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Fußball-WM: Die heiligen Snacks von Salvador de Bahia Tradition siegt über FIFA-Statuten Brot für die Welt unterstützt Nachfahren der Sklaven

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Stuttgart (ots)

Anmoderation:

Stellen Sie sich vor, Deutschland würde wieder eine Fußball-WM austragen und der Weltfußballverband FIFA würde verbieten, dass in den Stadien Bier verkauft wird. Der Proteststurm wäre gigantisch! Ungefähr sowas passiert in Brasilien gerade, kurz vor der WM. Es geht um Acarajé (sprich: A-ka-ra-scheh), kleine frittierte Bällchen aus Bohnenmus und Krabben. Henry Düring über den Krieg um die "Snack-Königinnen" von Salvador de Bahia:

(Henry Düring) Die Frauen mit den bunten Kleidern gehören zum Fußball wie die Halbzeit-Wurst zur Bundesliga. Ihre Acarajés sind preiswert, schön scharf... und verboten, wenn es nach der FIFA geht. Denn in der Bannmeile rund um die Stadien dürfen nur die offiziellen WM-Sponsoren ihre Produkte verkaufen. Rita Santos koordiniert die Acarajé-Verkäuferinnen in Brasilien - und ist richtig sauer:

(Rita Santos, nationale Koordinatorin der ABAM, des nationalen Verbandes der Acarajé-Baianas.) "Die Acarajé-Frauen waren die ersten Unternehmerinnen Brasiliens. Vor mehr als 300 Jahren fingen sie an und haben das von Mutter zu Tochter weitergegeben. Heute finanzieren viele mit dem Einkommen aus dem Acarajé-Verkauf ganze Familien, von den Großeltern bis zu den Enkeln."

(Henry Düring) Die Snacks sind außerdem ein essbares Nationalheiligtum. Für die Verkäuferinnen, Nachfahren der Sklaven, haben sie religiöse Bedeutung. Auch deswegen folgte ein landesweiter Proteststurm gegen die FIFA, unterstützt auch von der deutschen Hilfsorganisation Brot für die Welt. Erfolgreich! Immerhin einige Frauen dürfen nun während der WM Acarajés in Salvador verkaufen:

(Rita Santos, nationale Koordinatorin der ABAM, des nationalen Verbandes der Acarajé-Baianas.) "Unsere Vorfahren haben hart gearbeitet, damit Acarajé so erfolgreich wird. Deshalb der Streit mit der FIFA. Manche Frauen machen das schon seit mehr als 60 Jahren. Es wäre respektlos gewesen, sie zu vertreiben. Alle sollen die gleichen Rechte haben!

(Henry Düring) Über einen Projektpartner in der WM-Stadt Salvador unterstützt Brot für die Welt die Acarajé-Verkäuferinnen. Denn so schön der Sieg gegen die FIFA ist, die Marktlage macht den Frauen am Ende doch wieder einen Strich durch die Rechnung:

(Rita Santos, nationale Koordinatorin der ABAM, des nationalen Verbandes der Acarajé-Baianas.) "Vor einem Monat kosteten die Shrimps 20,00 Reais, heute liegen sie bei 34,00 Reais. Stellen Sie sich vor, wenn erst die Weltmeisterschaft anfängt... Keine von uns hat Kapital, um zu investieren und die Zutaten zu lagern. Wir werden nicht viel verkaufen können, richtig?"

Abmoderationsvorschlag:

Um solche Ungerechtigkeiten ein bisschen zu begradigen, dafür engagieren sich Hilfsorganisationen wie Brot für die Welt. Mehr Infos gibt's unter www.brotfuerdiewelt.de.

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Pressekontakt:

Renate Vacker
Pressesprecherin Brot für die Welt
Telefon: +49 (0)30 65211-1833
E-Mail: renate.vacker@brot-fuer-die-welt.de

Original-Content von: Brot für die Welt, übermittelt durch news aktuell

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