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Neue OZ: Kommentar zu Kulturpolitik
Berlin

Osnabrück (ots)

Wieder weg von der leichten Schulter
Bei der Aussage, Kultur als Chefsache sei gescheitert, steht wohl 
vor allem der entsprechende Wunsch des Deutschen Kulturrats im 
Vordergrund. Doch mit Sicherheit sind in den Bundeskulturverbänden 
Beobachtungen gesammelt worden, die dieser Aussage Nahrung geben. 
Denn natürlich geben Bürgermeister in anderen Zusammenhängen 
unumwunden zu, sich nicht allzu intensiv mit nur einem Ressort 
beschäftigen zu können. Wenn sie dennoch über Kulturelles 
hauptamtlich entscheiden wollen, ist das riskant. Denn Kultur lebt 
vom eigenen, regelmäßigen Augenschein. Wer aber wie viele Politiker 
und ihre Mitarbeiter keine Zeit für Theater, Konzerte oder 
Ausstellungen zu haben glaubt, der kann kaum Qualität und geistigen 
Nährwert dessen einschätzen, was das kulturelle Profil einer Gemeinde
seit Jahrzehnten oder mehr ausmacht. Stattdessen werden "angesagte" 
Wasserköpfe gezüchtet, die überall gedeihen. Kurz: Wer Kultur auf die
leichte (Regierungs-)Schulter nimmt, der schadet leicht seiner 
eigenen Sache.

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Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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