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"ARD-exclusiv - Retter in Not" zur Finanz- und Wirtschaftskrise: Deutschlands Spitzenkräfte bekennen sich schuldig

Hamburg (ots)

Sendetermin: Mittwoch, 1. Juli, 21.45 Uhr, Das
Erste
In der NDR-Dokumentation "ARD-exclusiv - Retter in Not: Wie 
Politiker die Krise bändigen wollen" räumen die wichtigsten Personen 
aus Politik und Finanzwirtschaft in Deutschland eine Mitschuld an der
Wirtschaftskrise ein. Finanzminister Peer Steinbrück (SPD), der 
ehemalige Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU), Deutsche-Bank-Chef 
Josef Ackermann und andere Spitzenkräfte setzen sich in dem Film von 
Stephan Lamby kritisch mit der eigenen Rolle auseinander. Für seine 
Dokumentation hatte Lamby auch exklusiven Zugang zu Kanzlerin Angela 
Merkel, Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg und 
Bundesbankchef Axel Weber, aber auch zu Akteuren, die hinter den 
Kulissen gegen den Absturz der Wirtschaft kämpfen.
Auf die Frage nach den Ursachen der Krise antwortet der 
Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Josef Ackermann: "Ich habe 
daran geglaubt, dass gewisse stabilisierende Elemente immer wirken. 
Zum Beispiel, dass die Risiken zwar weltweit gestreut sind; aber 
jeder so viele Risiken nimmt, wie er selbst verkraften kann - und 
dass dadurch das System auch bei großen Schocks von außen die 
Stabilität behält. Das war eine Annahme, die falsch war." Ackermanns 
Schlussfolgerung: "Aufgrund dieser Annahme hat man Positionen 
aufgebaut, die sich im nachhinein als zu groß erwiesen haben. 
Insofern: Selbstverständlich habe ich auch eine Mitschuld."
Harte Selbstkritik äußert auch Deutschlands oberster 
Bankenaufseher Jochen Sanio, Präsident der Bundesanstalt für 
Finanzdienstleistungsaufsicht: "Wir, die deutsche Aufsicht, weltweit 
die Aufsicht, hat ihre Aufgabe nicht erfüllt - ihre Aufgabe, die 
Stabilität des Systems zu garantieren ohne den Einsatz von 
Steuermitteln."
Die Politiker Peer Steinbrück und Michael Glos bekennen sich bei 
ihrer Ursachenforschung ebenfalls zur eigenen Schuld. So erinnert 
Finanzminister Steinbrück an die Koalitionsverhandlungen 2005. Damals
versuchte die Bundesregierung laut Steinbrück, den Finanzmarktplatz 
Frankfurt "auf Augenhöhe mit der City of London und mit der Wall 
Street zu halten. Dies ist zu naiv gewesen." Und 
Ex-Wirtschaftsminister Glos ergänzt: "Wir tragen alle eine kollektive
Mitschuld. Ich war schon länger Bundestagsabgeordneter vorher. 
Insofern bin ich vielleicht auch als Gesetzgeber irgendwo 
mitschuldig."
"Trotz mancher Verklausulierungen erstaunliche Bekenntnisse", so 
NDR-Redakteur Alexander von Sallwitz. "So deutlich hat sich unser 
Führungspersonal aus Politik und Finanzwesen bisher nicht zur eigenen
Verantwortlichkeit geäußert." Das Erste zeigt die 30-minütige Fassung
"ARD-exclusiv - Retter in Not: Wie Politiker die Krise bändigen 
wollen" am Mittwoch, 1. Juli, um 21.45 Uhr. Eine Langfassung (45 
Minuten) läuft am Montag, 6. Juli, um 23.00 Uhr im NDR Fernsehen.
Zitate frei bei Quellennennung "ARD-exclusiv - Retter in Not".

Pressekontakt:

NDR Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Iris Bents
Telefon: 040 / 4156 - 2304
Fax: 040 / 4156 - 2199
i.bents@ndr.de

Original-Content von: NDR Norddeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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