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Deutsche Marine - Pressemeldung/ Pressetermine: Offiziersanwärter bekommen Seebeine - Drei Schiffe der Marine mit 600 Soldaten an Bord werden für fünf Monate verabschiedet

Deutsche Marine - Pressemeldung/ Pressetermine: Offiziersanwärter bekommen Seebeine - Drei Schiffe der Marine mit 600 Soldaten an Bord werden für fünf Monate verabschiedet
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Glücksburg (ots)

Wilhelmshaven - Am 20. Januar laufen die Fregatten "Sachsen" und 
"Lübeck" in Wilhelmshaven zu einer fünfmonatigen Reise des 
diesjährigen Einsatz- und Ausbildungsverbandes (EAV) der Deutschen 
Marine aus. Die Schiffe treffen sich in der Nordsee mit der dritten 
Einheit im Bunde, dem Einsatzgruppenversorger (EGV) "Frankfurt am 
Main" aus Kiel, der bereits am kommenden Montag, 19. Januar, seinen 
Stützpunkt verlässt.
(Anmerkung für Redaktionen: Es gibt zwei Auslauftermine. Einen in 
Wilhelmshaven und einen in Kiel. Nähere Informationen hierzu am Ende 
der ots-Meldung).
Auf seinem etwa 25.000 Seemeilen (rund 46.000 Kilometer) langen 
Törn werden die Schiffe des EAV insgesamt 14 Häfen in zehn Ländern 
auf drei Kontinenten ansteuern. Dem vom Kommandeur des 4. 
Fregattengeschwaders, Kapitän zur See Jens Beckmann (47), geführten 
Verband gehören rund 600 Marinesoldatinnen und -soldaten an. Davon 
sind im Schnitt gut 70 Seekadetten (Offiziersanwärter), die jeweils 
an einem Drittel der Reise teilnehmen. Unter den insgesamt 221 
Kadetten befinden sich auch 15 Angehörige ausländischer Marinen. Sie 
kommen aus Algerien, Benin, Georgien, Korea und Thailand.
Praxisnahe Ausbildung für Offiziersanwärter
"Der Verband wird jährlich zusammengestellt, um die eingeschifften
Offiziersanwärter der Marine unter praxisgerechten Bedingungen 
auszubilden und zugleich internationale Beziehungen zu festigen," 
erläutert der "Hamburger Jong" Beckmann, den es selbst vor über 28 
Jahren zur Marine zog und der sich noch heute gut an seine eigene 
Kadettenzeit erinnert, bei einem Gespräch in Wilhemshaven. Was 
praxisgerechte Ausbildung bedeutet und welches Potential in Schiffen 
wie der Luftverteidigungsfregatte "Sachsen" und der Mehrzweckfregatte
"Lübeck" steckt, werden die künftigen Seeoffiziere schnell erfahren. 
Noch bevor sie ihr erstes Ziel - Portsmouth im Vereinigten Königreich
von Großbritannien - erreichen, werden Jagdbomber vom Typ "Tornado" 
versuchen, den EAV auf offener See zu stellen.
EAV steht auch für weltweite Einsätze zur Verfügung
Solche Situationen müssen die künftigen Offiziere der Deutschen 
Marine routinemäßig professionell bewältigen können. Für die 
Stammbesatzungen der drei Schiffe sind diese Übungen ebenfalls 
wichtig. Hier wird das Team als ganzes gefordert - auch im 
Zusammenwirken mit anderen Schiffen. Der Einsatz- und 
Ausbildungsverband (EAV) ist aber - wie der Name deutlich sagt - 
nicht nur für die Ausbildung da, sondern eben auch ein 
Einsatzverband. Er kann bei Bedarf jederzeit zu einem militärischen 
Einsatz abgerufen werden.
Übungen mit anderen Nationen
Doch zunächst konzentriert sich der EAV auf seine 
Ausbildungsreise. Nach ihrem Hafenaufenthalt (23. bis 26. Januar) im 
Südwesten der britischen Insel geht es in Richtung Portugal. Getreu 
dem Motto, "Ohne Fleiß kein Preis", werden die Soldaten auch vor 
ihrem eigentlichen Transit an den Tejo, bei dem verbandsinterne 
Übungen auf dem Programm stehen, zusätzlich gefordert. Denn die drei 
deutschen Einheiten sollen Kriegsschiffen unterschiedlicher Nationen,
die im BOST (Basic Operational Sea Training) ihre Einsatzfähigkeit 
