Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Libyen

Osnabrück (ots)

Araber an die Spitze der Bewegung

Bald wird sich zeigen, wer Recht hat: Russlands Regierungschef Wladimir Putin, der den Angriff mehrerer NATO-Staaten auf libysche Regierungstruppen mit einem Kreuzzug vergleicht. Oder die Kritiker der deutschen Kriegs-Enthaltung, die darauf verweisen, die internationale Gemeinschaft, wer immer das sein soll, vollbringe ein gutes Werk durch ihre Luftschläge.

Wenn diese Gemeinschaft so international ist und ihre Sache so gerecht, wird sich zweifellos bald jemand ins Oberkommando drängen und die Amerikaner entlasten. Schließlich sind deren Streitkräfte in Afghanistan und im Irak schwer belastet, in Teilen ausgezehrt, die USA in islamischen Ländern schlechter gelitten als noch vor zehn Jahren.

Tritt die NATO an die Stelle der USA, dann ist politisch wenig gewonnen. Denn Putins Unterstellung lautet ja: Der Westen will sich Libyen botmäßig machen. Und die NATO gilt außerhalb ihrer Grenzen nun mal als Instrument amerikanisch-europäischer Machtprojektion. Was sie auch sein soll.

Wo aber sind die arabischen oder zumindest islamischen Staaten, die sich wenigstens nominell an die Spitze der Bewegung gegen Libyens Diktator Muammar al-Gaddafi setzen? Bleiben sie abseits wie bisher, wird dem Angriff auf Libyen dauerhaft das Etikett anhaften: Die alten Kolonialmächte rücken wieder vor. Mit der Folge, dass diese Operation unter Arabern immer weniger Akzeptanz finden wird.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 21.03.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Telekommunikation / Deutschland / USA

    Osnabrück (ots) - Befreiungsschlag Die überschäumend positive Reaktion der Börse zeigt, dass René Obermann eine richtige Entscheidung getroffen hat: Der Rückzug vom US-Markt ist ein Befreiungsschlag. Denn die Position von T-Mobile USA, der Nummer vier auf dem dortigen Markt, war angesichts übermächtiger Konkurrenten schwach. Zudem wären riesige Investitionen ...

  • 21.03.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Landtag / Sachsen-Anhalt

    Osnabrück (ots) - Schön- geredet Alles halb so schlimm? CDU-Chefin Angela Merkel tut so, als hätte die Union in Sachsen-Anhalt am Sonntag einen tollen Erfolg errungen. Sie ist offenbar heilfroh, dass es trotz des Atom-Wackelkurses bei einem 3,7-Prozent-Dämpfer blieb. Die Delle der Union wird nun mit dem "Böhmer-Effekt" schöngeredet. Der beliebte Magdeburger Ex-Ministerpräsident sei als Zugpferd so schnell nicht zu ...

  • 21.03.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Japan / Kunst

    Osnabrück (ots) - Hallraum der Angst Die Katastrophe rückt Kunst wieder neu ins Bewusstsein, nicht als billige Prophetie, sondern als seismografisches Wahrnehmungsorgan. Ob Tsunami, Beben oder GAU: Künstler haben es nicht schon immer besser gewusst. Sie haben aber früh einer Wahrnehmung Ausdruck gegeben, die anders als die Machbarkeitsbeteuerungen von Politikern und Ingenieuren unkalkulierbare Risiken in den Blick ...