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Weser-Kurier: Zum Bremer Staatsvertrag mit den Muslimen schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 16. Januar 2013:

Bremen (ots)

Naiv wäre es allerdings, zu glauben, mit der gestrigen Feierstunde hätten sich sämtliche Alltagsprobleme in Luft aufgelöst. Denn Papier ist geduldig, und vertraglich vereinbaren lässt sich im Leben bekanntlich vieles. Jetzt haben die muslimischen Gemeinden die Aufgabe, diesen Vertrag auch intern zum Leben zu bringen, ihn weiterzutragen und im Alltag anzuwenden. Gleiches gilt auch für die Stadt. Sie möchte es Muslimen im Land Bremen künftig leichter machen, sich gesellschaftlich einzubringen und zu engagieren und ihre Anliegen in der Öffentlichkeit zu vertreten. Doch möglich ist all das nur, wenn die muslimischen Verbände dafür nun auch die nötige finanzielle Förderung bekommen. Denn der Staatsvertrag gewährt ihnen keineswegs den rechtlichen Status von christlichen Kirchen in Deutschland. Eine Regelung, die in etwa der Kirchensteuer entspricht, rückt damit erst einmal in weite Ferne. Das Papier ist folglich nur ein erster Schritt - nicht mehr und nicht weniger. Viele Dinge, die für das tagtägliche Zusammenleben von Bedeutung sind, werden darin noch gar nicht aufgegriffen. Zum Religionsunterricht an Bremer Schulen etwa findet sich im Staatsvertrag nur eine knappe und obendrein äußerst schwammig gehaltene Passage. Auch zu den Bildungschancen muslimischer Kinder und Jugendlicher liest man dort wenig. Das alles sind Themen, die uns in Zukunft beschäftigen werden und müssen, Vertrag hin oder her. Das wichtigste ist allerdings erst einmal, dass es ihn überhaupt gibt.

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