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GLOBAL GOLD Interview mit Marko Querfurth: 11 Fragen zum Thema Rücklagen- und Vermögensschutz

Berlin (ots)

Zur Person:

Marko Querfurth ist Vorstand beim Bund der Steuerzahler Sachsen e. V., Experte für Rücklagen- & Vermögensschutz und nachgefragter Referent zum Thema Staatsverschuldung und ihre Auswirkungen auf unsere Ersparnisse. Er berät Privatinvestoren, Organisationen und Unternehmen und ist Berater und Direktor der GLOBAL GOLD AG.

1. Herzlich willkommen, Herr Querfurth! Sie sind Vorstand beim Bund der Steuerzahler in Sachsen. Welchen Zusammenhang gibt es hier zum Thema Gefährdung von Rücklagen und Vermögen?

Marko Querfurth:

Die Vorstandstätigkeit bezieht sich vor allem auf den Mitgliederservice. Der Verband ist die Stimme der Steuerzahler und befasst sich neben Steuerverschwendungen und der Optimierung von Steuergesetzen auch mit der Frage der nachhaltigen Finanzierung eines leistungsfähigen Staates. Diese könnte bei einem weiteren ungünstigen Verlauf der aktuellen Krise in Gefahr geraten. Seit Beginn der Corona-Krise erhalten wir viele Fragen von Mitgliedern bzgl. der nachhaltigen Krisenfinanzierung. Vermehrt kommen auch Fragen zur Sicherheit von Vermögenswerten, da Vermögensabgaben mittlerweile als denkbares Szenario diskutiert werden. Den deutschen Steuerzahler würde das besonders hart treffen, da er einerseits die weltweit höchste Abgabenlast schultert, andererseits seine Ersparnisse im europäischen Vergleich zu den geringsten Pro-Kopf-Vermögen zählen. Um das Thema Rücklagen- und Vermögensschutz inhaltlich zu vertiefen, wurde zu Forschungszwecken und zur Aufklärung die Arbeitsgemeinschaft "Rücklagen- und Vermögensschutz" gegründet.

2. Welche besonderen Risiken sehen Sie derzeit?

Marko Querfurth:

Einerseits existieren derzeit erhebliche Marktrisiken. Immobilien, Anleihen und Aktien sind überhitzt, die Nullzins-Dekade seit 2010 gefährdet Zinsprodukte bei Banken und Versicherungen. Andererseits führt die im Grundgesetz verankerte Sozialpflichtigkeit von Vermögen und Eigentum zu einem ernstzunehmenden Risiko, dass der Staat zur Aufrechterhaltung seiner Leistungsfähigkeit derzeitige und künftige Lasten mit privaten Vermögenswerten ausgleichen muss, wie es z.B. 1952 mit dem Lastenausgleichsgesetz umgesetzt wurde.

Gleiches gilt für gesetzliche Schutzmechanismen, die für gefährdete Finanzinstitute installiert wurden. Auch sie gehen im Schadensfall zu Lasten von Kundenguthaben und erhöhen aktuell die Verlustrisiken für die Bürger.

3. Wie hoch schätzen Sie aktuell die Gefährdung von Vermögenswerten ein?

Marko Querfurth:

Vergleicht man die Risiken nach Anzahl und Höhe ihres Schadenspotentials, so ist das Risiko für Rücklagen und Ersparnisse für den einzelnen Bürger ohne jede Frage auf dem höchsten Niveau der letzten 70 Jahre - und das mit Abstand.

Niedrigzinsen und niedrig verzinste oder bereits ausgefallene Anleihen belasten Rentenpapiere und Investmentfonds. Den Aktien drohen weitere Korrekturen, solange die Weltwirtschaft rückläufig ist. Zudem ist ab Herbst mit einer Covid-19-bedingten Pleitewelle, einem weiteren Rückgang der weltweiten Produktion und damit verbunden mit einem nachhaltigen Rückgang des Konsums zu rechnen. Weitere Umsatzrückgänge und Gewinneinbrüche könnten die Folge sein. Auch Immobilien können im Preis fallen, wenn Kredite nicht mehr bedient werden und die Anzahl der Verwertungen zunimmt. Darüber hinaus könnten die Staaten in Schieflage geraten und über Vermögensabgaben und Lastenausgleichgesetze auf die Rücklagen- und Vermögen der Bürger zugreifen.

4. Sie benennen Lastenausgleiche, Vermögensabgaben und Schuldenschnitte als Bedrohung für die Rücklagen der Bürger. Ist diese Umverteilung nicht gemeinwohldienlich und damit das kleinere Übel?

