sich während einer Studie beschäftigen."

Weitere Informationen:

www.kinderschaffenwissen.de

www.uni-bremen.de/entwicklungspsychologie/kinderstudien

www.uni-bremen.de

Fragen beantwortet:

Melissa Cherouny

Forschungskoordinatorin

Abteilung für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie

Fachbereich Human- und Gesundheitswissenschaften

Universität Bremen

Tel. +49 421 218-68762

E-Mail cherouny@uni-bremen.de

Universität Bremen
Hochschulkommunikation und -marketing
Telefon: +49 421 218-60150
E-Mail:  presse@uni-bremen.de

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Leistungsstark, vielfältig, reformbereit und kooperativ - das ist die Universität Bremen. Rund 23.000 Menschen lernen, lehren, forschen und arbeiten auf dem internationalen Campus. Ihr gemeinsames Ziel ist es, einen Beitrag für die Weiterentwicklung der Gesellschaft zu leisten. Mit gut 100 Studiengängen ist das Fächerangebot der Universität breit aufgestellt. Als eine der führenden europäischen Forschungsuniversitäten pflegt sie enge Kooperationen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen weltweit. Gemeinsam mit neun jungen Universitäten und vier assoziierten Mitgliedern aus dem Hochschul-, Nichtregierungs- und privaten Bereich gestaltet die Universität Bremen in den nächsten Jahren eine der ersten Europäischen Universitäten. Das Netzwerk YUFE - Young Universities for the Future of Europe wird von der EU-Kommission gefördert. In der Region ist die Universität Bremen Teil der U Bremen Research Alliance. Die Kompetenz und Dynamik der Universität haben zahlreiche Unternehmen in den Technologiepark rund um den Campus gelockt. Dadurch ist ein bundesweit bedeutender Innovations-Standort entstanden - mit der Universität Bremen im Mittelpunkt.