Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Tabak
Steuern

Osnabrück (ots)

Feudale Willkürabgaben

Gegen eine höhere Tabaksteuer spricht zunächst nichts: Rauchen kann kaum teuer genug sein. Wer es sich nicht leisten will oder kann, soll es lassen. Das ist kein gravierender Eingriff in die Freiheit, sondern sogar ein Stück Hilfe zur Selbsthilfe. Problematischer sind die Einnahmewege, die sich die Kommunen suchen: Solarienabgabe, Bettensteuer, Bordell- und Blaulichtaufschläge und so fort. Die Kämmerer meinen es gut - aber dass sie damit ihre Haushalte sanieren, glauben sie wohl selbst nicht. Dazu bedarf es mehr als ein paar kreativer Einnahmequellen, bei denen die Erhebungskosten einen Großteil des Aufkommens gleich wieder aufzehren.

Die Bürokratie wird so zu einem sich selbst ernährenden Monster. Solide Politik sieht anders aus. Hier, in der feudalistisch anmutenden Abgabenerfindung, berühren sich auch die Mühen von Kommunen und Bund. Beispiel Tabak: Warum immer die Raucher? Wieso nicht Schnapstrinker, Fußball-Fans oder PS-Protze? Es ist reine Willkür, zumal eine höhere Steuer nicht mit höheren Einnahmen gleichsetzbar ist. Einige hören auf zu rauchen, andere drehen selbst, weitere kaufen Schmuggelware. Wie man es auch dreht und wendet: Die Steuerideen drücken Hilflosigkeit aus. Es fehlt der Mut, an die Ausgaben zu gehen und zuzugeben, dass das Niveau staatlicher Leistungen nicht zu halten ist.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 30.09.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Arbeit / Arbeitsmarkt / September

    Osnabrück (ots) - Goldener Oktober Auch wenn das Wetter es nicht unbedingt erwarten lässt: Deutschland sieht einem goldenen Oktober entgegen. Zumindest auf dem Arbeitsmarkt sind deutlich sonnigere Zeiten angebrochen. Es fehlt nicht mehr viel, und die psychologisch wichtige Marke von drei Millionen Arbeitslosen wird wieder unterschritten. Dass dies gelingt, kann man als sicher annehmen. Denn die Exportmaschinerie läuft ...

  • 29.09.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit / Reform

    Osnabrück (ots) - Es muss freiwillig bleiben Warum nicht das Prinzip der Vorkasse für gesetzlich versicherte Patienten in der Praxis zumindest einmal erproben? Entscheidend dabei ist, dass lediglich diejenigen beteiligt sind, die sich freiwillig dafür entscheiden, dem Arzt vorab die Rechnung zu zahlen. Niemand sollte zum Modell des Gesundheitsministers gezwungen werden, doch das will Philipp Rösler ja auch gar nicht. ...

  • 29.09.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Kultur / Kunst / Prozesse / Beuys

    Osnabrück (ots) - Gegen Beuys gerichtet Wir schützen das Recht der Urheber, aber nicht die Freiheit der Kunst: Das Düsseldorfer Urteil zu den Fotos von einer Beuys-Performance hat fatale Konsequenzen. Es schottet künstlerische Werke von ihrer kreativen Fortsetzung ab. Anders gesagt und auf den konkreten Fall gemünzt: Es schützt Beuys gegen ihn selbst. Wenn einer im Zeichen des erweiterten Kunstbegriffs für das ...