Marko Querfurth:

Alle wünschen sich einen leistungsfähigen Staat und leistungsfähige Sozialsysteme. Sicherheit und sozialer Frieden sind Eckpfeiler und wichtige Errungenschaften unserer Gesellschaft.

Jedoch sind Abgabenbelastung und Vermögenswerte zunehmend ungerecht verteilt. Unverhältnismäßig hoch werden vor allem die mittleren Einkommen und Vermögen belastet.

Die Mittelschicht stammt überwiegend aus der Babyboomer-Generation und ist dem heute kaum noch thematisierten Problem einer drohenden Altersarmut ausgesetzt. Um diese Herausforderung zu meistern, werden eigene Ersparnisse, Rücklagen und Vermögen nötig sein. Wenn diese nun aber zur Krisenbewältigung und Staatsfinanzierung, bzw. zur Rettung von Banken und Versicherungen benötigt werden, steht das im Widerspruch zu den existenziellen Interessen der Betroffenen, auch wenn diese sehr sozial eingestellt sind.

5. Hat aus Ihrer Sicht die Politik im Hinblick auf die Folgen der aktuellen Krise versagt?

Marko Querfurth:

Diese Behauptung ist schnell aufgestellt und der Historiker weiß zurückblickend immer, was man hätte besser machen können. Es ist zu unterstellen, dass die Politik alle Anstrengungen unternimmt, um eine sinnvolle Krisenbewältigung zu erreichen.

Allerdings haben die Akteure drei wesentliche Probleme:

  • Corona ist nur ein Auslöser und Beschleuniger. Das System war davor schon sehr fragil und hatte sich noch nicht von der letzten Finanzkrise 2009 erholt. Insofern liegen die Ursachen für die heutigen Herausforderungen weit in der Vergangenheit und sind tiefgreifender als auf den ersten Blick erkennbar. Ein anderer Auslöser hätte ebenso eine ähnliche Situation herbeiführen können
  • Es mangelt uns an persönlicher Erfahrung und damit an Kompetenz zur Bewältigung von umfassenden Krisen. Niemand hatte die Möglichkeit, eine Corona-Krise vorher zu üben und aus praktischen Erfahrungen geeignete Lösungsstrategien zu entwickeln. Auch die Wirtschaft und die Bevölkerung hatte diese Möglichkeit nicht. Das erhöht naturgemäß die Fehlerquote. Die Verantwortlichen sind um ihre Aufgaben nicht zu beneiden.
  • Der Bürger erwartet zu viel von Staat und Politik. Im Zeitalter der Vollkasko-Mentalität erwarten wir immer die Sicherstellung des Sorglos-Paketes. Das ist angesichts der vor uns liegenden Herausforderungen von der Politik nicht leistbar. Die Bürger müssen sich ungeachtet ihrer politischen Gesinnung noch mehr der Notwendigkeit von Eigenverantwortung und Eigeninitiative bewusst sein und das eine oder andere fremdgeführte Zepter wieder selbst in die Hand nehmen. Das gilt insbesondere für den Schutz von Rücklagen und Vermögen. Gesunder Menschenverstand ist hierbei ein bewährtes Mittel. Weniger bewährt hat sich das Vertrauen auf Durchhalteparolen und die damit verbundene Hoffnung, dass Corona nur ein vorübergehendes Strohfeuer war.

6. Was kann denn der Bürger nun konkret tun, um sein Vermögen zu schützen beziehungsweise dessen Wert zu erhalten?

Marko Querfurth:

Zunächst ist es wichtig, die Bedrohungen ernstzunehmen und sich der tatsächlichen Risiken bewusst zu sein.

Aufgrund der aktuellen Situation ist eine Revision und Neubewertung der nunmehr entstandenen Risiken empfehlenswert. Kommt man zu der Einschätzung, dass man sein Kapital den aktuellen Bedrohungen nicht aussetzen möchte, sollte man sich von Experten beraten lassen. Grundsätzlich gibt es rechtliche Möglichkeiten und Investments, die hohen Schutz bieten. Die rechtlichen Möglichkeiten kann eine anwaltliche Beratung identifizieren. Die Möglichkeiten, sinnvolle und schützende Investments zu finden, bieten spezialisierte Experten, die zunehmend in der Beratungsbranche zu finden sind. Eigener Kompetenzaufbau ist sehr empfehlenswert, allerdings auch sehr aufwändig und zeitintensiv. Kurzfristiger Expertenrat ist deshalb eine gute Wahl.

7.Können Sie dennoch Beispiele für geeignete Investments nennen, die aus Ihrer Sicht Schutz bieten?

