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Der Tagesspiegel: Ex-Wirtschaftsminister Wolfgang Clement sieht "gesellschaftliche Tendenzen zur Dekadenz"

Berlin (ots)

Berlin - Der frühere Wirtschaftsminister Wolfgang
Clement hat die Äußerungen von Außenminister Guido Westerwelle (FDP) 
in der Sozialstaatsdebatte verteidigt. "Dass wir gesellschaftliche 
Tendenzen zur Dekadenz haben, dafür fallen mir allerhand Beispiele 
ein", sagte der aus der SPD ausgetretene Politiker dem in Berlin 
erscheinenden "Tagesspiegel" (Montagsausgabe). Westerwelle hatte im 
Zusammenhang mit der Debatte um Hartz-IV-Regelsätze vor 
"spätrömischer Dekadenz" gewarnt. Clement sagte, es gebe "zweifellos 
Missbrauch und Fehlentwicklungen, oben wie unten in unserer 
Gesellschaft". Es sei "hohe Zeit, dass wir uns darüber klar werden, 
was der Staat einer sich demografisch dramatisch verändernden 
Gesellschaft noch leisten kann und was nicht". Dies sei nach seiner 
Einschätzung der Kern dessen, worum es Westerwelle gehe, meinte 
Clement: "Und da hätte  er Recht." Der frühere Minister in der 
rot-grünen Regierung Gerhard Schröders sprach sich für eine 
Beibehaltung der Regelsätze für Hartz-IV-Empfänger aus. Stattdessen 
verteidigte er die Vorschläge der FDP zu Steuerentlastungen. "Gerade 
im unteren und mittleren Einkommensbereich sind die Lasten zu hoch 
und müssen alsbald abgesenkt werden", meinte er. Zugleich wies 
Clement darauf hin, dass Arbeitsagenturen arbeitsunwillige 
Hartz-Iv-Empfänger schon heute mit Sanktionen belegen könnten. 
"Insofern war die Diskussion um eine  neu einzuführende 
Arbeitspflicht überflüssig", meinte er.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Politik, Tel. 030 29021 14905

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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