Der Tagesspiegel: Zypern - Klage auf Milliardenentschädigung gegen EZB
Berlin (ots)
Berlin - Die Europäische Zentralbank und die Eurofinanzminister sollen die drei Großbanken Zyperns im März 2013 gezwungen haben, ihren Besitz in Griechenland an die griechische Bank Priraeus so weit unter Preis zu verkaufen, dass sie dabei 3,4 Milliarden Euro Verlust machten, die später von den Kunden der Banken in Zypern aufgebracht werden mussten. Diesen Vorwurf erheben zyprische Politiker, Notenbanker und Geschädigte und klagen daher vor dem Europäischen Gerichtshof auf Entschädigung, berichten der Tagesspiegel (Donnerstagausgabe) und der Fernsehsender Arte*. Diese "unfreiwillige" Abspaltung des Griechenlandgeschäfts der Bank of Cyprus, der Laiki- und Hellenic Bank sei bei der EZB schon Monate im Voraus geplant worden, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf ein geheimes Memo der damit beauftragten EZB-Beamten. "Die Troika und die Eurogruppe" hätten Zypern im Rahmen der Verhandlungen über ein Hilfsprogramm im März 2013 "dreieinhalb Milliarden Euro gestohlen und einer griechischen Bank zugeschoben", erklärte dem Bericht zufolge der Vorsitzende des Finanzausschusses im zyprischen Parlament, Nicholas Papadopoulos. Dies sei "einer der größten Skandale in der Geschichte der Eurozone". Sowohl die EU-Kommission als auch die EZB hätten jede Auskunft zum Thema verweigert, berichtet der Tagesspiegel.
*Den Film "Macht ohne Kontrolle - die Troika" von Arpad Bondy und Harald Schumann sendet Arte am 24.2.2015 um 21.50 Uhr .
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