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OLG Hamburg hebt einstweilige Verfügungen gegen Contergan-Film weitgehend auf

Köln, 10.4.2007 (ots)

Das Hanseatische Oberlandesgericht hat
heute durch sein Berufungsurteil die einstweiligen Verfügungen gegen 
den im Auftrag des WDR von der Firma Zeitsprung produzierten 
Spielfilm "Eine einzigen Tablette" weitgehend aufgehoben.
Das Pharmaunternehmen Grünenthal und der seinerzeitige Opferanwalt 
Karl-Hermann Schulte-Hillen hatten vor dem Landgericht Hamburg in 
insgesamt 32 Punkten einstweilige Verfügungen gegen den Film erwirkt.
Anders als noch das Landgericht machte das Oberlandesgericht den Film
und nicht das Drehbuch zur Grundlage seiner Entscheidung.
Weiter stellte das Gericht fest, dass der Filmanwalt eine völlig 
eigenständige Kunstfigur sei, über die der Film keine herabsetzenden 
Aussagen enthält. Dementsprechend  hob der Senat alle von 
Schulte-Hillen erwirkten 17 Verfügungspunkte auf.
Auch die Darstellungen in Bezug auf die Pharmafirma Grünenthal würden
nicht den Anspruch erheben, die historischen Ereignisse 
dokumentarisch genau abzubilden. Das Gericht hob dementsprechend das 
Untersagungsurteil in 14 von 15 Verfügungspunkten auf.
WDR-Fernsehdirektor Ulrich Deppendorf: "Wir freuen uns, dass das 
OLG den Weg für diesen wichtigen Film wieder weitgehend frei gemacht 
hat. Es ist eine richtungweisende Entscheidung. Nun ist es auch in 
Zukunft möglich, zeithistorische Stoffe künstlerisch aufzuarbeiten. 
Mit 'Eine einzige Tablette' bringen wir unserem Publikum ein 
brisantes Thema nahe und leisten auch ein Stück Aufklärungsarbeit."
Zeitsprung-Geschäftsführer und Produzent Michael Souvignier: 
"Damit zeigt sich, was wir immer gesagt haben: Unser Film ist im Kern
historisch korrekt. Wir hätten uns gewünscht, dass auch das 
Landgericht Hamburg den Film und nicht das Drehbuch zur Grundlage 
seiner Entscheidung gemacht hätte.  Denn bereits dort lag der Film in
der endgültigen Fassung vor. Änderungen am Film hat es nicht gegeben.
Dieses Urteil ist ein großer Sieg für alle Kunstschaffenden in 
Deutschland."

Pressekontakt:

WDR-Pressestelle, Barbara Feiereis, Tel. 0221-220.2705

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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