Tele 5 zeigt am 20.08. um 22.25 Uhr das Meisterwerk
'Sophies Entscheidung'
Oscar für Meryl Streep
Günther Maria Halmer im Tele 5-Interview: "Ich sollte Meryl Streep behandeln wie ein Stück Dreck"
München (ots)
Halmer, der den Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß spielt, über Ängste, Respekt, einen einsamen Spaziergang mit Meryl Streep und den Kuss vom großen Hollywoodstar.
Tele 5: Streep verkörpert die inhaftierte Polin Sophie, die für Höß arbeiten soll. Wie war die Begegnung mit dem damals schon sehr berühmten Star?
Halmer: Aufregend. Ich habe in der Suite von Regisseur Alan Pakula auf sie gewartet und hatte ein bissel Angst, weil ich musste ja ein Schwein spielen, das ihr an die Wäsche geht. Man kommt nicht gern mit solchen Rollen an. Aber dann ist sie zur Tür rein mit einem großen Blumenstrauß, den sie mir gegeben hat. Da war ich sehr beeindruckt.
Haben Sie gerne mit ihr gearbeitet?
Sie war der große Weltstar und ich als Höß sollte sie behandeln wie ein Stück Dreck. Das geht natürlich nicht, wenn ich vor lauter Respekt am Boden liege. Deshalb hatte Alan Pakula wahnsinnige Angst, dass es nicht funktioniert. Aber Meryl war sehr normal und professionell, ohne jedes Stargetue. Das hat alles sehr gelockert. Wir haben die Szenen gemeinsam gestaltet.
Höß entwickelt eine Schwäche für Sophie und küsst sie.
Der Regisseur hat zuerst gedacht, dass ich zu charismatisch bin für diese Szene. Er hat gefürchtet, die könnte erotisch wirken, weil Sophie sich ja nicht wehrt. Der echte Höß war klein und hat sehr durchschnittlich ausgesehen. Ich selber hab mich gar nicht so attraktiv gefunden, weil das einfach nicht meine Haltung zu mir ist. Aber Pakula hatte diese Angst.
Was haben Sie gemacht?
Ich hab' gesagt, na ja, der Höß hat Migräne, dann soll sie ihm doch einen Waschlappen auf den Kopf legen. Das wirkt immer lächerlich. Wenn ein Mann mit Waschlappen am Kopf eine Frau anmacht, dann glaubt man nicht, dass sie das will. Das war eine Idee von mir und es hat funktioniert.
Meryl Streep hat für den Film Deutsch und Polnisch gelernt. Die Szenen mit Sophie und Höß sind in Deutsch gedreht worden.
Ja, es wäre doch merkwürdig, wenn der Höß Englisch spricht, mit einem starken deutschen Akzent und zu einer Amerikanerin sagt "Your german is so wonderful". Das war übrigens auch etwas, wofür ich Meryl sehr bewundert habe. Am Tag vorher hat sie den Text in Deutsch bekommen und dann hat sie das gespielt. Das ist unfassbar. Sie hat ein fotografisches Gedächtnis, das hat sie mir mal gesagt.
Haben Sie nach den Dreharbeiten noch gemeinsam gefeiert?
Wir hatten gedreht bis um drei in der Früh, weil die Amerikaner heim wollten. Dann haben sie direkt danach ein Fest im Interconti arrangiert. Und dann bin ich noch mit der Meryl Streep durch das erwachende Zagreb gegangen, nur wir zwei. Wir waren sehr erschöpft und entspannt. Man hat ja schon geahnt, dass sie vielleicht einen Oscar bekommt und das war ein besonderer Moment, in gewisser Weise unvergesslich.
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