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Der Tagesspiegel: Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Gerster (CDU) kritisiert Vatikan
Nach Williamson-Affäre jetzt Seligsprechung Pius' XII. aussetzen

Berlin (ots)

Berlin. Der Präsident der Deutsch-Israelischen
Gesellschaft und langjährige Leiter der CDU-nahen 
Konrad-Adenauer-Stiftung in Israel Johannes Gerster hat Kritik am 
Vatikan geäußert: Er habe "als Katholik meine Probleme" mit der 
Rehabilitierung des holocaustleugnenden Bischofs Williamson. Von Rom 
müsse man "mehr Sensibilität" erwarten können. Gerster ermahnte den 
Vatikan, nun den Kurs in der Frage der Seligsprechung von Papst Pius'
XII. zu ändern. Das halte er für "noch wichtiger". Pius wurde im Jahr
des Weltkriegsbeginns 1939 zum Papst gewählt und gilt Kritikern bis 
heute als Schweiger im Vatikan, der gegen den Holocaust nichts 
unternommen habe. Gerster sagte, gerade im Lichte der 
Williamson-Affäre sei es wichtig, dass eine Seligsprechung dieses 
Papstes "erst nach Öffnung der Vatikanakten und einer gründlichen 
öffentlichen Diskussion darüber" erfolge. Er selbst sei überzeugt, 
dass die Kirche von einer solchen "vollen Transparenz keine Nachteile
zu erwarten" habe. Gerster zeigte sich gleichzeitig überzeugt, dass 
die Affäre keine dauerhaften Folgen für das Verhältnis zu Israel 
haben werde. Weder eine jetzige noch künftige Regierung werde "das 
Kind mit dem Bade aussschütten" und die über Jahrzehnte gepflegten 
Beziehungen zum Vatikan abbrechen. Israels Minister für 
Religionsangelegenheiten hatte am Wochenende mit dem Abbruch der 
diplomatischen Beziehungen gedroht.
Inhaltliche Fragen richten Sie sich bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Politik, Telefon 030/26009-389.

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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