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Lausitzer Rundschau: Im Bildungsnotstand Betriebe geben Nachhilfe für Lehrlinge

Cottbus (ots)

Nicht jeder Schulabgänger kann ein Einser-Zeugnis
haben. Das muss auch der Wirtschaft klar sein. Wenn sich allerdings 
mehr als jeder zweite Betrieb dazu veranlasst sieht, mit seinen 
Lehrlingen das zu pauken, was Schule und Elternhaus längst hätten 
leisten müssen, dann ist etwas faul im Land der Tüftler und Denker. 
Das Grundübel kennen alle Familien, die schon mal von einem 
Bundesland ins andere gezogen sind: Der Bildungsföderalismus bringt 
es mit sich, dass ein Schüler der achten Klasse in Bremen ungefähr 
auf dem gleichen Wissensstand ist wie ein Schüler in Bayern, der 
gerade mal die sechste Klasse absolviert. Ein irrwitziger Zustand.
 Schon wegen seiner knappen Rohstoffe muss Deutschland wie kaum ein 
anderer Industriestaat auf Investitionen in Bildung und Ausbildung 
setzen. Das umso mehr, als hier zu Lande immer weniger Schulabgänger 
registriert werden. So ist es auch nicht reine Nächstenliebe, wenn 
Unternehmen die Nachhilfe für ihre Azubis organisieren. Schon heute 
macht sich der Fachkräftemangel vielerorts schmerzlich bemerkbar. 
Durch die Bildungsmisere droht sich diese Entwicklung noch zusätzlich
zu verschärfen.
Vor diesem Hintergrund bleibt vielen Firmen nichts anderes übrig, als
selbst die Initiative zu ergreifen. Letztlich müssen Wirtschaft und 
Schule stärker aufeinander zu gehen. Schülerpraktika in Unternehmen 
sind dafür ein gelungenes Beispiel. Auf diese Weise erhalten die 
potenziellen Lehrlinge Einblicke in betriebliche Abläufe. Und sie 
werden womöglich besser fürs schulische Lernen motiviert. Solche 
Projekte lassen sich noch weiter ausbauen.
 Das Grundübel kann die Wirtschaft allerdings nicht beheben: Für die 
zerklüftete Bildungslandschaft zeichnen die Regierungszentralen in 
Bund und Ländern verantwortlich.

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