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Sozialverband Deutschland (SoVD)

Gemeinsame Pressemitteilung
SoVD und Volkssolidarität fordern Neuanfang bei Gesundheitsreform

Berlin (ots)

Adolf Bauer, SoVD-Präsident, und Prof. Dr. Gunnar
Winkler, Präsident der Volkssolidarität, erklären:
Sozialverband Deutschland (SoVD) und Volkssolidarität (VS) lehnen 
die von der Großen Koalition geplante Gesundheitsreform in weiten 
Teilen ab. Diese Reform hat eine gravierende soziale Schieflage. Die 
Große Koalition belastet erneut einseitig die Versicherten und 
Patienten der gesetzlichen Krankenversicherung. Die Beiträge zur 
Krankenversicherung steigen und die Versicherten müssen nach der 
Einführung des Gesundheitsfonds mit einem Zusatzbeitrag rechnen. 
Damit werden alle künftigen Kostenrisiken auf die Patienten 
abgewälzt. Dies trifft Geringverdiener und chronisch Kranke besonders
hart.
Sozialverband Deutschland und Volkssolidarität lehnen insbesondere
den Gesundheitsfonds und den Zusatzbeitrag ab. Denn der 
Gesundheitsfonds führt zu einem Wettbewerb um Gesunde und 
Gutverdiener und nicht zu einem Wettbewerb um die bestmögliche 
Gesundheitsversorgung.
Beide Verbände haben ein Gutachten zu den Folgen der 
Gesundheitsreform für Patienten und Versicherte in Auftrag gegeben. 
Autor ist Dr. Klaus Jacobs, hauptberuflich tätig als Geschäftsführer 
des Wissenschaftlichen Institutes der AOK (WIdO). Wie aus dem 
Gutachten hervorgeht, droht aufgrund des Gesundheitsfonds und des 
unzureichenden Risikostrukturausgleichs letztlich eine schlechtere 
Versorgung der Patienten. Beide führen dazu, dass ein ungleicher 
Wettbewerb zwischen den Krankenkassen eingeleitet wird. Krankenkassen
mit einem höheren Anteil älterer und chronisch kranker Mitglieder 
geraten finanziell unter Druck, weil der geplante 
Risikostrukturausgleich diese Ausgaben nur mangelhaft abdeckt. Als 
einziger Steuerungsmechanismus bleibt den Kassen, bei den Leistungen 
für ihre Mitglieder zu sparen.
Die Studie weist außerdem nach, dass die "drängenden 
Finanzierungsprobleme der GKV durch das Konzept des Gesundheitsfonds 
in keiner Weise gelöst" werden. "Weder wird die Finanzierungsbasis 
kurzfristig stabilisiert, noch werden irgendwelche Maßnahmen im 
Hinblick auf das Ziel einer nachhaltigen Finanzierung getroffen. Die 
Finanzierung wird nicht erkennbar gerechter."
Beide Verbände sprechen sich auf der Grundlage des Gutachtens für 
eine stärkere Steuerfinanzierung des Gesundheitswesens und folgende 
kurzfristige Maßnahmen aus:
-	Die im Haushaltsbegleitgesetz 2006 beschlossene Rückführung der 
Bundeszuweisung für Leistungen im Zusammenhang mit Schwangerschaft 
und Mutterschaft muss unverzüglich rückgängig gemacht werden.
-	Auf verordnungsfähige Arzneimittel soll nicht mehr der volle 
(und ab 2007 kräftig erhöhte) Mehrwertsteuersatz erhoben werden, 
sondern - wie in fast allen anderen EU-Mitgliedstaaten - der 
ermäßigte Satz.
-	Die Krankenversicherungsbeiträge für Arbeitslose müssen wie 
bereits vor 1995 wieder auf der Grundlage ihrer vorherigen 
Arbeitsentgelte gezahlt werden. Durch diese Maßnahmen würde der 
durchschnittliche GKV-Beitragssatz bereits merklich entlastet.
Langfristig müssen alle Bürger und alle Einkommensarten in die 
solidarische Finanzierung der Gesundheitsversorgung einbezogen 
werden. Der Wettbewerb als Steuerungsinstrument muß so ausgestaltet 
sein, dass er der Verbesserung von Qualität, Wirtschaftlichkeit und 
Präferenzgerechtigkeit der Versicherten dient. Das erfordert, dass 
allein erfolgreiches Bemühen um eine bessere Versorgung von Kranken 
belohnt wird.
Sozialverband Deutschland und Volkssolidarität fordern, dass die 
Gesundheitsreform noch einmal von Grund auf neu begonnen wird. Beide 
Verbände fordern eine Reform, die Qualität und Solidarität der 
Gesundheitsversorgung nicht gefährdet, sondern sichert.
Das 18seitige Gutachten finden Sie auf den Internetseiten 
www.sovd.de und www.volkssolidaritaet.de
V.i.S.d.P.: Dorothee Winden und Tilo Gräser

Kontakt:

Dorothee Winden
SoVD-Bundesverband
Pressestelle
Stralauer Str. 63
10179 Berlin
Tel.: 030/72 62 22 129/ Sekretariat -123
Fax: 030/72 62 22 328
E-Mail: pressestelle@sovd.de

Original-Content von: Sozialverband Deutschland (SoVD), übermittelt durch news aktuell

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