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Der Tagesspiegel: Anhaltende Kritik an Münchens Oberbürgermeister Ude wegen Faschingsumzugs am Holocaust-Gedenktag

Berlin (ots)

Berlin - In der Debatte um den in München am
Holocaust-Gedenktag geplanten Faschingsumzug steht Oberbürgermeister 
Christian Ude (SPD) weiter in der Kritik. Der innen- und 
rechtspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Stephan 
Mayer, sagte dem Berliner "Tagesspiegel" (Donnerstagausgabe), er 
wundere sich sehr über den Münchner OB: "Ude hätte den Termin 
durchaus auf den eigentlichen Faschingssonntag eine Woche später 
verlegen können." Dagegen sagte ein Sprecher der CSU-Landesleitung 
der Zeitung: "Das ist eine Verwaltungsentscheidung der Stadt München,
und die CSU-Landesleitung wird sich nicht darin einmischen." 
Oberbürgermeister Ude, der auch Schirmherr des Faschingsumzugs ist, 
hatte dem "Tagesspiegel" zuvor erklärt, es gebe keine rechtliche 
Handhabe, die Veranstaltung zu unterbinden.
Kritik an der Veranstaltung kam von der evangelischen Kirche. Der 
bayrische Landesbischof Johannes Friedrich sagte dem "Tagesspiegel": 
"Für mich ist unverständlich, dass der Münchner Stadtrat an diesem 
Tag einen Faschingsumzug stattfinden lässt. Das passt nicht zu vielen
Äußerungen des Münchner Oberbürgermeisters Ude über die Bedeutung der
Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus." Der für kommenden 
Sonntag angemeldete Faschingsumzug war vom Zentralrat der Juden in 
Deutschland mehrfach scharf kritisiert worden. 
Zentralrats-Präsidentin Charlotte Knobloch hatte erklärt, durch die 
Veranstaltung würden "die Opfer entehrt und düpiert".
Der bayrische Bundestagsabgeordnete und Innenexperte der 
FDP-Bundestagsfraktion, Max Stadler, sagte dem "Tagesspiegel", er 
unterstelle den Organisatoren des Umzugs keine böse Absicht. "Dennoch
ist dieser Termin fahrlässig gewählt worden", sagte Stadler. Durch 
die entstandene Debatte könne aber davon ausgegangen werden, dass der
Holocaust-Gedenktag am 27. Januar künftig nicht mehr vergessen werde.
Bei Rückfragen:
Der Tagesspiegel
Politikredaktion
Tel.: 030/26009389

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
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Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
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