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CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Ronsöhr: Die Ökosteuer ist ein Fluch für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum

Berlin (ots)

Anlässlich der aktuellen Stunde auf Verlangen der
Fraktion der CDU/CSU zur Frage der "Haltung der Bundesregierung zur
Verwendung und Verfassungsmäßigkeit der Benzin- und
Stromsteuererhöhungen zum 01.01.2000 sowie den beschlossenen weiteren
Steuererhöhungsstufen" erklärt der agrarpolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Heinrich-Wilhelm Ronsöhr MdB:
Die Land- und Forstwirtschaft in Deutschland wird durch die erste
und zweite Stufe der Ökosteuerreform netto mit mindestens 900 Mio. DM
jährlich belastet. Allein deren Kostenbelastung durch die erste Stufe
erreicht mit 0,6 % der Bruttowertschöpfung den höchsten Wert aller
Branchen. Die sog. Ökosteuer, die in keiner Weise der Umwelt etwas
bringt und deshalb diesen Namen nicht verdient, beschert zwar manchen
Großunternehmen Nettogewinne durch die abgesenkten Lohnnebenkosten;
für die Landwirtschaft aber ist diese Steuer ein Desaster. Unsere
bäuerlichen Familienbetriebe müssen zwar die Ökosteuer bezahlen, sie
haben davon aber keine Vorteile, weil die Arbeit in der Regel nicht
mit Fremdarbeitskräften, sondern mit Mitgliedern der Familie
bewältigt wird.
Der eingeführte Sockelbetrag von 1.000 DM je Energieträger ist
eine reine Rosstäuscherei. Von dieser Regelung können nur 5 % der
landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland profitieren. Im
Vergleich zum produzierenden Gewerbe ist dies eine bewusste, grobe
Benachteiligung. Allein über den Kraftstoff wird den
landwirtschaftlichen Betrieben jährlich eine Ökosteuer in Höhe von
700 Mio. DM aufgebürdet. Die gleichzeitige weitgehende Streichung der
Gasölbeihilfe führt dazu, dass unsere Landwirte für einen Liter
Diesel bis zu 4 mal mehr zahlen müssen als ihre Kollegen, oder besser
gesagt Konkurrenten in den anderen EU-Staaten.
Die negative Wirkung ist in allen Bereichen der Land- und
Ernährungswirtschaft zu spüren, besonders auch im energieintensiven
Gartenbau. Schon vor der Explosion der Heizölpreise in Deutschland im
vergangenen Jahr mussten unsere Gärtner 75 % höhere Preise als die
internationalen Wettbewerber bezahlen. Gegenüber den
Hauptkonkurrenten, den niederländischen Gartenbauern, hat sich dieser
Abstand auf 200 % vergrößert.
Die Struktur des ländlichen Raumes wird zur Zeit dadurch überhaupt
ermöglicht, indem täglich Millionen von Berufspendlern per Auto zu
ihren Arbeitsstätten in die Ballungsräume unterwegs sind. Nur dadurch
können sie ihren Wohnsitz in den Dörfern beibehalten. Die hohen
Ausgaben für Treibstoff, durch die Ökosteuer künstlich erhöht,
bedeuten schwere finanzielle Belastungen für die Pendler. Dadurch
werden gerade die Leute bestraft, die sich aktiv in ihren Dörfern für
das Gemeinwohl einsetzen.
Die Regierungsseite hat inzwischen die Ungleichbehandlung der
Landwirtschaft bei der Ökosteuer mehrmals eingestanden, so auch
Minister Funke, der laut eigener Aussage als "Ein-Mann-Bewegung" in
Berlin nach Lösungen suche. CDU/CSU würde ihn gerne bei seinem Kampf
für eine gerechte Lösung unterstützen, aber was jetzt dazu an
Vorschlägen auf dem Tisch liegt, ist indiskutabel. Es kann doch nicht
sein, dass man der Landwirtschaft vorgaukelt, mit der Einführung des
Agrardiesels sei eine wirkliche Entlastung verbunden. In Wahrheit ist
es lediglich ein Ersatz für den Wegfall der Gasölbeihilfe in Höhe von
835 Mio. DM. Die Belastung durch die Ökosteuer, die weiter steigen
wird, muss die Landwirtschaft auch in Zukunft in voller Härte
ertragen. Von den über 900 Mio. DM, die der Landwirtschaft über die
Ökosteuer abgeknöpft werden, erhält sie demnach keinen Pfennig.
Anhand der aufgezeigten Beispiele, die sich noch beliebig
fortsetzen ließen, ist eindeutig, dass die Landwirtschaft und der
ländliche Raum einseitig benachteiligt werden. Wie die
Bundesregierung dies mit ihrem verfassungsmäßigen Auftrag, dem Gebot
der Gleichbehandlung, vereinbaren kann, ist sie bisher in
verantwortungsloser Weise schuldig geblieben.

Rückfragen bitte an:

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Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
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