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Der Tagesspiegel: Empörung über Gysi-Äußerungen - PDS lehnt Entschuldigung ab

Berlin (ots)

Linkspartei-Fraktionschef Gregor Gysi hat mit
seinen Äußerungen zum Scheitern von Parteichef Lothar Bisky bei der 
Wahl zum Bundestagsvizepräsidenten parteiübergreifend für Empörung 
gesorgt. Das berichtet der Berliner Tagesspiegel 
(Donnerstag-Ausgabe).
Bundestagsvizepräsidentin Susanne Kastner (SPD) forderte eine 
Entschuldigung Gysis. Der Linkspartei-Chef stelle alle "ihm nicht 
genehmen Abgeordneten unter Generalverdacht", sagte sie der Zeitung. 
Mit solch "unsäglichen historischen" Vergleichen wolle die 
Linkspartei offenbar davon ablenken, eine demokratische Wahl verloren
zu haben, sagte die SPD-Politikerin.  "Es gibt keinen Grund, sich zu 
entschuldigen", sagte Linkspartei-Sprecher Hendrik Thalheim.
Gysi hatte unmittelbar nach dem erneuten Scheitern Biskys heftige 
Vorwürfe an die Fraktionen gerichtet. Unter Verweis auf die Wahl des 
Ex-Bundeskanzlers Kurt-Georg Kiesinger (CDU) sagte Gysi  unter 
anderem: "Ich weiß, dass die Biographie von Lothar Bisky auch 
Schwächen hat. Die erste Schwäche besteht darin: Er hat in der Jugend
nicht 'Mein Kampf' von Adolf Hitler gelesen und war davon auch nicht 
begeistert."
FDP-Fraktionschef Wolfgang Gerhardt sagte,der Zeitung die 
Äußerungen Gysis seien "nicht zu entschuldigen und entsprechen auch 
nicht dem Umgangsstil des Bundestages". Gysi habe in maßloser Weise 
Kolleginnen und Kollegen beschimpft, "die nichts anderes getan haben 
als von ihrem Recht auf freie Wahl Gebrauch zu machen."
Grünen-Chefin Claudia Roth sagte, es sei "eine Unverschämtheit. 
Abgeordnete, die Bisky nicht gewählt haben, mit dem 
Nationalsozialismus in Verbindung zu bringen" . Mit seinen billigen 
antifaschistischen Parolen habe Gysi auch dem Anliegen geschadet, 
sich ernsthaft mit der NS-Vergangenheit auseinanderzusetzen.
Bei inhaltlichen Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Tagesspiegel-Parlamentsredaktion, Tel.: 030 726262612

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