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Lausitzer Rundschau: Die Lausitzer Rundschau Cottbus zur Sonderrolle Deutschlands beim Energiemix: Heikle Abhängigkeiten

Cottbus (ots)

Auf dem G 8-Gipfel ist Deutschland zwar eine
Sonderrolle zugestanden worden: Mit Rücksicht auf den beschlossenen 
Atomausstieg in Deutschland lässt das Gipfelpapier Raum für eine 
andere Mischung der Energiequellen. Aus dem Schneider ist Deutschland
damit aber nicht. Die Welt teilt sich derzeit in zwei Blöcke: In die 
Länder, die Energie liefern können und nicht auf andere angewiesen 
sind, und in die, die nicht autark, also abhängig sind von diesen 
Energielieferanten. Deutschland gehört leider zum zweiten Block. Öl 
und Gas erzeugen mehr als 50 Prozent der hier zu Lande verbrauchten 
Energie - Tendenz steigend. Und nur gut drei Prozent des Öls und 17 
Prozent des Gases stammen aus heimischen Vorkommen. Die Öl- und 
Gasvorkommen, aus denen sich Deutschlands Energieversorgung speist, 
liegen in politisch unsicheren Gebieten. Vor allem in Russland. Und 
dessen Präsident Wladimir Putin will diese Vorkommen als Hebel 
nutzen, damit sein Land in der Weltpolitik wieder stärker an Einfluss
gewinnt.
Die Abhängigkeit Deutschlands von seinen Lieferanten ist heikel. Die 
Energiefrage ist wesentlich für die Zukunft der Wirtschaft, die nur 
dann weiter prosperieren kann, wenn sie die notwendige Energie 
geliefert bekommt. Im anderen Fall, kann also nicht produziert 
werden, fallen Arbeitsplätze weg.
Dennoch, es wäre zu kurz gedacht, diese Energieabhängigkeit mindern 
zu wollen, indem nicht der Ausstieg, sondern der Ausbau der 
Kernenergie in Deutschland gefördert würde. Wirtschaftlich ist der 
Bau eines neuen Kernkraftwerks ohnehin nicht lohnend, denn die 
Investitionskosten sind doppelt so hoch wie die für neue 
Kohlekraftwerke. Solange die Frage der Endlagerung von Atommüll nicht
endgültig geklärt ist, ist dies zudem auch aus sicherheitstechnischen
Gründen keine Option. Stattdessen sollte Deutschland diese 
Abhängigkeit mindern, indem es den Ausbau der erneuerbaren Energien 
weiter fördert, auch wenn diese noch subventioniert werden müssen. 
Ein Anteil von mindestens einem Fünftel am Energiemix bis 2020 ist 
Ziel der Bundesregierung, vielleicht sind sogar 25 Prozent drin.
Hinzu kommt, dass die Einsparmöglichkeiten in der Industrie bei 
Weitem nicht ausgereizt sind. Nicht zuletzt kann jeder Einzelne dazu 
beitragen, Energie zu sparen - indem er etwa unnötigen Stromverbrauch
vermeidet, sparsamere Geräte einsetzt und den Fuß etwas vom Gaspedal 
nimmt. Solche Bemühungen zur Energieeffizienz haben einen 
entscheidenden Vorteil: Sie sind sofort wirksam.

Rückfragen bitte an:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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