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NABU

NABU kritisiert EU-Entscheidung zur Förderung der Fehmarnbeltbrücke

Berlin (ots)

Der NABU hat die Absicht der Europäischen
Kommission, die bis 2013 anfallenden Baukosten für die feste 
Fehmarnbeltquerung von 1,3 Milliarden mit rund 370 Millionen Euro zu 
fördern, heftig kritisiert. "Mit der Entscheidung setzt sich die 
Europäische Kommission in erster Linie für die Förderung des 
Straßenverkehrs und damit für einen weiteren Anstieg der 
Kohlendioxid-Emissionen in der Beltregion, gegen den Schienenverkehr 
und gegen eine Optimierung des bestehenden, gut funktionierenden 
Fährsystems zwischen der deutschen Insel Fehmarn und der dänischen 
Insel Lolland ein", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Sie 
torpediere damit zudem alle Bemühungen um einen effektiven Schutz des
ökologisch sensiblen Meeresgebietes.
Ein kürzlich versandter gemeinsamer Brief des größten dänischen 
Naturschutzverbandes Danmarks Naturfredningsforening DN und des NABU 
an den zuständigen EU-Verkehrskommissar Jaques Barrot habe 
offensichtlich weniger zu einer eingehenden Prüfung der Risiken als 
zu einer übereilten Entscheidung geführt. In dem Brief wiesen 
NABU-Präsident Olaf Tschimpke und DN Präsidentin Ella Maria 
Bisschop-Larsen den Vize-Präsidenten der EU auf erhebliche 
ökologische Risiken wie die zunehmende Behinderung des 
Wasseraustausches zwischen Nord- und Ostsee hin. Ebenso thematisiert 
wurde das Risiko von Tankerkollisionen mit Brückenpfeilern, das erst 
durch den schweren Unfall an der San Francisco Bay Bridge erneut 
Aktualität erlangte. Bisher hielt es zudem niemand für notwendig, 
eine Studie zur Schifffahrt im Fehmarnbelt zu erstellen, welche die 
Entwicklung des in den kommenden Jahren bis auf jährlich 120.000 
Schiffe anwachsenden Schiffsverkehrs in der Ostsee eingehend 
begutachtet und die Risiken eines Brückenbaus abschätzt.
Auch eine Stellungnahme der International Maritime Organisation 
(IMO), die sowohl für die weltweite Schiffssicherheit wie auch für 
die ökologische Bedrohung der Weltmeere zuständig ist, steht noch 
aus. Die IMO weist die Ostsee als besonders sensibles Gebiet (PSSA) 
aus.
"Der Vorgang lässt deutliche Zweifel am Entscheidungsverfahren der
EU aufkommen. Fraglich ist, wie ernst es die EU vor diesem 
Hintergrund mit ihrer Umwelt- und Klimapolitik nimmt, wenn für ein 
derart unsinniges Projekt Millionen Euro verschleudert werden", so 
Tschimpke. Der NABU werde weiterhin versuchen, den Brückenbau wegen 
der ökologischen Risiken spätestens im Planfeststellungsverfahren zu 
verhindern.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Malte Siegert, NABU Wasservogelreservat Wallnau, Tel. 04372-806910,
mobil 0173-9373241.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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