nachweisen müssen, einige Zeit als "Trainingspartner" dienen. Eine 
Aufgabe, auf die sich beide Seiten nicht nur "gleichermaßen freuen, 
sondern auch bestens vorbereiten werden", ist sich der Kommandeur der
German Task Group 501.01, so die internationale Bezeichnung des EAV, 
sicher.
Einblick in die Welt eines deutschen Kriegsschiffes
Ihren anschließenden Aufenthalt in Lissabon, vom 2. bis 5. 
Februar, wollen die deutschen Seeleute nicht nur dazu nutzen, 
persönlich die portugiesische Metropole zu erkunden. "Die Fregatte 
Lübeck wird", wie Kapitän zur See Beckmann betonte, "mit einem Open 
Ship interessierten Besuchern einen Einblick in die anspruchsvolle 
wie interessante Welt eines modernen Kriegsschiffes bieten." Darüber 
hinaus wolle man nicht nur alte Kontakte pflegen, sondern auch neue 
knüpfen, um die guten deutsch-portugiesischen Beziehungen weiter zu 
festigen. "Die Abschnitte Portsmouth und Lissabon werden", so 
Beckmann, "für uns alle ein idealer Auftakt für weitere 
spannungsreiche Wochen und Monate sein." Und in der Tat: Neue 
Herausforderungen dürften, wie ein Blick in die Reiseplanung des EAV 
zeigt, nicht lange auf sich warten lassen. Wenn die drei deutschen 
Einheiten in Lissabon ablegen, geht es durch die Straße von Gibraltar
ins Mittelmeer. Dort wird zunächst Sizilien - genauer Catania - 
angesteuert.
Teilnahme am weltweit größten U-Jagd-Manöver
Im Anschluss an den dreitägigen Aufenthalt (vom 10. bis 13. 
Februar) in Catania steht dem Einsatz- und Ausbildungsverband ein 
weiterer Höhepunkt bevor: Die Teilnahme am weltweit größten 
U-Jagd-Manöver "Noble Manta". Diese Übung des Nordatlantischen 
Verteidigungsbündnisses (geführt vom Allied Maritime Component 
Command im NATO-Hauptquartier Neapel) findet jährlich in den 
Gewässern südöstlich um Sizilien, im Ionischen Meer, statt. Dieser 
Teil des Mittelmeeres, zwischen der Ostküste Siziliens und der 
Westküste der Balkanhalbinsel gelegen, bietet Wassertiefen von bis zu
5.267 Meter - ein ideales maritimes Übungsgebiet. Benannt ist dieser 
Meeresteil im Übrigen nach der griechischen Sagengestalt Io, Tochter 
des Flussgottes Inachos und eine der Geliebten des Gottes Zeus.
Reise führt auch nach Brasilien
Der weitere Reiseverlauf führt den deutschen Marineverband erneut 
durch die Straße von Gibraltar, nur dieses Mal in Richtung Atlantik. 
Die nächste Station ist ebenso vielversprechend, wie alle vorherigen:
das spanische Santa Cruz de Tenerife. Vom 26. Februar bis zum 1. März
ist ein dortiger Aufenthalt geplant. Von Teneriffa laufen die drei 
Schiffe anschließend an der afrikanischen Küste entlang um dann den 
Südatlantik in Richtung Brasilien zu überqueren - und das nicht ohne 
sich mit verbandsinternen Übungen für weitere Herausforderungen zu 
wappnen. Nächster Hafen wird dann Salvador de Bahia sein. Die beiden 
Fregatten, "Sachsen" und "Lübeck" sowie der EGV "Frankfurt am Main" 
werden in der drittgrößten Stadt Brasiliens vom 12. - 16. März 
festmachen. Bevor der südamerikanische Kontinent in Richtung Norden 
umrundet wird, ist der Verband auf der zu Frankreich gehörenden Insel
Martinique zu Gast. Dort werden die Einheiten für vier Tage (26. bis 
30. März) in Fort de France liegen und anschließend nach Kolumbien 
weiterreisen. In Cartagena de Indias (Kolumbiens "Perle der Karibik",
wie sich die gut eine Millionen Einwohner zählende Hafenstadt selbst 
nennt) treffen die Schiffe nach einer knapp dreitägigen Seereise ein 
und werden vom 2. bis 5. April vor Ort bleiben.
Durchkreuzen der Karibik zum Seemanöver
Kapitän zur See Jens Beckmann ist sich sicher, dass ebenfalls "von
besonderem Reiz" sein wird, was dann folgt. Denn um das nächste 
