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EKD - Evangelische Kirche in Deutschland

Kundgebung zu "evangelisch Kirche sein" verabschiedet ./. Weitere Beschlüsse zum EKD-Zukunftsprozess, zu Flüchtlingsschutz und zur Lage in Somalia

Hannover (ots)

Mit einer Kundgebung zum Thema "evangelisch
Kirche sein" ist am Mittwoch, 7. November, in Dresden die 6. Tagung 
der 10. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zu Ende 
gegangen. Die Kundgebung erinnere daran, dass "evangelisch Kirche 
sein" heiße, "das gemeinsame Reden, Handeln und Leiten zu stärken". 
Weitere Beschlüsse behandeln unter anderem den europäischen 
Flüchtlingsschutz, die humanitäre Situation in Somalia, die 
Stammzellforschung und die Berichterstattung über das Bildungswesen 
der Kirche. Als Schwerpunktthema für die nächste Synodaltagung im 
kommenden Jahr einigten sich die Delegierten auf "Bewahrung der 
Schöpfung: Klimawandel und Klimaschutz am Beispiel Wasser".
"Die Kirche ist von Jesus Christus in die Welt gesandt, um die 
Botschaft von Gottes Liebe zu den Menschen zu bringen und 
Gottvertrauen, Lebensgewissheit und Nächstenliebe in ihnen zu 
wecken", so die knapp vierseitige Kundgebung. "evangelisch Kirche 
sein" heiße, "im Wandel der Zeit und unter sich ändernden Bedingungen
beim Auftrag Jesu Christi zu bleiben, seiner Berufung zu folgen und 
die in ihm geschenkte Freiheit zu leben." Dem Gottesdienst in seinen 
vielfältigen Formen kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Hier kommen 
die "wesentlichen Dimensionen des kirchlichen Auftrags 
Gottesbegegnung, Lebenserneuerung und Gemeinschaft" zur Geltung. 
"evangelisch Kirche sein" heiße weiter, eine "biblisch profilierte 
Zeitgenossenschaft jenseits von Selbstsäkularisierung und 
Fundamentalismus zu leben". Die Kundgebung nennt eine Reihe von 
Reformanstrengungen, die in den Landeskirchen, Kirchenkreisen und 
Gemeinden unternommen werden.
Mit großer Sorge betrachten die Synodalen die Flüchtlingssituation
an den südlichen EU-Grenzen am Mittelmeer. Sie betonen in einem 
Beschluss zum europäischen Flüchtlingsschutz die Pflicht zur Rettung 
Schiffbrüchiger. Die Antwort der EU auf die Migration dürfe nicht 
ausschließlich in der Abwehr illegaler Einwanderung bestehen. 
Menschen, die in europäischen Hoheitsgewässern um Asyl nachsuchen, 
müssen die Möglichkeit haben, in einen EU-Staat einzureisen, damit 
dort dieser Asylantrag geprüft werden könne. Die Synode empfiehlt den
Ausbau der Neuansiedlungsprogramme für Flüchtlinge, die einige 
EU-Mitgliedsstaaten begonnen haben. Der Rat der EKD wird gebeten, 
sich weiterhin gegenüber den politischen Akteuren für eine 
nachhaltige und humane Flüchtlings- und Migrationspolitik 
einzusetzen. In diesem Zusammenhang unterstützt sie ausdrücklich die 
enge Kooperation mit ökumenischen Institutionen, wie der Kommission 
der Kirchen für Migranten in Europa (CCME) und der Partnerkirchen in 
den betreffenden Ländern.
Angesichts der dramatischen Situation der Menschen in Somalia ruft
die Synode dringend zu Spenden für die humanitäre Hilfe vor Ort auf. 
Dort sind die militärischen Auseinandersetzungen eskaliert, nach 
UN-Schätzungen sind 1,5 Millionen Menschen auf der Flucht. Die 
Versorgungslage sei katastrophal, weil fast alle Hilfsorganisationen 
das Land verlassen haben. Die Diakonie Katastrophenhilfe ist vor Ort 
aktiv und bittet um Spenden.
In einem Beschluss zur Stammzellforschung hat die Synode 
bekräftigt, "dass die EKD die Zerstörung von Embryonen zur Gewinnung 
von Stammzelllinien für die Forschung ablehnt." In der Debatte um 
eine mögliche Änderung der in Deutschland geltenden Stichtagsregelung
stellt der Beschluss fest: "Die EKD-Synode hält eine Verschiebung des
Stichtages nur dann für zulässig, wenn die derzeitige 
Grundlagenforschung aufgrund der Verunreinigung der Stammzelllinien 
nicht fortgesetzt werden kann und wenn es sich um eine einmalige 
Stichtagsverschiebung auf einen bereits zurückliegenden Stichtag 
handelt." Die Mittel für die Forschung an adulten Stammzellen sollten
deutlich erhöht werden.
Mit der Bitte an den Rat, eine Machbarkeitsstudie für die 
Durchführung einer Bildungsberichterstattung der EKD in Auftrag zu 
geben, greift die Synode einen Vorschlag des Wittenberger 
Zukunftskongresses vom Januar 2007 auf. Eine solche 
Bildungsberichterstattung sei eine geeignete Grundlage zur Sicherung 
und zur qualitativen Weiterentwicklung der kirchlichen 
Bildungsarbeit.
Die Botschaft der 3. Europäischen Ökumenischen Versammlung (EÖV3) 
wurde von der Synode mit Dank entgegengenommen. Der Rat wird gebeten 
sich insbesondere für einen europäischen ökumenischen 
Konsultationsprozess zum Zusammenhang von Klimawandel und 
Gerechtigkeit durch die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) 
einzusetzen.
Dresden, 7. November 2007
Pressestelle der EKD
Silke Römhild
Die Beschlüsse im Wortlaut finden Sie im Internet unter 
www.ekd.de/synode2007. Den Kundgebungstext können Sie unter 
http://www.ekd.de/aktuell/56387.html nachlesen.

Pressekontakt:

Evangelische Kirche in Deutschland
Hans-Christof Vetter
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: christof.vetter@ekd.de

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