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Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema "Parteien auf Partnersuche":

Bielefeld (ots)

An diesem Samstag kommt der Bundestagswahlkampf
nach Ostwestfalen - und zwar mit voller Wucht! Der 
FDP-Bundesvorsitzende Guido Westerwelle gibt sich beim 
Landesparteitag der Liberalen in der Bielefelder Stadthalle die Ehre.
Die SPD lädt zum Schaulaufen nach Halle. Für den Landesparteitag 
haben sich in Parteichef Franz Müntefering, Finanzminister Peer 
Steinbrück und Kanzlerkandidat Frank-Walter-Steinmeier gar die großen
Drei der deutschen Sozialdemokratie 2009 angesagt. Die Union legt 
Montag nach. Auf Einladung der CDU ist Wirtschaftsminister 
Karl-Theodor zu Guttenberg zu Gast. Der Shootingstar der CSU spricht 
in der Ravensberger Spinnerei in Bielefeld.
 Die Parteien machen ernst. Erstaunlich früh, wo doch die Demoskopen 
lehren, dass sich die Wähler immer kurzfristiger entscheiden. Viele 
Bürger wissen nicht einmal fünf Tage vor der Wahl, wo sie ihr 
Kreuzchen machen sollen, geschweige denn fünf Monate vorher.
Wer früh losläuft, braucht einen langen Atem. Den trauen sich die 
Sozialdemokraten zu. Ihr Ziel ist es, die Kanzlerin aus der Reserve 
zu locken. Doch noch bleibt Angela Merkel cool und belässt es bei 
kleinen Ausrufezeichen - wie am Freitag vor den 150 
CDU-Kreisvorsitzenden. Sie will einen kurzen Wahlkampf - auch, weil 
sie weiß, dass die Union in dieser politischen Disziplin schwächelt.
Die SPD hat mit dem Entwurf ihres Wahlprogramms einen Stein ins 
Wasser geworfen, der gewaltige Kreise zieht. Müsste man jedes Wort 
ernst nehmen, was ernstzunehmende Politiker in dieser Woche 
gesprochen haben, so hätte sich das Feld möglicher 
Regierungskonstellationen schon erheblich gelichtet.
Im Stenostil: Die FDP schließt eine Ampelkoalition mit SPD und Grünen
aus. Die Grünen schließen eine Koalition mit CDU/CSU und FDP aus, und
die SPD schließt - nur noch einmal zur Sicherheit - eine Koalition 
und eine wie auch immer zu nennende Zusammenarbeit mit der 
Linkspartei aus.
Prima, mag mancher denken, und sich ob der neuen alten 
Übersichtlichkeit freuen. Wenn so viel ausgeschlossen ist, blieben 
selbst im Fünfparteiensystem nur drei Optionen übrig: eine 
bürgerliche Regierung aus Union und FDP, eine rot-grüne Regierung aus
SPD und Grünen sowie die Fortsetzung der Großen Koalition.
Das ist überschaubar. Das klingt vertraut. Doch das ist leider auch 
Unsinn. Über Koalitionen wird nach der Wahl verhandelt, nicht vorher.
Den Parteien geht es bei ihren vollmundigen Ankündigungen darum, 
Präferenzen deutlich zu machen. Das ist gut und richtig, weil es 
Orientierung bietet. Die Zeit der Prinzipientreue allerdings kommt 
später. Wie hat es Franz Müntefering einmal formuliert: »Es ist 
unfair, Parteien nach der Wahl an ihren Versprechungen von vor der 
Wahl zu messen.«
Die Wähler tun gut daran, es so zu machen wie die Parteien. Schließen
Sie etwas aus! Schließen Sie aus, dass bereits der Zeitpunkt gekommen
ist, Bündnisoptionen für die Zeit nach dem 27. September 
auszuschließen.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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