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Postbank: Keine Arbeitsplatzverluste durch geöffneten EU-Arbeitsmarkt

Bonn (ots)

Befürchtungen, nach denen die Öffnung des
EU-Arbeitsmarktes in Deutschland Arbeitsplätze gefährdet, sind nach
Einschätzung der Deutschen Postbank AG unbegründet. Im Gegenteil: Die
positiven gesamtwirtschaftlichen Effekte dürften klar überwiegen,
wenn Deutschland seine Zugangsbeschränkungen für die im Jahr 2004 neu
beigetretenen Länder aufheben würde. Dies ergibt sich aus dem
jüngsten Fortschrittsbericht der EU-Kommission zu diesem Thema.
Danach haben Länder wie Großbritannien, Irland und Schweden davon
profitiert, dass sie von vorneherein die volle Freizügigkeit für
Arbeitnehmer aus den neuen Mitgliedsstaaten gewährt haben.
Engpässe im deutschen Arbeitsmarkt können durch die Öffnung
gemildert werden. So zum Beispiel im Bereich der Facharbeiter, wo
nicht genügend heimische Arbeitskräfte zur Verfügung stehen.
Arbeitnehmer aus den EU-Beitrittsländern können hier mit ihrem hohen
Ausbildungsstand einen Teil des Bedarfs decken. Auch für einfachere,
geringer entlohnte Tätigkeiten wie das Saisongeschäft in der
Gastronomie und der Landwirtschaft gibt es in Deutschland nicht genug
Arbeitskräfte. Dass die zugewanderten Arbeiter heimische
Arbeitsmärkte eher ergänzen, anstatt die inländischen Beschäftigten
zu verdrängen zeigt sich darin, dass der Prozentanteil der
einheimischen Arbeitskräfte in den verschiedenen Branchen in den
letzten drei Jahren stabil geblieben ist.
Eine Öffnung des Arbeitsmarktes wirkt sich auch positiv auf die
soziale Sicherung aus, die unter der rückläufigen Geburtenrate in
Deutschland leidet. In diesem Bereich ist aufgrund der ungünstigen
demografischen Entwicklung mit einer Kostenexplosion zu rechnen,
sowohl bei Gesundheit und Pflege als auch bei den Renten. Deshalb
wird gerade Deutschland, das auf eine Überalterung der Gesellschaft
in den nächsten Jahrzehnten zusteuert, künftig kaum eine andere Wahl
haben, als durch Zuwanderung junger und leistungsfähiger
Arbeitskräfte diese Probleme zumindest abzumildern.
Offenbar kann durch die Freizügigkeit für EU-Arbeitskräfte sogar
der Schattenwirtschaft der Boden entzogen werden. Es fällt auf, dass
seit der EU-Osterweiterung die Beschäftigungsquote der neuen
EU-Bürger in einigen Gastländern, darunter auch Frankreich, Spanien
und Österreich, deutlich zugenommen hat. Dies könnte ein Indiz dafür
sein, dass ohnehin bereits im Gastland arbeitende Ausländer aus
diesen Ländern nachträglich angemeldet wurden - mit Vorteilen für
beide Seiten: Arbeitskräfte können mit legalem Status unter
sichereren Bedingungen arbeiten und sich besser integrieren.
Andererseits zahlen sie regulär Steuern und Sozialabgaben und stützen
somit die Staatseinnahmen.
Die vollständigen „Postbank Perspektiven" für den März und
zurückliegende Monate finden Sie auch im Internet unter
www.postbank.de/research.

Pressekontakt:

Hartmut Schlegel
+49 228 920 12103
hartmut.schlegel@postbank.de

Original-Content von: Postbank, übermittelt durch news aktuell

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