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Gen-Mais spaltet Molkereibranche
Greenpeace veröffentlicht aktuelle Umfrage vor Anbausaison

Hamburg (ots)

Erstmals distanzieren sich sieben Molkereien von
dem umstrittenen Gen-Mais-Anbau in Deutschland, darunter Ehrmann und 
Berchtesgadener Land. Das ist das Ergebnis einer aktuellen 
Greenpeace-Umfrage bei Milchunternehmen zur bevorstehenden 
Anbausaison. Der Umfrage zufolge schließen aber neun der zehn größten
deutschen Molkereien, darunter Marktführer wie Campina/Landliebe und 
Müller-Milch, den Anbau von Gen-Mais und seine Verfütterung an 
Milchkühe bei ihren Vertragslandwirten nicht aus.
Ab April wollen Landwirte und Forschungseinrichtungen auf etwa 
1900 Hektar Gen-Mais in Deutschland anbauen. Das sind 0,1 Prozent der
deutschen Maisanbaufläche. "Der Anteil an Gen-Mais in Deutschland 
wird so gering sein, dass der Verzicht in der Kuh-Fütterung ein 
Kinderspiel ist", sagt Alexander Hissting, Gentechnik-Experte von 
Greenpeace. "Es ist völlig unverständlich, dass die großen Molkereien
nicht mal diesen kleinen Schritt tun wollen. Damit ignorieren sie 
stur den Wunsch der Verbraucher nach Milchprodukten ohne 
Gen-Fütterung." Greenpeace fordert Lebensmittelhersteller und 
Molkereien auf, mit den zuliefernden Landwirten eine Tierfütterung 
ohne Gen-Pflanzen zu vereinbaren.
Von den sieben Molkereien, die Gen-Mais vermeiden wollen, 
verzichten sogar drei Firmen vollständig auf Gen-Pflanzen im 
Futtertrog der Milchkühe. Berchtesgadener Land, Andechser Molkerei 
und die Upländer Bauernmolkerei haben dies mit ihren Landwirten 
vereinbart. Auf Gen-Mais verzichten Ehrmann, Gropper, Meierei Trittau
und die Molkereigenossenschaft Hohenlohe-Franken. Laut der 
Greenpeace-Umfrage unternehmen folgende Firmen nichts gegen den Anbau
von Gen-Mais: Nordmilch, Hochwald, Müller Milch, Campina/Landliebe, 
MUH, Omira, BMI, Ammerland und Goldsteig. Die Humana Milchunion will 
sich zwar im Einzelfall bei ihren Landwirten gegen Gen-Mais 
einsetzen, dies aber nicht verbindlich regeln.
Campina/Landliebe erklärt, dass bereits letztes Jahr zwei ihrer 
Landwirte Gen-Mais angebaut haben. Angeblich soll er aber nicht an 
die Milchkühe verfüttert werden. "Campina fährt einen absurden 
Schlingerkurs", wirft Hissting dem Molkereikonzern vor. "Anbau von 
Gen-Mais ja, Fütterung nein? Davon kann Campina niemanden 
überzeugen."
Mais wird in Deutschland überwiegend zu Silage (Gärfutter) 
verarbeitet und an Kühe verfüttert. Auch wenn Gen-Mais im Futtertrog 
landet, muss die so erzeugte Milch keine entsprechende Kennzeichnung 
tragen. Mit dem Kauf der meisten Milchprodukte müssen Verbraucher 
daher ungewollt den Anbau von Gen-Pflanzen unterstützen.
Der auch in Deutschland angebaute Gen-Mais MON810 der Firma 
Monsanto produziert ein Gift, das auf Schädlinge wie den Maiszünsler 
tödlich wirkt. Das Bt-Gift kann jedoch auch geschützte Insekten 
schädigen und sich im Boden anreichern. Die Schweiz, Österreich, 
Ungarn, Griechenland und Polen haben den Anbau des Gen-Maises bereits
verboten.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Alexander Hissting, Tel. 
040-30618-339 od. 0171-8781 185, und Pressesprecherin Simone Miller, 
Tel. 040-30618-343. Eine aktuelle Karte zum deutschen Gen-Mais-Anbau 
finden Sie unter www.greenpeace.de/gen-mais-karte.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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