Reiseziel, Fort Lauderdale im US-Bundesstaat Florida, zu erreichen, 
durchkreuzen die Schiffe der Deutschen Marine die Karibik. Ihr Weg 
führt sie dabei von Cartagena aus östlich an Jamaika vorbei durch die
Windward-Passage (die Meerenge zwischen Kuba und Haiti), an der 
Inselgruppe der Bahamas entlang, durch die Floridastraße in Richtung 
Fort Lauderdale. Vom 9. bis 15. April macht der Verband dann dort 
sowie vom 17. bis 23. April im nördlicher gelegenen Mayport fest. 
Anschließend werden die Angehörigen des Einsatz- und 
Ausbildungsverbandes kräftig gefordert. Für sie steht vor der Küste 
Floridas "Unitas Gold" auf dem Plan. Gemeint ist damit nicht der 
legendäre Drehtabak aus Kentucky- und Virginia-Tabaken, sondern ein 
internationales Seemanöver, das unter Führung der 4. Flotte der US 
Navy stattfindet. Vor der Küste von Mayport werden sich dazu neben 
amerikanischen Einheiten und den deutschen Gästen auch Schiffe aus 
Argentinien, Brasilien, Canada, Chile, Ecuador, Frankreich, 
Kolumbien, Mexico und Peru einfinden. Die Spannbreite dessen, was 
geübt werden soll, ist beachtlich. Sie beginnt bei der Erprobung 
taktischer Einsatzverfahren, geht über die Kommunikation und reicht 
bis hin zur Logistik.
Höhepunkt der Reise soll New York sein
Im Anschluss an diese Übungstage läuft der Verband, wie Beckmann 
weiter erklärte, am 4. Mai nochmals für weitere vier Tage in Mayport 
ein, bevor es am 8. Mai in Richtung New York weitergeht. New York 
City ist mit mehr als acht Millionen (Metropolregion 18,8 Millionen) 
Einwohnern nicht nur die größte Stadt der USA, sondern das Synonym 
der Weltstadt schlechthin. "Entsprechend groß sind die Erwartungen, 
die die wir alle mit diesem Besuch verbinden", bekennt der 
Kommandeur. Auch wenn New York nicht zu toppen sein wird, dürfte das 
(in etwa) letzte Viertel der Reise des diesjährigen Einsatz- und 
Ausbildungsverbandes der Deutschen Marine den Seefahrern 
Beeindruckendes bieten. Schließlich warten neben unterschiedlichsten 
Verbandsübungen auch auf dieser Etappe nochmals reizvolle Häfen. 
Zunächst, vom 18. bis 21. Mai, das wirtschaftliche und kulturelle 
Zentrum der atlantischen Provinzen Kanadas: Halifax. Und dann, vom 
29. Mai bis zum 2. Juni, die nördlichste Großstadt Westeuropas, 
Islands Hauptstadt Reykjavik.
Letztes Reiseziel: Liverpool
Von Island aus nehmen die Schiffe Kurs auf die Hebriden und weiter
in die irische See. Das Ziel heißt Liverpool. Dort wird der EAV vom 
5. - 9. Juni zu Gast sein. Das Albert Dock und der historische Teil 
von Großbritanniens zweitgrößtem Exporthafen wurden von der UNESCO 
zum Welterbe erklärt. Aber das ist fast nur Insidern bekannt. Berühmt
wurde Liverpool durch seine Musikszene (Stichwort: Beatles) und 
Fußballtradition (FC Liverpool und FC Everton). Mit dem Abschied aus 
Mittelengland geht es dann zurück in die Heimat. Nach der Umrundung 
Schottlands und dem Passieren der Orkneyinseln wird sich der Verband 
in der Nordsee wieder trennen. Während die Fregatten "Sachsen" und 
"Lübeck" auf direktem Weg Wilhelmshaven ansteuern, muss der 
Einsatzgruppenversorger "Frankfurt am Main" durch Skagerak und 
Kattegat, um Kiel anlaufen zu können. Auf allen drei Einheiten folgt 
dann am 13. Juni mit dem Festmachen in den Heimathäfen das Kommando: 
"Seeklar zurück!"
Hintergrundinformationen zu den Schiffen und Kommandanten
Die Fregatte "Sachsen" (F 219) misst in der Länge 143 Meter, 
Breite 17,4 Meter, Tiefgang 5 Meter. Das Schiff hat eine 
Wasserverdrängung von 5.600 Tonnen. Der Diesel- und 
Gasturbinenantrieb leistet bis zu 38.000 kW (52.000 PS). Damit 
erreicht das Schiff eine Geschwindigkeit von 29 Knoten (rund 54 
