Alle Storys
Folgen
Keine Story von Greenpeace e.V. mehr verpassen.

Greenpeace e.V.

Kein Kuhhandel um die Atomkraft/ Greenpeace fordert Bundesregierung zum Festhalten am Atomausstieg auf

Hamburg (ots)

Für die heutigen Verhandlungen mit den vier großen
Energieversorgern fordert die Umweltorganisation Greenpeace die 
Bundesregierung auf, nicht vom gültigen Atomausstieg abzurücken. 
Veraltete Atomreaktoren weiter laufen zu lassen, verstärke noch die 
gravierenden Sicherheitsrisiken für die Bevölkerung. Zudem würden die
ungelösten Probleme in der Atommülllagerung weiter verschärft. Allein
etwa 400 Tonnen hochradioaktiver Müll fielen bei einer 
Laufzeitverlängerung pro Jahr zusätzlich an. Die Bundesregierung will
heute die Verhandlungen mit E.on, RWE, Vattenfall und EnBW über eine 
Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken beginnen. Weder hat sie ein 
Konzept für die künftige Energieversorgung, noch für die Endlagerung 
von Atommüll.
"Mit der Aufkündigung des Atomausstiegs setzt Merkel genau die 
unselige Klientelpolitik fort, die schon zum Asse-Desaster und den 
Manipulationen beim geplanten Endlagerstandort Gorleben geführt 
haben", sagt Heinz Smital, Atomphysiker bei Greenpeace. "Merkel 
verkauft die Sicherheit der Bevölkerung, um ihre versprochenen 
Steuergeschenke zu finanzieren. Ein zukunftsweisendes und tragfähiges
Energiekonzept läßt sich nicht auf die gefährliche und umstrittene 
Laufzeitverlängerung für veraltete Atomkraftwerke stützen."
Laut Atomausstiegsgesetz müsste der Meiler Neckarwestheim 1 
innerhalb der nächsten Monate als erster unter der neuen 
Bundesregierung abgeschaltet werden. Wie ein mehr als 100 Seiten 
starker Ablehnungsbescheid des Bundesumweltministeriums aus dem Jahr 
2008 belegt, ist die Strommengenübertragung vom neueren Reaktor 
Neckarwestheim 2 auf den älteren Meiler 1 aufgrund gravierender 
Sicherheitsmängel nicht möglich. So ist Neckarwestheim 1 unter 
anderem nicht gegen einen möglichen Flugzeugabsturz gesichert, der 
einen schweren Reaktorunfall auslösen könnte. Gegen eine mögliche 
Laufzeitverlängerung für Neckarwestheim 1 protestierten gestern 
bereits Greenpeace-Aktivisten aus Baden Württemberg vor dem 
Atomkraftwerk.
Trotz mehr als 100 Milliarden Euro Gewinn, die E.on, RWE, 
Vattenfall und EnBW allein seit 2002 eingefahren haben, weigern sich 
die Energiekonzerne bis heute, die Sanierung des maroden Endlagers 
Asse II finanziell mitzutragen. Dabei stammen nach 
Greenpeace-Recherchen 63 Prozent der Radioaktivität aus dem 
EnBW-Atomkraftwerk Obrigheim, sechs Prozent aus Abfällen aus 
RWE-Atomkraftwerken und weitere zwei Prozent aus Atommeilern von Eon 
und Vattenfall. Nach Expertenmeinung könnte die Asse-Sanierung rund 
2,4 Milliarden Euro kosten.
Achtung Redaktionen:
Atomphysiker Heinz Smital steht heute für Einschätzungen und 
Nachfragen in Berlin zu Verfügung, Tel. 0171-87 80 803.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Pressesprecherin Cornelia 
Deppe-Burghardt, Tel. 0151-145 33087.
Internet: www. greenpeace.de.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Greenpeace e.V.
Weitere Storys: Greenpeace e.V.