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Schwäbische Zeitung: Das wird so bleiben - Leitartikel zu Terror

Ravensburg (ots)

Es ist nahezu müßig, es zu wiederholen - auch, weil es so selbstverständlich ist: Solange es Menschen gibt, die Böses im Schilde führen und ihr eigenes Ableben dabei in Kauf nehmen, wird es keine absolute Sicherheit in Deutschland und an keinem anderen Ort dieser Erde geben.

Und dies gilt übrigens nicht nur für politisch motivierte Anschläge, sondern auch für jeden Amokläufer, der seinen Suizid mit größtmöglicher medialer Begleitung in Szene setzen will. Der unscheinbare Einzeltäter, der weder durch Hasstiraden in sozialen Netzwerken noch durch ein auffälliges Äußeres auf seine Gesinnung hinweist, fällt zwangsläufig durch jedes Fahndungsraster - bis er zuschlägt. Das wird auch so bleiben.

Züge kein Ort der Sicherheit

Was dies für unsere Gesellschaft heißt? Es mag herzlos klingen, aber die Menschen hierzulande werden mit dieser Art von Bedrohung leben müssen. Denn selbst diejenigen, die bereits jetzt größere Menschenansammlungen und Veranstaltungen meiden und um Gruppen von dunkelhäutigen Männern einen Bogen machen, werden hin und wieder mit dem Zug fahren. Oder eine Urlaubsreise an einem Flughafen beginnen. Oder ein öffentliches Gebäude, eine Sehenswürdigkeit und ein Museum besuchen. Es reicht, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.

Deshalb: Wenn jetzt Fragen zur Sicherheit in Deutschland aufkommen, dann sollte der Fokus tatsächlich auf Bahnhöfen und Zügen liegen. Sie sind schon lange - und ganz unabhängig von etwaiger terroristischer Bedrohung - keine Orte mehr, an denen sich Reisende, insbesondere weibliche, besonders wohlfühlen. Rein aus Kostengründen wird auf vielen Strecken auf Zugbegleiter oder geschultes Sicherheitspersonal verzichtet. Das wirkt schon nahezu wie eine Einladung an Übeltäter, seien sie Terroristen oder Kriminelle.

Dass die Terrororganisation Islamischer Staat für die Tat, wie schon in Nizza, die Verantwortung übernommen hat, spricht für die Schwäche der selbsternannten Gotteskrieger, denen im Nahen Osten die Felle davonschwimmen. Immerhin das ist eine gute Nachricht.

Pressekontakt:

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Telefon: 0751/2955 1500
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