km/h). Indienststellung: 4. Nov. 2004. Besatzungsstärke: 255 
Soldaten. Gemeinsam mit ihren Schwesterschiffen "Hamburg" und 
"Hessen" ist die "Sachsen" eines der modernsten Kriegsschiffe der 
Deutschen Marine. Kommandant: Fregattenkapitän Markus Nolte (44), 
Geburtsort: Gifhorn, Wohnort: Wilhelmshaven.
Die Fregatte "Lübeck" (F 214) misst in der Länge 130,5 Meter, 
Breite 14,6 Meter, Tiefgang 6 Meter. Das Schiff hat eine 
Wasserverdrängung von 3.680 Tonnen. Der Diesel- und 
Gasturbinenantrieb leistet bis zu 38.000 kW (52.000 PS). Damit 
erreicht das Schiff eine Geschwindigkeit von 30 Knoten (rund 55 
km/h). Indienststellung: 6. März 1990. Besatzungsstärke: 219 
Soldaten. Gemeinsam mit ihren sieben Schwesterschiffen wurde die 
"Lübeck", als jüngste Einheit der "Bremen-Klasse", für die 
U-Boot-Jagd und Seezielbekämpfung konzipiert. Kommandant: 
Fregattenkapitän Martin Wilhelm (41), Geburtsort: Kiel, Wohnort: 
Preetz.
Der Einsatzgruppenversorger "Frankfurt am Main" (A 1412) ist 174 
Meter lang, 24 Meter breit und weist einen Tiefgang von  7,4 Meter 
auf. Die Wasserverdrängung beträgt 20.240 Tonnen. Mit seinem 28.776 
PS starken Dieselantrieb erreicht der Einsatzgruppenversorger eine 
Geschwindigkeit von maximal 20 Knoten (37 km/h). Indienststellung: 
27. Mai 2002. Besatzungsstärke: rund 140 Soldaten. Gemeinsam mit 
ihrem Schwesterschiff "Berlin" ist die "Frankfurt am Main" die größte
Einheit der Deutschen Marine. Kommandant: Fregattenkapitän Stefan 
Berger (44), Geburtsort: Braunschweig, Wohnort: Berlin.
Autor: Jürgen R. Draxler, Presse- und Informationszentrum Marine
Fotos: Deutsche Marine
Hinweise für die Presse
Medienvertreter sind zu den beiden Auslaufterminen in Kiel am 
Montag, 19. Januar und in Wilhelmshaven am Dienstag, 20. Januar  
eingeladen.
Termin in Kiel
Treffpunkt in Kiel ist am 19. Januar um 8.30 Uhr am Haupttor des 
Marinestützpunktes Kiel, Schweriner Straße 17, 24106 Kiel. Dort steht
ein Shuttle-Fahrzeug zur "Frankfurt am Main" bereit. Um 9 Uhr wird 
der Kommandant für O-Töne zur Verfügung stehen. Um 10 Uhr läuft der 
Einsatzgruppenversorger aus. Das Marinemusikkorps Ostsee sorgt für 
das militärische Zeremoniell. Ansprechpartner in Kiel ist 
Hauptbootsmann Thomas Lerdo, Telefon: 04 31 - 3 84 - 14 11, Telefax: 
04 31 - 3 84 - 14 12. Eine Akkreditierung ist mit dem beigefügten 
Vordruck bis Freitag, 16. Januar, um 11 Uhr, zwingend erforderlich. 
Es wird um pünktliches Eintreffen am Haupttor des Marinestützpunktes 
Kiel gebeten, weil die Fahrt mit dem Shuttle-Fahrzeug nur mit allen 
gemeldeten Teilnehmern stattfinden kann. Spätestens um 8.40 Uhr wird 
das Fahrzeug losfahren.
Termin in Wilhelmshaven
Treffpunkt in Wilhelmshaven ist am 20. Januar um 9 Uhr an der 
Hauptwache des Marinestützpunktes Wilhelmshaven, Heppenser Groden, 
26384 Wilhelmshaven. Ansprechpartnerin ist Oberbootsmann Katrin 
Schröter. Anmeldungen werden mit beiliegendem Anmeldeformular erbeten
bis 19. Januar, 14 Uhr an Telefax: 0 44 21 - 68 - 57 96. Rückfragen 
zu diesem Termin an Oberbootsmann Katrin Schröter, Telefon: 0 44 21 -
68 - 58 01, Mobil: 01 73 - 8 87 25 54, E-Mail:  
katrinschroeter@bundeswehr.org.
Weitere Informationen rund um die Marineeinsätze und das oben 
genannte Thema finden Sie in unserem Internetportal www.marine.de.

Pressekontakt:

Presse- und Informationszentrum Marine

Außenstelle Wilhelmshaven:
Oberbootsmann Katrin Schröter
Telefon: 0 44 21 - 68 - 58 01
Telefax: 0 44 21 - 68 - 57 96

Außenstelle Kiel:
Hauptbootsmann Thomas Lerdo
Telefon: 04 31 - 3 84 - 14 11
Telefax: 04 31 - 3 84 - 14 12

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