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„Panorama“: VW-Skoda war rechtzeitig vor dubiosen Geschäftspartnern des Vorstands Schuster gewarnt Sendung: Donnerstag, 14. Juli, 22.00 Uhr, Das Erste

Hamburg (ots)

Nach Informationen des NDR Politmagazins
„Panorama“ gab es im VW/Skoda-Konzern bereits im November 2003
Warnungen vor dem unseriösen Umfeld des Ex-Skoda-Vorstandes Dr.
Helmuth Schuster. Es ging um das geplante Exportgeschäft von
Skoda-Fahrzeugen nach Angola. In E-Mails, die „Panorama“ vorliegen,
wird Skoda vor Schusters Geschäftspartner, dem Deutschen Johann
Johannsen, gewarnt. Johannsen, von der spanischen Polizei mit
Haftbefehl gesucht, gilt als Schlüsselfigur in der Skoda-Affäre um
den geschassten Vorstand Dr. Helmuth Schuster. Der Konzern wird im
November 2003 schriftlich von einem Schweizer auf Mallorca darauf
hingewiesen, dass Johannsen Firmen gründe, exklusive Vertriebsrechte
suche und versuche, diese mit faulen Verträgen zu verkaufen - er sei
ein Serienbetrüger.
Nach weiteren Informationen von „Panorama“ soll der Ex- Skoda-
Vorstand Schuster weitere Nachforschungen verhindert haben. Gegenüber
dem NDR Magazin räumt der VW-Konzern die Warnungen ein und erklärt:
„Es ist zutreffend, dass es Herrn Dr. Schuster gelungen ist, in
seiner Eigenschaft als Vorstand von Skoda Zweifel an der Seriosität
einzelner Geschäfts- und Gesprächspartner zu zerstreuen.“
Neben dem Angola-Geschäft hat Schuster zudem nach „Panorama“-
Informationen gemeinsam mit Johannsen versucht, den mehrere Hundert-
Millionen-Euro schweren „VW-Pensions-Trust eV“ bei Banken oder
Finanzmaklern anzulegen. Ziel der Operation: hohe
Vermittlungsprovisionen einzustreichen. Auch dieser Vorgang, der
nicht erfolgreich war, führte zu deutlichen Warnungen vor Johannsen
bei VW. Dennoch konnten die Beteiligten weiter am Angola-Geschäft
arbeiten. VW erklärt gegenüber „Panorama“: „Auch in Zusammenhang mit
den (...) von Ihnen beschriebenen ‚Warnungen’ hat Herr Dr. Schuster
intern falsche Erklärungen abgegeben.“ Johann Johannsen lehnte
gegenüber „Panorama“ jede Verantwortung für den VW-Skandal ab.
Nach Informationen von „Panorama“ hat Dr. Schuster noch im Juni
dieses Jahres versucht, auf seine Geschäftspartner in Angola Druck
auszuüben. Ziel war es, die Firma mit rechtsgültigen Verträgen für
den Autoexport nach Angola möglichst gewinnbringend zu verkaufen. Mit
den angedachten Erlösen in Höhe von drei Millionen Euro sollen
offenbar verschwundene Gelder in Indien ausgeglichen werden. Der
geschasste Skoda-Vorstand Schuster war federführend an einem
versprochenen VW-Fabrikbau samt Zulieferpark in der südindischen
Provinz Andrah-Padesh beteiligt. Nach übereinstimmenden Informationen
von „Panorama“ und dem ARD-Hörfunkstudio Neu Delhi hat Schuster seine
indischen Geschäftspartner bedrängt, zwei Millionen Euro an ein
indische Firma namens „Vahishta Wahan“ - kurz VW - zu überweisen.
Eine Firma, die trotz der Namensnähe nicht zum VW- Konzern gehört.
Das Geld war angeblich als Anschubfinanzierung für das Projekt
gedacht. Diese Firma hat über einen mutmaßlichen Schuster-Strohmann
das Geld ins Ausland, vermutlich Dubai, transferiert. Seitdem ist das
Geld verschwunden. Auch dieser Vorgang wird von E-Mails gestützt, die
„Panorama“ vorliegen. Bei dem Indien- Geschäft handelt es sich nach
Auskunft von Ermittlern um einen möglicherweise strafrechtlich
relevanten Bereich, in dem gegen Schuster ermittelt wird. Weder
Schuster noch dessen Anwalt waren für „Panorama“ zu sprechen.
14. Juli 2005 / IB

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