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Börnsen: Lebendige Kulturbegegnungen - Andenken im Geiste Liebermanns

Berlin (ots)

Anlässlich des 75. Jahrestages des Austrittes Max
Liebermanns aus der Akademie der Künste erklärt der kulturpolitische 
Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen MdB:
Die seit 2005 wieder an ihrem historischen Standort am Pariser 
Platz residierende Akademie der Künste nimmt das Austrittsdatum ihres
vormaligen Akademiepräsidenten Max Liedermann zum Anlass, 41 
ehemalige Mitglieder mit einer Inschrift zu würdigen, die während des
Dritten Reiches ausgeschlossen wurden oder selbst austraten. Eine 
Initiative, die Anerkennung verdient.
Am 7. Mai 1933 legte Max Liebermann tief enttäuscht alle seine 
öffentliche Ämtern nieder. Der Preußischen Akademie der Künste stand 
der jüdische Weltbürger und erfolgreiche Maler von 1920 bis 1932 als 
Präsident und später Ehrenpräsident vor. Die persönliche Erfahrung 
der Ablehnung als junger Impressionist durch die konservative 
Malerschule der kaiserlichen Akademie veranlasste ihn zu einer 
anderen Politik als Akademiepräsident. So bezog er aktuelle 
künstlerische Strömungen ein und sorgte für die Aufnahme junger 
Künstler in die Akademie und in die vom ihm gegründete Sezession wie 
Karl Schmidt-Rotluff, Max Pechstein, Carl Hofer oder Heinrich Zille, 
die heute selbstverständlich zu den großen Leistungen unseres 
kulturellen Erbes zählen. Unter Liebermanns Führung erhielt die 
Akademie während der Weimarer Republik demokratische Strukturen, ein 
freiheitliches Unterrichtswesen und eine größere Wahrnehmung in der 
Öffentlichkeit.
Neben der heutigen Akademie der Künste erinnert auch das kritisch 
rekonstruierte Wohnhaus Liebermanns am Pariser Platz 7 heute an den 
Maler, Akademiepräsidenten und diskreditierten jüdischen Mitbürger 
während der NS-Zeit. Die dort 2000 eingezogene Stiftung 
"Brandenburger Tor" widmet sich als einziges neben der Akademie 
öffentliches Haus am Platz ganz im Geiste Liebermanns der 
Auseinandersetzung und Begegnung mit Kunst und Kultur. Unter ihrem 
Kuratoriumsvorsitzenden, Bundespräsident a.D., Prof. Roman Herzog 
wird dort nicht nur der Pflege des kulturellen Erbes sowie der 
Erinnerung an die jüdische Geschichte Berlins und Deutschlands 
gedacht, sondern auch den zeitgenössischen Kulturströmungen Raum in 
der Mitte der Bundeshauptstadt gegeben.
Ganz im Geiste Liebermanns soll eine offene Haltung gegenüber der 
Jugend einer konservativen Erstarrung in Kunst und Kultur 
entgegenwirken. Mit dieser Arbeitsmaxime konnte die Stiftung bis 
heute bereits mehr als 400.000 Besucher in ihre Veranstaltungen 
locken und einen öffentlichen Dialog über gesellschaftliche Fragen 
der Kunst und Kultur sowie der Bildung und Wissenschaft anregen. Die 
Stiftung "Brandenburger Tor" gibt mit ihrem Wirken das Haus Max 
Liebermanns, dieses bedeutenden Streiters für die Moderne, der 
Öffentlichkeit zurück. Seine Geschichte ist ihr Chance und 
Verpflichtung zugleich.
Die Verpflichtung, die unserer Gesellschaft und damit vor allem 
den öffentlichen Kulturenrichtungen erwächst, ist neben der 
Erinnerung und dem Gedenken an die dunklen Kapitel unserer 
Vergangenheit auch die Pflege eines aktiven und kontroversen 
Kulturlebens, für das sich die nun Gewürdigten Zeit ihres Lebens 
eingesetzt haben. Sie zeigen uns, was zeitlos den Menschen dient. In 
diesem Sinne will die CDU/CSU-Fraktion nicht allein das Gedenken an 
diesen Tag in den Blickpunkt rücken, sondern auch die daraus 
erwachsene Verpflichtung anmahnen.

Pressekontakt:

CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de

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