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Neue Westfälische (Bielefeld): Deutsche Wirtschaft in den Schlagzeilen Betrug - made in Germany Carsten Heil

Bielefeld (ots)

Was ist los mit der deutschen Wirtschaft? Sie jagt von Rekord zu Rekord, liefert Spitzenwerte bei Exporten, und auch der Binnenmarkt brummt. Deutsche Produkte sind weltweit gefragt. Es scheint so, als ob keine Krise den Deutschen und ihrer Vorzeigewirtschaft etwas anhaben kann. Doch dann kommen Manager und Verantwortliche und reißen alles Vertrauen ein. Fast ist festzuhalten, dass der deutsche Erfolg auf Betrug, Korruption, Verschleiern und Unehrlichkeit basiert. Gibt es noch eine Moral, eine Ethik in der deutschen Wirtschaft? Oder ist jede krumme Tour in Ordnung, Hauptsache, die Kasse stimmt? Der aktuelle Abgas-Skandal von VW ist nur ein Glied in einer lange Kette von krummen Touren deutscher Manager. Elf Millionen Autokäufer hat der Konzern, der angeblich am intensivsten positive deutsche Tugenden verkörpert, nach Strich und Faden betrogen. Da helfen keine Beteuerungen und keine Entschuldigungen. Wo bleiben Verlässlichkeit, Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit? Zuvor jedoch hatte schon die Deutsche Bank jegliches Vertrauen verspielt, war tief in das allgemeine "Über-den-Tisch-Ziehen" der Kunden verstrickt. Die Immobilienabzocke kleiner Leute in den USA war ein grandioses Geschäft für die Frankfurter Deutschbänker. Sie führte in die große Finanzkrise von 2008. Auch im Fondsgeschäft machte das größte deutsche Geldhaus unangenehm auf sich aufmerksam, verschleierte die Produkte so lange, bis niemand mehr durchblickte. Um gravierendere Gerichtsurteile zu vermeiden, verglich man sich in Milliardenhöhe. Siemens, der große deutsche Technologie-Konzern - Stolz ganzer Generationen - beschäftigte Manager, die später wegen Korruption verurteilt wurden. Bei Waffengeschäften stellt Transparency International deutschen Unternehmen regelmäßig schlechte Noten aus. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Mit dem VW-Skandal könnte jetzt ein Niveau erreicht sein, das der deutschen Wirtschaft schweren Schaden zufügt. Denn "made in Germany" steht nun offensichtlich für Betrug. Gleichwohl sind nicht alle deutsche Unternehmen dem Betrug verfallen. Zu Recht weist der ehemalige IHK-Präsident in Ostwestfalen, Ortwin Goldbeck, in vielen Reden auf den "ehrbaren Kaufmann" hin. Compliance, also die Verabredung darüber, was im Geschäftsleben erlaubt ist, wird immer wichtiger. Manchmal wird bei der Debatte an zu kleinen Gefälligkeiten herumgeschraubt. Eine Einladung ins Fußballstadion wird von immer mehr Firmen schon als "Verboten" eingestuft. Das ist übertrieben. Aber alle, die in der Wirtschaft Verantwortung tragen, müssen nicht nur für Produktqualität sorgen, sondern für Qualität im Verhalten. Da versagen zu viele. Und die Dunkelziffer ist groß.

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