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Global Methane Pledge auf Klimakonferenz in Glasgow verkündet: Nächste Bundesregierung muss nachziehen

Berlin (ots)

  • Deutsche Umwelthilfe begrüßt internationale und europäische Initiative zur Reduktion von Methanemissionen
  • Ampel-Parteien müssen im Koalitionsvertrag nationale Methanstrategie und Reduktionsziel beschließen
  • Auch Methanemissionen aus Erdgasimporten und der Landwirtschaft müssen mit verbindlichen Maßnahmen reduziert werden

Auf der Klimakonferenz in Glasgow wird heute der Global Methane Pledge verkündet, mit dem sich die unterzeichnenden Staaten zur Reduktion der globalen Methanemissionen um 30 Prozent bis 2030 verpflichten. Auch Deutschland hat das neue Abkommen unterzeichnet und verpflichtet sich damit insbesondere, die Methanemissionen anzugehen, die in Drittländern wie Russland aus der Vorkette von Erdgasimporten entweichen. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert SPD, Grüne und FDP auf, im Koalitionsvertrag ein nationales Reduktionsziel sowie eine deutsche Methanstrategie zu verankern.

Hierzu Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz der DUH: "Es ist erschreckend, dass der Klimakiller Methan gerade in Deutschland, dem größten Gaskonsumenten der EU, keinerlei Rolle in der politischen Debatte spielt. Aktuell steigen diese Emissionen und wenn dieser Trend nicht umgekehrt wird, verursacht das Treibhausgas global bis 2040 weitere 0,3 Grad Celsius Erderhitzung. Von der neuen Bundesregierung fordern wir deshalb zwei Dinge: Erstens muss eine Methanstrategie mit nationalem Reduktionsziel in den Koalitionsvertrag aufgenommen werden. Zweitens muss sich die neue Regierung auf EU-Ebene entschieden hinter die Position des Europäischen Parlaments stellen und dafür eintreten, dass die Kommission die Frage der Erdgasimporte bei der Methanregulierung nicht ausklammert."

Im Dezember möchte die EU-Kommission erstmals einen Gesetzesvorschlag zur Methanregulierung vorlegen. Das Europäische Parlament forderte die Kommission im Oktober auf, eine solche Regulierung nicht nur auf die Gasindustrie in Europa zu beschränken, sondern auch die petrochemische Industrie und Erdgasimporte mit einzubeziehen.

Während die internationale und europäische Initiative für die Methanemissionen aus der Erdgasindustrie erstmals verpflichtende Maßnahmen vorsieht, wird im Bereich der Landwirtschaft jedoch weiterhin auf Freiwilligkeit gesetzt. Die DUH fordert von den Ampel-Parteien, auch die Methanemissionen aus der deutschen Landwirtschaft anzugehen.

Dorothee Saar, Bereichsleiterin Verkehr und Luftreinhaltung der DUH: "Die Landwirtschaft ist der Sektor mit den höchsten Methanemissionen, daher müssen wir jetzt endlich handeln und können es auch. Es gibt bewährte Minderungsmaßnahmen, die sofort umgesetzt werden können, beispielsweise in der Gülleverarbeitung und durch optimierte Fütterung. Technische Maßnahmen reichen jedoch nicht aus. Da die intensive Tierhaltung die Hauptquelle der landwirtschaftlichen Methanemissionen ist, müssen die Tierzahl und der Fleischkonsum reduziert werden. Gleichzeitig müssen Landwirte in die Lage versetzt werden, auch mit weniger Tieren ein gutes Auskommen zu generieren. Sowohl die Methanstrategie der EU-Kommission als auch die Resolution des Parlaments greifen hier zu kurz."

Hintergrund:

Methan ist das zweitwichtigste Treibhausgas nach CO2. Es ist laut Weltklimarat (IPCC) für etwa 0,5 Grad Celsius globaler Erwärmung verantwortlich. Über 20 Jahre betrachtet ist es 83-Mal klimaschädlicher als CO2. Es wirkt damit wie ein Booster für die Klimakrise und birgt die Gefahr, dass wir kurzfristig gefährliche Klima-Kipppunkte erreichen. Umgekehrt kann mit einer Reduktion der Methanemissionen kurzfristig beim Klimaschutz viel erreicht werden.

Die Erdgas-, Erdöl- und Kohleindustrie ist neben der Landwirtschaft und Abfallwirtschaft einer der Haupt-Emittenten des Klimagases und gleichzeitig die Branche, in der Reduktionen laut Analysen der Internationalen Energieagentur kostengünstig oder sogar ohne zusätzliche Kosten am einfachsten möglich sind. Die Internationale Energieagentur kommt auf Basis neuer Messungen zu dem Schluss, dass die Methanemissionen der Öl- und Gasindustrie aktuell um bis zu 80 Prozent unterschätzt werden.

Pressekontakt:

Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz
0160 4334014, zerger@duh.de

Dorothee Saar, Leiterin Verkehr und Luftreinhaltung
030 2400867-72, saar@duh.de

DUH-Newsroom:

030 2400867-20, presse@duh.de

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