Studie zur TV-Nutzung: Relevant Set stabil mit sechs Sendern
Sendervielfalt weitgehend ungenutzt
80 Prozent der TV-Nutzung entfällt auf nur sechs Sender
Große Sendermarken bestimmen das Relevant Set
München (ots)
Die Zahl der TV-Sender, die ein deutscher Fern- sehhaushalt im Schnitt empfangen kann, hat in den letzten zehn Jahren deutlich zugenommen: Durchschnittlich 73 Sender stehen heute zur Aus- wahl und damit mehr als doppelt so viele wie im Jahr 2000 (36 Sender). Bemerkenswert: Der Großteil der täglichen Fernsehnutzung (80 Prozent) entfällt nach wie vor auf nur sechs Sender. Auch in Multi-Channel- Haushalten, die mehr als 150 Sender empfangen, konzentriert sich die Fernsehnutzung auf sechs Sender. Zu diesem Ergebnis kommt SevenOne Media, die Vermarktungs- und Forschungstochter der ProSiebenSat.1 Group, in ihrer aktuellen Studie "Relevant Set ? Sendervielfalt und Sender- nutzung".
Große Sendermarken behaupten sich in fragmentiertem Markt
Deutsche Fernsehhaushalte empfangen derzeit durchschnittlich 73 Sender. Davon nutzen sie jedoch lediglich 14 Sender wenigstens zehn Minuten pro Monat. Der Großteil der Fernsehnutzung (80 Prozent) entfällt dabei sogar auf nur sechs Sender, dem Relevant Set. Die TV-Grundbedürfnisse werden also trotz zunehmender Angebotsvielfalt mit nur wenigen Sendermarken befriedigt. Im Relevant Set sind vor allem die großen Sendermarken vertre- ten: ProSieben gehört bei 65,6 Prozent der 14- bis 49-Jährigen zum Rele- vant Set, SAT.1 bei 62,8 Prozent und kabel eins bei 34,5 Prozent.
Von der Vielfalt unbeeindruckt: Multi-Channel-Haushalte
Ein besonderes Augenmerk hat SevenOne Media in ihrer aktuellen Studie auf die Multi-Channel-Haushalte gelegt. Diese können über 150 Sender empfangen ? und damit mehr als doppelt so viele Sender wie der Durch- schnitt. Insgesamt verfügt heute jeder fünfte Haushalt (19,3 Prozent) über eine Auswahl von mehr als 150 Sendern. Dennoch schalten die Zuschauer vor allem bei ihren Lieblingssendern ein: 80 Prozent ihrer täglichen Fern- sehnutzung konzentriert sich ebenfalls auf nur sechs Sender.
83 Prozent der Zuschauermarktanteile entfallen auf nur 10 Sender
Aktuell weist das AGF-/GfK-Fernsehpanel die Nutzung von circa 1.030 TV- Sendern aus. Dabei erzielen lediglich 38 Sender einen Marktanteil von über 0,1 Prozent. Gemeinsam erreichen diese 38 Sender einen Marktanteil von 96,7 Prozent. Die übrigen fast 1.000 Sender erzielen zusammengenommen nur 3,3 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Noch deutlicher wird die Bedeutung etablierter Sendermarken bei einer Betrachtung der Top 10: Diese vereinen insgesamt einen Marktanteil von 82,8 Prozent auf sich und bestimmen den Fernsehmarkt damit deutlich.
Daniel Haberfeld, Director Research SevenOne Media: "Marken bieten Orientierung und Sicherheit ? das trifft auf Sendermarken ebenso zu wie auf andere Marken. Daher konzentriert sich die Fernsehnutzung der Haus- halte auch auf wenige etablierte Sender. Es ist bemerkenswert, dass diese Zahl stabil bei etwa sechs Sendern liegt, obwohl das Angebot in den letzten zehn Jahren massiv zugenommen hat. Ein deutliches Signal der Zuschau- er, dass große Sendermarken auch in Zukunft die Hauptrolle spielen wer- den."
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