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ARD-Magazin Monitor: Verfassungsschützer bezweifeln Echtheit des Bekennerschreibens der "Islamischen Jihad Union"

Köln (ots)

Im Fall des geplanten Terroranschlags, bei dem am
4.September drei Verdächtige im Sauerland festgenommen worden sind, 
bezweifelt das Landesamt für Verfassungsschutz Baden-Württemberg die 
Echtheit des Bekennerschreibens der "Islamischen Jihad Union" (IJU). 
Das berichtet das ARD-Magazin Monitor in seiner heutigen Ausgabe
(Das Erste, 21.45 Uhr).
"Es werden in diesem Bekennerschreiben konkrete Anschlagsziele 
genannt: Ramstein. Meines Wissens sind aber die Verhafteten bis 
zuletzt unsicher gewesen, welches Ziel sie überhaupt angreifen 
sollen, auf welches Objekt sie diesen Anschlag ausüben werden", sagt 
Dr. Benno Köpfer von der Abteilung "Islamistischer Extremismus und 
Terrorismus" beim Verfassungsschutz Baden-Württemberg. Für Köpfer 
werde in diesem Bekennerschreiben nur Medienberichterstattung 
aufgenommen. "Das lässt mich an der Authentizität zweifeln".
Bundeskriminalamt und Bundesanwaltschaft gehen davon aus, dass die
drei Verdächtigen bei ihren Anschlagsvorbereitungen von einer 
usbekischen Terrororganisation namens "Islamische Jihad Union" 
gesteuert wurden, die enge Verbindungen zu Al Quaida haben soll.
Das mit einer Woche Verspätung ins Internet gestellte 
Bekennerschreiben der IJU hatten die Bundesbehörden als authentisch 
eingestuft.
Das Landesamt für Verfassungsschutz Baden-Württemberg gilt als das
Kompetenzzentrum für Islamismus in Deutschland. Die 
Verfassungsschützer stört auch, dass das Schreiben in türkischer 
Sprache verfasst wurde und nicht wie bisher bei der IJU in englischer
oder usbekischer Sprache.
Zweifel haben Köpfer und seine Kollegen nach intensiver Auswertung
aller Quellen im Internet auch, ob es die "Islamische Jihad Union" 
(IJU)  als professionelle Terrororganisation überhaupt real gibt. 
"Die Islamische Jihad Union", so wie sie sich uns darstellt, ist erst
einmal eine Erfindung im Internet und hat nur eine Präsenz im 
Internet."

Pressekontakt:

Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Telefon 0221 / 220-2770
Redaktion Monitor, Telefon 0221 / 220-3124

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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