Marko Querfurth:

Die Erfahrung zeigt, dass Eigentum an Sachwerten mit materiellem und immateriellem Eigenwert ein gutes Mittel ist. In der Vergangenheit standen Eigner solcher Investments meist auf der sichereren Seite. Es gibt viele verschiedene Anlagemöglichkeiten, die oft jedoch viel Sachkompetenz erfordern.

Edelmetalle, vor allem Gold und Silber, sind Klassiker und haben sich in guten Zeiten, aber vor allem in Krisenzeiten meistens bewährt. Besonders in schlimmen Krisen waren Gold und Silber neben Naturalien beliebte, vor allem beständige und werthaltige Tauschmittel, Wertmesser und langfristige Speicher von Kaufkraft.

Der Erwerb von Edelmetallen birgt allerdings auch Fehlerquellen, die im schlechtesten Fall zur kompletten Vermögensvernichtung führen können, weshalb ich auch hier nur wieder die Empfehlung unterstreichen kann, ein solches Vorhaben gemeinsam mit einem Experten umzusetzen.

8. Was kann man denn beim Edelmetallerwerb falsch machen?

Marko Querfurth:

Leider recht viel. Es gibt einige entscheidende Faktoren, die Beachtung finden sollten, um den mit einem Edelmetallinvestment angestrebten Schutz und Ertrag auch wirklich zu erreichen.

Zunächst sollten Anleger sichergehen, dass sie physische Produkte erwerben. Viele Edelmetallkäufe am Markt entpuppen sich aber bei genauerer Betrachtung als Investments in Finanzprodukte, zum Beispiel Goldfonds oder Goldbeteiligungen. Diese Produkte gehören damit in völlig andere Anlageklassen und können die gewünschte Schutzfunktion physischer Edelmetalle nicht bieten. Auch die Wahl des Handelspartners ist von zentraler Bedeutung. Dieser sollte international zertifiziert sein und ausschließlich Produkte LBMA-zertifizierter Hersteller anbieten, denn zu den häufigsten Problemen gehören die Produktqualität und die Echtheit. Besonders wichtig ist dann die strategisch richtige Stückelung. Der Anleger benötigt ein auf seine Ziele ausgerichtetes Portfolio mit den strategisch passenden Edelmetallprodukten in der passenden Stückelung. Für zusätzliche Sicherheit empfehlenswert ist eine Treuhandabwicklung. Anders als bei vielen Immobilientransaktionen ist diese in Deutschland für Goldtransaktionen nicht vorgeschrieben, wird aber von Spezialisten angeboten. Wenn Anleger eine Lageroption suchen, ist es entscheidend, dass die Edelmetalle tatsächlich als Eigentum des Anlegers gelagert werden. Anleger sollten mit großer Vorsicht reagieren, wenn sie diese Sicherheitsaspekte nicht in einfachen, verständlichen AGBs finden lassen.

9. Zuletzt ist Gold im Kurs stark gestiegen und erscheint teuer.

Raten Sie dennoch zum Kauf oder würden sie eher warten?

Marko Querfurth:

Das ist eine oft geäußerte Vermutung. Ohne Zweifel schwankt der Kurs und es gibt immer wieder die Chance eines günstigeren Kaufes. Der Versuch ein "peak nach unten" abzupassen ist jedoch, wenn überhaupt, mehr für Kursspekulanten und bei kurzfristiger Betrachtung interessant.

Gold ist seit jeher hochpreisig, das ist Teil seines Reizes. Deshalb hat man bei jedem Kaufzeitpunkt den Eindruck, dass es sehr teuer sei.

Darüber hinaus erwirbt man bei einem permanent steigenden Goldpreis gefühlt immer zum Höchstpreis. Ich erinnere mich noch an meinen ersten Goldkauf im Jahr 2000. Mein Umfeld erklärte mich für verrückt, zu diesem utopischen Preis Gold zu kaufen. Damals kostete die Unze 263 $. Vor 10 Jahren das gleich Bild, als ich für 750 Euro je Unze kaufte. Heute erscheinen uns diese Preise unendlich günstig. Gleiches wird uns vermutlich passieren, wenn wir in einigen Jahren auf einen Kurs von 1.800 Dollar je Unze zurücksehen.

Eine fachliche Bewertung des aktuellen Goldpreises kann man über das Geldmengen- bzw. Schuldenwachstum herleiten, da beides in Schüben mit dem Goldpreis korreliert. So gesehen ist geldmengen- und inflationbereinigt Gold so günstig wie zuletzt in den siebziger Jahren.

