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Kölner Stadt-Anzeiger: Zweifel an spektakulärem Klon-Erfolg von US-Forscher

Köln (ots)

Acht Jahre nachdem der südkoreanische Klonforscher Hwang Woo Suk der Fälschung überführt wurde, gibt es erneut Ungereimtheiten mit einer Publikation zum Klonen. Diesmal geht es um die Arbeit des US-Forschers Shoukhrat Mitalipov. Dieser hatte erst in der letzten Woche in der Zeitschrift Cell seine spektakulären Ergebnisse der Welt mitgeteilt. Als erstem Forscherteam war es gelungen, Stammzellen aus geklonten menschlichen Embryonen zu gewinnen. Doch nach einem Bericht des "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe) gibt es nun Zweifel an der Arbeit. So sollen dieselben Aufnahmen und Abbildungen zur Dokumentation unterschiedlicher Experimente des Teams verwendet worden sein. Aufgedeckt haben dies unabhängige Gutachter von PubPeer, einer Plattform, die veröffentlichte Forschungsarbeiten überprüft. Die Gutachter erheben schwere Vorwürfe gegen die Forscher um Mitalipov von der Health&Science University in Oregon, die laut "Cell" überprüft würden. "Ich habe davon gehört und bin über diese Schlamperei äußerst verärgert", sagte der Münsteraner Stammzellforscher Hans Schöler dem "Kölner Stadt-Anzeiger. "So etwas darf eigentlich nicht passieren, schon gar nicht nach dem Skandal um Hwang. Das wirft wieder einmal einen Schatten auf diesen Zweig der Forschung. Das war völlig unnötig", erhob auch Schöler schwere Vorwürfe. Möglicherweise habe das Fachblatt "Cell" die Arbeit zu schnell veröffentlicht, wodurch sich die mangelnde Genauigkeit bei der Prüfung erklären würde. "Ich habe mir die Abbildungen angesehen. Wenn man sie nicht neben einander legt, dann merkt man es auch nicht. Bilder von Kolonien sind einfach zu langweilig, als dass man sie sich intensiv ansehen würde. Erst wenn man die Bilder ausschneidet und auf gleiche Größe bringt, wird es offensichtlich", sagte Schöler, der Direktor des Max-Planck-Instituts für Molekulare Biomedizin in Münster ist. "Technische Replikate als biologische Replikate darzustellen ist entweder Schlamperei oder Dummheit", so Schöler. "Was mich zudem verwundert ist die Eile, die die Zeitschrift Cell an den Tag gelegt hat. Ich habe von keiner Konkurrenzarbeit gehört. Sehr eigenartig." An der Aussage der Arbeit, so Schöler, ändere die Schlamperei aber nichts. Cell habe sich selber einen Bärendienst erwiesen.

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