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IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung GmbH

Mittelstand auf Grippeausfälle schlecht vorbereitet

Hamburg (ots)

Knapp jedes fünfte mittelständische Unternehmen
(100 bis 1.000 Mitarbeiter) in Deutschland storniert Lieferzusagen an
seine Kunden, wenn Mitarbeiter krankheitsbedingt ausfallen. So war 
ein Teil der Betriebe 2007 nicht in der Lage, Vertragszusagen mit den
verbliebenen Kräften zu erfüllen. Bei Großunternehmen lag die 
Stornoquote nur bei sieben Prozent. Der Grund: Fast immer führt das 
krankheitsbedingte Fehlen von Mitarbeitern zu einer Zusatzbelastung 
der Kollegen. Denn 70 Prozent der Unternehmen teilen die anfallende 
Mehrarbeit unter der verbleibenden Belegschaft auf. Mehr als die 
Hälfte der Betriebe ordnen Überstunden an, um das zusätzliche 
Arbeitsaufkommen zu meistern. Wenn die Arbeitskapazität dennoch nicht
ausreicht, droht Auftragsverlust. Das ist das Ergebnis der Studie 
Rationalisierungsrisiken des IMWF Institut für Management- und 
Wirtschaftsforschung in Hamburg und handelsblatt.com. 252 Fach- und 
Führungskräfte verschiedener Branchen haben an der Befragung 
teilgenommen.
Durch die enge Verflechtung der Wirtschaft mit Zulieferverträgen 
bekommt die mangelnde Vorbereitung der Unternehmen eine kritische 
Komponente. Denn 55 Prozent der befragten Fach- und Führungskräfte 
gaben an, von der Zulieferung anderer Unternehmen abhängig zu sein. 
Bleibt deren Versorgung durch die Erkrankung einer Vielzahl von 
Mitarbeitern im Zuliefererbetrieb aus, droht der Geschäftsstillstand.
56 Prozent der Unternehmen gaben an, bereits zwei Wochen nach 
Zulieferungsausfall ihre Geschäftstätigkeit einstellen zu müssen. 
Nach drei bis vier Wochen sind es bereits 81 Prozent. Die 
Umsatzeinbußen wären erheblich. Bereits nach einer Woche 
Lieferausfall rechnen 52 Prozent der Befragten mit einem 
Umsatzrückgang bis zehn Prozent oder mehr. Nach zwei Wochen gehen 
bereits 76 Prozent von Verlusten in dieser Größenordnung aus. 
Besonders stark betroffen wäre nach Angaben der Fach- und 
Führungskräften der Vertrieb. Knapp jeder zweite geht von erheblichen
Einschränkungen der Vertriebsaktivitäten aus, wenn die Hälfte der 
Belegschaft krankheitsbedingt ausfällt. Auf den Plätzen zwei und drei
kommen Produktion (42 Prozent) und Kundenberatung (38 Prozent).
Trotz der negativen Erfahrungen mit den Auswirkungen 
krankheitsbedingt fehlender Mitarbeiter, wird der absolute Ernstfall 
Pandemie nur unzureichend vorbereitet. Für den Fall einer 
massenhaften Infektion der Mitarbeiter, beispielsweise durch den 
Ausbruch einer pandemischen Grippewelle, verfügen nur 14 Prozent über
einen Notfallplan. 58 Prozent der befragten Fach- und Führungskräfte 
geben an, überhaupt keine Maßnahmen getroffen zu haben, um die 
betrieblichen Abläufe aufrecht zu erhalten. Dabei ist das 
betriebliche Gesundheitsmanagement je nach Unternehmensgröße 
unterschiedlich ausgeprägt. Das Schlusslicht bilden die 
Kleinbetriebe. Hier haben nur neun Prozent der Befragten Maßnahmen 
getroffen, um einen massiven Mitarbeiterausfall zu kompensieren. Im 
Mittelstand mit bis zu 1.000 Beschäftigen liegt die Planung bei 15 
Prozent. Bei den Großunternehmen hat knapp jedes vierte Management 
einen Notfallplan verfasst.
Hintergrundinformationen:
Diese Presseinformation basiert auf einer Online-Umfrage, die vom 
IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung in Kooperation
mit handelsblatt.com durchgeführt wurde. Vom 10. bis 27. Januar 2008 
wurden insgesamt 252 Fach- und Führungskräfte aus unterschiedlichen 
Branchen befragt.
Über das IMWF - Institut für Management- und Wirtschaftsforschung:
Das IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung wurde aus 
der Erfahrung heraus gegründet, dass die Ergebnisse 
wissenschaftlicher Ausarbeitungen und Marktanalysen für Entscheider 
in der Wirtschaft oftmals nicht die hinreichende Praxisnähe und 
Relevanz haben. In Folge dessen bleibt die Unterstützung 
wissenschaftlicher Institutionen durch Unternehmen oftmals hinter den
Erwartungen der Lehrstühle zurück. Vor diesem Hintergrund versteht 
sich das IMWF als Plattform, auf der Kontakte zwischen Wissenschaft 
und an fundierter Aufarbeitung relevanter Management- und 
Wirtschaftsthemen interessierter Unternehmen geknüpft werden.
Dieses Netzwerk wird wesentlich durch Wilhelm Alms aufgebaut. Er hat 
als ehemaliger Vorstandsvorsitzender von Mummert Consulting 
vielfältige Erfahrungen mit der Umsetzbarkeit von 
Forschungsergebnissen in der Managementpraxis gesammelt und hat es 
sich zur Aufgabe gemacht, Brückenschläge zwischen Wissenschaft und 
Wirtschaft zu initiieren.
Wenn Sie an diesem Netzwerk partizipieren wollen, freut sich das IMWF
über Ihre Nachricht. Von wissenschaftlichen Partnern wird erwartet, 
nachweislich praxisorientierte Forschung leisten zu wollen. Im 
Gegenzug hierzu obliegt es den eingebundenen Unternehmen, relevante 
Fragestellungen zu formulieren und die Freiräume für die Aufarbeitung
dieser Themen zu gewährleisten.
Weitere Informationen finden Sie unter www.imwf.de

Pressekontakt:

Roland Heintze
Faktenkontor GmbH
Telefon: +49 (0)40 22703-7160
Fax: +49 (0)40 22703-7961
E-Mail: Roland.Heintze@faktenkontor.de

Original-Content von: IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung GmbH, übermittelt durch news aktuell

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