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Pharmabranche: Standort Asien holt trotz einiger Wachstumsbremsen deutlich auf

Frankfurt am Main (ots)

PwC-Analyse: Asiatischer Markt gewinnt weiter an Bedeutung
   gegenüber Europa und Nordamerika / Regionale Hersteller drängen
   auf den Weltmarkt / Outsourcing bietet weiteres Potenzial /
   Kapitalmangel, unzureichender Patentschutz, Korruption und
   Bürokratie bleiben kritische Faktoren für den Erfolg
Asien gewinnt für die Pharmabranche stetig an Bedeutung und wird 
sich in den kommenden Jahren zum bedeutendsten Markt neben  
Nordamerika und Europa entwickeln. Diese Einschätzung vertreten nicht
nur gut 60 Prozent der asiatischen Pharmaunternehmen, sondern auch 
die klare Mehrheit (55 Prozent) der auf dem Kontinent aktiven 
multinationalen Pharmakonzerne (multinational corporation/companies -
MNCs). Dies geht aus der aktuellen Studie "Gearing up for a Global 
Gravity Shift" von PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor.
"Der Wirtschaftsboom in Asien eröffnet den westlichen 
Pharmakonzernen neue Absatzchancen und macht insbesondere Länder wie 
China, Indien und Singapur zu attraktiven Produktions- und 
Forschungsstandorten. Gleichzeitig wachsen bislang nur regional 
tätige asiatische Unternehmen zu Konkurrenten auf dem Weltmarkt 
heran", erläutert Volker Booten, verantwortlicher Partner für den 
Bereich Chemicals & Pharma bei PwC in Deutschland.
So will jedes dritte befragte asiatische Pharmaunternehmen durch 
Zukäufe wachsen. Knapp 20 Prozent erwägen auch Akquisitionen 
international tätiger Wettbewerber. Bislang ist erst jedes zweite 
befragte asiatische Unternehmen auf dem Weltmarkt präsent, doch für 
drei von vier Unternehmen ist der Export eines der wichtigsten Ziele 
und rund 65 Prozent wollen ihren Anteil am globalen Pharmamarkt 
steigern. Für die Studie wurden 185 Manager asiatischer und 
westlicher Pharmakonzerne mit Aktivitäten in neun Ländern des 
Kontinents (China, Indien, Malaysia, Philippinen, Singapur, Südkorea,
Taiwan, Thailand und Vietnam) befragt.
Vor allem klinische Tests und Laboranalysen werden vermehrt 
ausgelagert
Gut 70 Prozent der MNCs in Asien haben bereits Teile der 
Wertschöpfungskette ausgelagert, wobei als Motive die Realisierung 
von Kostenvorteilen bei Produktion (39 Prozent der Befragten) und 
Forschung (24 Prozent) im Vordergrund stehen. Dennoch ist die 
Mehrzahl sowohl der westlichen als auch der asiatischen 
Pharmaunternehmen davon überzeugt, dass derzeit noch nicht alle 
Möglichkeiten des Outsourcing vollständig ausgeschöpft werden. Dieser
Aussage stimmen 49 Prozent der befragten MNCs zu, während nur 21 
Prozent gegenteiliger Ansicht sind. Bei den in der Region ansässigen 
Unternehmen fällt die Entscheidung mit 64 Prozent zu 17 Prozent noch 
deutlicher aus.
Nach Einschätzung der Repräsentanten westlicher Pharmaunternehmen 
ist insbesondere die Auslagerung klinischer Tests und Laboranalysen 
an regionale Partner attraktiv. Dadurch würden nicht nur Kosten 
gespart, sondern auch die spezifischen Bedürfnisse der Konsumenten in
Asien stärker als bisher bei der Entwicklung von Medikamenten und 
Wirkstoffen berücksichtigt. "Westliche Unternehmen konzentrieren sich
zunehmend auf Vertrieb und Marketing ihrer Produkte, während die 
übrigen Aktivitäten von der Entwicklung bis zur klinischen Erprobung 
ausgelagert werden. Voraussetzung für eine derartige Strategie sind 
jedoch langfristig verlässliche Partnerschaften statt kurzfristig 
angelegter Kooperationen", so Volker Booten.
Kapitalmangel erhöht Kooperationsbereitschaft asiatischer 
Unternehmen
Viele asiatische Pharmaunternehmen können nach eigener 
Einschätzung Wachstumschancen noch nicht wahrnehmen, weil ihnen das 