Weil Schulden, Geldmengen und Förderkosten weiter steigen, sind weitere Kurssteigerungen vorprogrammiert.

Wer dennoch ein Problem mit dem Goldpreis hat, sollte seine Fühler nach Silber ausstrecken. Das weiße Edelmetall ist im Vergleich zum historischen Gold-Silber-Kursverhältnis mit ca. 1:100 deutlich unterbewertet und bietet attraktive Einstiegspreise. Die Schutzfunktion ist ähnlich der des Goldes. Die Gewinnaussichten werden sogar höher vermutet, da Silber selten einzeln, vielmehr als Begleit-Erz beim Abbau anderer Erze gewonnen wird. Der Rückgang der weltweiten Produktion kann zu einem Rückgang der Rohstoffnachfrage führen, was das Angebot von Silber zusätzlich verknappen dürfte. Die Auswirkungen auf den Preis können signifikant ausfallen.

10. Nun gab es in der Geschichte auch Repressionen in Form von Verboten und Enteignungen gegen den Privatbesitz von Edelmetallen. Halten Sie so etwas wie Goldverbote für wahrscheinlich?

Marko Querfurth:

Die Fachwelt greift das Thema Goldverbot seit einiger Zeit auf und weist auf die Zunahme solcher Gefahren hin. Ausschließen kann man Verbote nicht. Tritt dieser Fall ein, wäre das Vermögen in Papierform zu entschädigen, dem exakten Gegenteil von dem, was die Edelmetalleigentümer erreichen wollten. Allerdings gibt es Produkte, die in der Vergangenheit Ausnahmen bei diversen Verboten darstellten. Professionelle Edelmetallinvestoren haben deshalb legale Strategien entwickelt, die Schutz vor Goldverboten bieten. Die Grundlage dafür liefert die richtige Vertrags-, Produkt-, Portfolio-, Eigentums-, Gesellschafts- und Lagerkonstellation.

11. Was ist Ihr abschließender Rat?

Marko Querfurth:

Vermögen schützen, wenn es von existenzieller Bedeutung ist. Das beste Verhalten ist wie bei einem drohenden Hochwasser. Nur zu hoffen, dass es nicht so schlimm wird und demnach nichts zu unternehmen, kann ein fataler Fehler sein.

Aus Sicherheitsgründen geht man von höchsten Pegelständen aus (worst case szenario) und trifft dafür alle Vorkehrungen. Anschließend hofft man, dass es nicht so schlimm kommt, ist aber bestens vorbereitet.

Sichere Rücklagen und Ersparnisse sind nicht alles, aber gerade zur Alters- und Krisenvorsorge benötigt man sie dringend. Danach ist die Investition in die eigene Fortbildung, in die eigene Gesundheit und in gute soziale Beziehungen die beste Absicherung.

So aufgestellt gilt es, positiv zu bleiben, den Blick auf Chancen zu richten und lösungsorientiert der Zukunft entgegenzugehen.

Wir bedanken uns für das informative Gespräch und die interessanten Einblicke.

Marko Querfurth:

Jederzeit gern!

Über GLOBAL GOLD

GLOBAL GOLD ist eine auf physische Edelmetalle spezialisierte international tätige Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Berlin. Die Kernkompetenz der GLOBAL GOLD ist der Schutz von Rücklagen und Vermögen sowie der nachhaltige Wertzuwachs mithilfe von Portfolios aus physischen Edelmetallen. Um ihren Kunden maximale Sicherheit bieten zu können, erfüllt GLOBAL GOLD freiwillig die höchsten internationalen Sicherheitsstandards. GLOBAL GOLD vermittelt ausschließlich LBMA-zertifizierte Produkte, wobei die Abwicklung zu 100 % treuhandüberwacht erfolgt und durch zwei Verantwortlichkeitsmarken der Schweizer und der Europäischen Edelmetallkontrolle zertifiziert ist. Mit diesem hohen Qualitätsstandard ist GLOBAL GOLD heute, nach mehr als 10 Jahren Bestehen, eines der größten Ausbildungsunternehmen für Edelmetallberater in Europa. Im Laufe der Unternehmensgeschichte wurden mehr als 100.000 Bestellungen sicher und diskret ausgeliefert.

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Weiterführende Presseartikel:

https://www.saechsische.de/global-gold-ag-zum-thema-geldanlage-12294.html

http://ots.de/Xhumo2

http://ots.de/ScqE2A

http://ots.de/jRe6bl

https://firmen.n-tv.de/global-gold-global-gold-ag.html

https://unternehmen.focus.de/global-gold-global-gold-ag.html

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