In die Digitalisierung der deutschen Fernsehhaushalte kommt Bewegung
ZDF-Intendant: Analog-Ausstieg Grundlage für das Fernsehen der Zukunft
Mainz (ots)
Die Digitalisierung ist in den deutschen Fernsehhaushalten weiter auf dem Vormarsch. Ende vergangenen Jahres verfügten 41 Prozent der deutschen Fernsehhaushalte über eine digitale Empfangsmöglichkeit. Gegenüber dem Vorjahr entspreche dies einer Zunahme um sieben Punkte, teilte ZDF-Intendant Markus Schächter dem ZDF-Fernsehrat in München mit. Das Programmjahr 2010 mit seinen Sport-Großereignissen nehme eine Schlüsselstellung bei der Frage ein, ob es gelinge, der Digitalisierung der Fernsehhaushalte eine zusätzliche Dynamik zu geben. Bis zur Abschaltung der analogen Satellitenverbreitung im Frühjahr 2012 hätten die Marktbeteiligten noch einige Hausaufgaben zu erledigen, sagte Schächter: "Wenn wir nicht auf Jahre hinaus abgehängt werden wollen, brauchen wir den schnellstmöglichen Umstieg auf die ausschließlich digitale Fernsehverbreitung. Sie ist die technische, ökonomische und damit nicht zuletzt programmliche Grundlage aller weitergehenden Überlegungen für das Fernsehen der Zukunft".
Im Vergleich der europäischen Nachbarländer kommt die Digitalisierung der deutschen Fernsehhaushalte allerdings nach wie vor noch unterdurchschnittlich voran. Am weitesten fortgeschritten in Europa ist die Digitalisierung in Großbritannien: Dort empfangen 88 Prozent der Haushalte die Fernsehprogramme auf digitalem Weg.
Der gestiegene Anteil von Digitalhaushalten ist nicht zwangsläufig verbunden mit einer Vergrößerung des Angebots. Die Anzahl der in einem durchschnittlichen Fernsehhaushalt empfangbaren Fernsehprogramme ist im vergangenen Jahr nur unwesentlich von 72 auf 73 Programme angewachsen. Ohnehin sei festzuhalten: Mehr Zuschauer hätten zwar mehr Programme zur Verfügung, sie nutzen die zusätzlichen Senderangebote aber nur in sehr geringem Maße.
Die tägliche Fernsehdauer der Zuschauer ist seit vielen Jahren auf hohem Niveau stabil. Im Jahr 2009 stieg die Sehdauer gegenüber dem Vorjahr von 207 auf 212 Minuten. Damit erreicht sie den Rekordwert des Fußball-WM- und Olympia-Jahres 2006. Allerdings ist bei der Betrachtung der Zahlen zu berücksichtigen, dass seit dem vergangenen Jahr die zeitversetzte Fernsehnutzung und die Nutzung von Gästen erstmals mitgerechnet werden. Diese zusätzliche Fernsehnutzung macht zwei Minuten pro Tag aus. Um diesen Effekt und statistische Rundungen bereinigt beträgt die "Nettozunahme" der Fernsehdauer zwei Minuten.
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