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Russlandexperte Rahr im ZDF-Mittagsmagazin: Verschärfung des Kaukasus-Konflikts

Mainz (ots)

Die Anerkennung der Unabhängigkeit Südossetiens und
Abchasiens durch das russische Parlament verschärft nach Ansicht von 
Alexander Rahr die diplomatischen Konflikte um den Kaukasus. 
"Russlands Präsident Medwedew wird wahrscheinlich der Duma folgen und
beide abtrünnigen Republiken anerkennen", sagte der Programmdirektor 
für Russland und Eurasien der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige 
Politik im ZDF-Mittagsmagazin am 25. August 2008. "Die Frage ist, 
welche anderen Länder werden diese beiden Republiken auch als 
unabhängig anerkennen."
Die Zukunft Georgiens müsse diskutiert werden. Eine 
Wiederangliederung Südossetiens und Abchasiens an das Kernland, an 
Georgien selbst, hält Rahr jedoch "für ausgeschlossen". "Andererseits
kann der Westen auch nicht akzeptieren, dass Russland einseitig eine 
Situation schafft", sagte Rahr. Man müsse deshalb über eine andere 
Lösung nachdenken, etwa eine Konföderation, die möglicherweise auf 
dem EU-Gipfel ab 1. September diskutiert werde. "Deutschland ist da 
in einer Mittlerposition", sagte Rahr.
Zu den Hintergründen sagte Rahr: "Das eigentliche Problem ist 
langfristig die Sicherung des Einflusses Russlands in einer sehr 
wichtigen Energiegegend. Über Georgien laufen die einzigen 
alternativen Pipelines, die zentralasiatisches Gas und Öl nach Westen
bringen und Russland möchte diese Gegend nicht der amerikanischen 
Geopolitik überlassen."
Aber es gehe auch noch um etwas Anderes: "Russland hat eine rote 
Linie gezogen, die der Westen nicht überschreiten darf. Und in 
Georgien wurde dem Westen vorgeführt, was Russland im Stande zu 
machen ist, wenn Georgien oder die Ukraine in die Nato aufgenommen 
werden sollten."

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ZDF-Pressestelle
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