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SPD muss Gorleben verhindern / Greenpeace fordert die SPD auf, alternative Endlager zu suchen

Hamburg (ots)

Karlsruhe, 14. 11. 2005 - Beim SPD-Parteitag in Karlsruhe 
protestieren heute Greenpeace-Aktivisten dagegen, Gorleben zum 
Endlager für radioaktiven Müll zu machen und fordern eine alternative
Standortsuche. Die Aktivisten bauen 400 Atommüllfässer in und um den 
Teich auf dem Messegelände auf. Die Atommüllfässer im Wasser 
symbolisieren, dass der Salzstock in Gorleben nicht als Endlager 
geeignet ist, weil er Kontakt zum Grundwasser hat. Vor dem Gebäude 
entfalten sie Transparente mit der Aufschrift: "Atommüll gefährdet 
Grundwasser! SPD: Endlager in Gorleben verhindern". Für den kommenden
Samstag ist der nächste Castor-Transport aus der französischen 
Wiederaufbereitungsanlage in La Hague ins niedersächsische Gorleben 
geplant.
"Nur die Suche nach einem alternativen Endlager kann verhindern, 
dass der unsichere Standort Gorleben faktisch zementiert wird", sagt 
Thomas Breuer, Atomexperte von Greenpeace. "Vor allem müssen die 
SPD-Landesverbände ihren designierten Umweltminister Sigmar Gabriel 
bei diesem Vorhaben geschlossen unterstützen. Die Landesverbände 
jedoch scheuen das brisante Thema wie der Teufel das Weihwasser, weil
niemand ein atomares Endlager im eigenen Bundesland haben will."
Sigmar Gabriel steht als ehemaliger Ministerpräsident von 
Niedersachsen Gorleben sehr kritisch gegenüber. Schon 1999 hatte er 
in einem Interview mit der Berliner Zeitung festgestellt: "Nach 
unseren Erkenntnissen und unserer Überzeugung ist Gorleben 
ungeeignet." Doch auch der bisherige Umweltminister Jürgen Trittin 
(Grüne) hatte mehrmals einen Gesetzesentwurf zur alternativen 
Standortsuche angekündigt, war jedoch von den grünen Landesverbänden 
immer wieder gebremst worden.
Seit Jahren warnen Wissenschaftler davor, dass Gorleben als 
Endlager ungeeignet ist. Das erforderliche wasserdichte Deckgebirge 
fehlt auf einer Fläche von 7,5 Quadratkilometern. In dieser so 
genannten "Gorlebener Rinne" liegen Geröll und Grundwasser direkt auf
dem Salz. Damit besteht die Gefahr, dass aus dem Atommüll gelöste 
Radionuklide in das Grundwasser gelangen und dieses verseuchen. 
Trotzdem halten die Atomkonzerne E.ON, RWE, Vattenfall und EnBW an 
dem unsicheren Standort fest.
Auch wissenschaftliche Berater der Bundesregierung fordern, 
alternative Endlager zu suchen. Der vom Bundesumweltministerium 
eingesetzte "Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlagerstandorte" 
(AkEnd), der sowohl mit Gegnern als auch mit Befürwortern der 
Atomkraft besetzt war, hat ein Verfahren zur alternativen 
Endlagersuche entwickelt. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat 
kürzlich in einem Bericht über "konzeptionelle und 
sicherheitstechnische Fragen der Endlagerung radioaktiver Abfälle" 
festgestellt, dass sich aus den Erkenntnissen der Studie nun die 
"Notwendigkeit eines Standortvergleiches ergibt."
Achtung Redaktion: Rückfragen bitte vor Ort an Thomas Breuer, Tel.
0171-8780 820, oder an Pressesprecher Patric Salize, Tel. 0171-8780 
835. Fotos erhalten Sie unter Tel. 040-306 18-377, Beta-Material 
unter Tel.: 0172-8135640. Internet: www.greenpaece.de

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