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Stuttgarter Nachrichten: Schauspieler Peter Sodann: "Experiment DDR geht irgendwann von vorn los"

Stuttgart (ots)

Der Schauspieler und Regisseur Peter Sodann
erwartet eine Neuauflage des DDR-Experiments von Gerechtigkeit und 
Sozialismus. Anlässlich des 18. Jahrestages des Mauerfalls sagte der 
sächsische "Tatort"-Star den Stuttgarter Nachrichten (Freitag): "Ich 
glaube fest daran, dass das Experiment, das wir in der DDR erlebt 
haben, irgendwann noch einmal von vorn losgeht." Der 
Gerechtigkeitssinn sei auch im Westen unterbrochen: "Der gegenwärtige
Kapitalismus habe sich aus seiner sozialen Gerechtigkeit gelöst. Die 
Menschen brauchen wieder Utopien für das, was kommen soll." Sodann 
selbst findet "den erträumten Kommunismus toll, aber die bisher 
praktizierte Form zeigt zu wenig Demut vor Menschen und der Natur".
Er wolle nicht zur Revolution aufrufen, sagt der 71-Jährige, den 
die Linkspartei einst umworben hat: "Aber ich merke, dass sich 
Gesinnungen wandeln. Es gibt eine große Gleichgültigkeit, aber die 
Leute spüren eine Kälte, die von unten heraufzieht. Es wird 
ungemütlich, auch wenn noch keiner so richtig friert."  Die 
Entscheidung, sich nicht als PDS-Kandidat aufstellen zu lassen, habe 
er getroffen, weil er zu viel Freiheiten hätte aufgeben müssen. 
Sodann weiter: "Ich könnte mich nie auf eine Hinterbank setzen - und 
sei es die im Bundestag, wo ich zudem jeden Tag Leute ertragen 
müsste, die ich nicht leiden mag."
Zum Linksparteichef Oskar Lafontaine sagte der Darsteller des 
scheidenden Leipziger "Tatort"-Kommissars Paul Ehrlicher: "Lafontaine
hat einen größeren Gerechtigkeitssinn als die anderen." Der frühere 
Parteichef habe die SPD verlassen, als er meinte, dass es mit 
Schröder so nicht weitergehe. "Das war ein ehrlicher Zug", meint 
Sodann: "Die anderen haben weiter gewurschtelt. Heute versucht Kurt 
Beck, die Kurve zu kriegen und zurück zu finden." Sodann selbst 
interessiert sich im 18. Jahr nach dem Mauerfall vor allem für zwei 
Dinge: "Für die Kirche, weil dort so viele Menschen sind, die die 
Welt verändern wollen. Und für die Linke, weil auch sie sagt: Es ist 
nicht alles in Ordnung so, wie es läuft.

Pressekontakt:

Stuttgarter Nachrichten
Chef vom Dienst
Joachim Volk
Telefon: 0711 / 7205 - 7110
cvd@stn.zgs.de

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