notwendige Kapital fehlt. So gab knapp die Hälfte der befragten 
Unternehmen an, dass sie nicht über ausreichende Finanzmittel für 
Akquisitionen verfügen. Gut jeder dritte asiatische Pharmahersteller 
(36 Prozent) würde auch Geschäftsanteile an Investoren verkaufen, um 
Forschungs- und Entwicklungsprojekte finanzieren zu können.
Allerdings ist die Kooperationsbereitschaft von Land zu Land 
unterschiedlich ausgeprägt: So sind beispielsweise über 48 Prozent 
der indischen Unternehmen an Übernahmen interessiert, aber nur 20 
Prozent können sich die Beteiligung eines Investors vorstellen. 
Demgegenüber würde fast jeder zweite chinesische Pharmahersteller 
eigene Anteile an andere Unternehmen verkaufen. Korruption und 
Patentverletzungen bleiben häufig
Auch wenn sich das Investitionsumfeld in Asien nach Einschätzung 
westlicher Pharmakonzerne in den vergangenen Jahren deutlich 
verbessert hat und bei vielen realisierten Projekten weniger 
Schwierigkeiten auftraten als befürchtet, bleiben standortspezifische
Risiken. Zwar will jedes dritte westliche Unternehmen auf Sicht der 
kommenden zwölf Monate durch Investitionen oder Zukäufe in der Region
expandieren. Auf der anderen Seite gaben 16 Prozent der befragten 
MNCs an, dass sie auf Grund von bürokratischen Hindernissen, Sorgen 
über Patentverletzungen und anderen Hürden schon einmal über den 
Rückzug aus einem asiatischen Land nachgedacht haben.
Viele multinationale, aber auch asiatische Unternehmen klagen über
die weit verbreitete Korruption: 70 Prozent der einheimischen und 60 
Prozent der multinationalen Pharmaunternehmen sind sogar der Ansicht,
dass Korruption ein in der asiatischen Geschäftswelt tief 
verwurzeltes Phänomen ist und auf absehbare Zeit auch bleiben wird. 
Entsprechend hoch ist der Stellenwert, den die Unternehmen der 
internen Betrugsbekämpfung einräumen.
Über Patentverletzungen und Umsatzeinbußen durch illegal 
vermarktete Generika berichten fast zwei Drittel der ausländischen 
und knapp 60 Prozent der asiatischen Pharmaunternehmen. Die Sorge vor
Produktfälschungen hält nicht nur jedes zweite internationale 
Unternehmen von der Vermarktung innovativer Präparate in Asien ab, 
sondern auch über 40 Prozent der in der Region ansässigen 
Pharmahersteller.
Immerhin 74 Prozent der MNCs und 80 Prozent der asiatischen 
Unternehmen sind der Ansicht, dass Patente in der Region mittlerweile
besser geschützt sind als noch vor fünf Jahren. Allerdings bleibt 
viel zu tun: "Zwar erwarten knapp zwei Drittel der ausländischen 
Konzerne weitere Verbesserungen beim Patentschutz. Jedoch geht dieser
Prozess nach Ansicht der meisten Befragten zu langsam voran", 
unterstreicht Volker Booten.
Die Studie steht in Kürze als kostenfreier Download unter
www.pwc.de/de/chemie-pharma zur Verfügung.
Weitere Informationen:
Volker Booten 
   PricewaterhouseCoopers AG WPG 
   Chemicals & Pharma 
   Lise-Meitner-Straße 1 
   10589 Berlin 
   Tel.: (30) 2636- 5217 
   E-Mail:  volker.booten@de.pwc.com
Redaktionshinweis:
Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist 
in Deutschland mit 8.100 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von 
rund 1,2 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und 
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für 
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet 
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und 
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung 
(Advisory).

Pressekontakt:

Nicole Susann Roschker
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Corporate Communications / Presse
Olof-Palme-Straße 35
60439 Frankfurt am Main
Tel.: (069) 9585-1669
E-Mail: nicole.susann.roschker@de.pwc.com

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