Mitteldeutsche Zeitung: Feuerwehren Retter geraten in Not
Halle (ots)
Die Feuerwehren in Sachsen-Anhalt stehen wegen sich verschlechternder Rahmenbedingungen vor dem Umbruch. Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) kündigte eine Reform an. "Wir müssen überlegen, wie wir auch nach 2020 eine tragfähige Struktur der Freiwilligen Feuerwehren im Land haben werden", sagte Stahlknecht der MZ (Montagausgabe). Hintergrund ist die Tatsache, dass schon heute viele Ortsfeuerwehren angesichts der Personalnot nur noch bedingt einsatzfähig sind. Dies wird sich weiter zuspitzen. Stahlknecht erwartet in den nächsten fünf bis zehn Jahren einen "demografischen Knick": Dann müssen nach und nach gut 5000 Feuerwehrleute altersbedingt aus dem aktiven Dienst scheiden - pro Jahr rücken aber nur gut 400 junge Leute nach, Tendenz fallend. "Deshalb müssen wir die Feuerwehr zukunftsfit machen", so Stahlknecht. Eine Arbeitsgruppe fahndet bereits nach Rezepten. Kern der Reform wird wohl eine Straffung der kleinteiligen Struktur sein. Dabei gehe es nicht darum, Ortsfeuerwehren per Anordnung zu schließen, sagt Stahlknecht. Er hoffe vielmehr darauf, dass Feuerwehren freiwillig fusionieren. Einen Anreiz könnte es dabei über die Förderung geben. "Wenn es künftig um die Sanierung eines Gerätehauses geht, muss man überlegen, ob man noch eine Feuerwehr mit drei Mitgliedern fördert", so Stahlknecht.
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