eco - Verband der Internetwirtschaft e. V.
Persönliche Werbebotschaften auf dem Handy sorgen für größere Akzeptanz
Köln (ots)
eco Verband der deutschen Internetwirtschaft veröffentlicht in seiner Studie "Mobile Outlook" die Entwicklung der Branche in den Jahren 2007 und 2008 - Teil 3: Neue Wege im Marketing
Köln, 15. Mai 2007 - Das Handy hat sich in den verschiedenen Marketingstrategien als wichtiger dritter Bildschirm nach TV und PC beim Verbraucher etabliert. Laut Angaben des eco Verbandes der deutschen Internetwirtschaft ist Mobile Marketing bereits seit zwei Jahren auf dem Vormarsch und aus den Kampagnen der großen Konsumgüterhersteller nicht mehr wegzudenken. "Die Spezialagenturen konnten sich im vergangenen Jahr über einen sehr guten Auftragseingang freuen", berichtet Dr. Bettina Horster, Vorstand der VIVAI AG und Leiterin des AKM-Commerce bei eco. "Wir erwarten, dass sich diese Dynamik mit dem Aufkommen der echten Flatrates noch verstärken wird." Gerade im Bereich Werbung ist es allerdings wichtig, die Bedürfnisse des Verbrauchers zu berücksichtigen und diesen nicht zu belästigen - und damit eine gegenläufige Tendenz zum Fernsehen zu schaffen. Deshalb wollte eco von den im Rahmen einer Studie* befragten Fachleuten aus den Bereichen Telekommunikation, Internet und Fernsehen wissen, wie es um die Akzeptanz der Verbraucher bestellt ist. 63 Prozent glauben, dass diesbezüglich 2007 und 2008 ein Sinneswandel stattfindet und Verbraucher Werbung auf dem Handy akzeptieren werden. 31 Prozent gehen davon aus, dass dies nicht der Fall sein wird.
"Die noch im vergangenen Jahr vorherrschende Meinung, dass Verbraucher auf dem persönlichsten ihrer Besitztümer keine Werbung akzeptieren, ist heute gar kein Thema mehr", so Dr. Bettina Horster. "Nicht zuletzt durch die mobilen Strategien von Yahoo! GO und Google geht es nicht mehr darum, ob Werbung auf dem Handy akzeptabel ist, sondern vielmehr, wie der Kunde am besten zu erreichen ist." Dabei sei es ganz entscheidend, von der herkömmlichen Zielgruppenanalyse abzuweichen und verstärkt auf das persönliche Profil des Nutzers einzugehen. Der Benutzer dürfe auf dem mobilen Endgerät nicht mit Informationen, die ihn gar nicht interessieren, überfrachtet werden. Es müsse die größtmögliche Sorgfalt auf ein erträgliches Maß und die Zielgenauigkeit gelegt werden. Den befragten Experten zu Folge stehen trotzdem noch immer bewährte Methoden wie SMS oder MMS an der Spitze. In einem Ranking von 1-6 setzten 33 Prozent der Befragten diese Möglichkeit, Werbebotschaften an den Verbraucher zu bringen, auf Platz eins. "Es ist immer öfter zu beobachten, dass gerade junge Menschen kein Problem mehr damit haben, Werbekurznachrichten gesendet zu bekommen - wenn ihnen das im Gegenzug auch konkrete Vorteile wie die Reduzierung ihrer Rechnung oder die Gutschrift von Frei-SMS einbringt. An solchen Geschäftsmodellen wird in der Branche fieberhaft gearbeitet", kommentiert Dr. Bettina Horster die Entwicklung.
Ganz neu in der Diskussion steht das so genannte Mobile Advertisement**, das bisher noch an zu hohen Kommunikationskosten leidet. Beim eco-Verband herrscht Einigkeit, dass dieses Modell in Deutschland daher zwar noch in den Kinderschuhen steckt, aber sehr großes Potenzial aufweist. Dr. Bettina Horster begründet das folgendermaßen: "Über Mobile Advertisement ist die gezielte und teilweise personalisierte Ansprache des Kunden sehr gut zu realisieren, ohne dass er durch unerwünschte gepushte Nachrichten gestört wird." Während die Anbieter gute Fortschritte machen, fehle es zurzeit allerdings noch an Experten, die Werbeinteressierte begleiten und an der nötigen Organisation der Marketingprogramme. Im Rahmen der Studie wurden die Branchenexperten auch darüber befragt, welcher Form aus dem Bereich Mobile Advertisement sie die größten Zukunftsperspektiven einräumen. Klar an der Spitze stehen hierbei die Banner und Sponsored Links, die im Ranking mit 28 Prozent auf Rang eins rangierten. Mit deutlichem Abstand folgen die Einblendungen bei Video- oder Music-Downloads - diese erhielten 13 Prozent der Stimmen. In-Game-Advertisment (sieben Prozent) und Produkt-Platzierungen in Kurzfilmen (sechs Prozent) spielen momentan noch eine eher untergeordnete Rolle. "Das kann sich aber schon bald ändern. Die Nutzer benötigen bei allen neuen Erscheinungsformen eine Eingewöhnungszeit, die zwei bis drei Jahre dauern kann. Nach dieser Zeit werden die Umfragewerte höchstwahrscheinlich anders aussehen", prognostiziert Dr. Bettina Horster. Etwas bessere Werte ergeben sich schon jetzt für Cross-Marketing-Maßnahmen, die aber von Kunden eher als interessante Angebote empfunden werden denn als Werbung. Ein Beispiel: Ein Nutzer lädt einen Musiktitel auf sein Handy und bekommt im Anschluss sofort das Angebot für den Kauf einer Eintrittskarte für das nächste Konzert angeboten.
* Die Studie ist im explorativen Bereich einzuordnen. Sie spiegelt die Grundstimmung in der Branche wider und lässt aus diesem Grund Rückschlüsse auf bestimmte Tendenzen zu. Die Reihe wird fortgesetzt. Bereits erschienen: "Trends des Jahres im Mobile-Business: Das Internet wird mobil" und "Studie: Mobilfunkbetreiber stehen im Wettbewerb mächtig unter Druck". Anforderung der Studienergebnisse mit detaillierter Auswertung unter 0611-973150 oder team@dripke.de. **Mobile Advertisement: Dazu gehören Banner und Sponsored Links, Einblendungen bei Videostreams oder bei Musik-Downloads und Produkt-Platzierungen im Handy-TV sowie Advertisement in Spielen.
eco (www.eco.de) ist seit über zehn Jahren der Verband der Internetwirtschaft in Deutschland. Die mehr als 300 Mitgliedsunternehmen beschäftigen über 200.000 Mitarbeiter und erwirtschaften einen Umsatz von ca. 40 Mrd Euro jährlich. Im eco-Verband sind die rund 130 Backbones des deutschen Internet vertreten. Verbandsziel ist es, die kommerzielle Nutzung des Internet voranzutreiben, um die Position Deutschlands in der Internet-Ökonomie und damit den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken. Der eco-Verband versteht sich als Interessenvertretung der deutschen Internetwirtschaft gegenüber der Politik, in Gesetzgebungsverfahren und in internationalen Gremien.
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