Mehr Unfalltote in Privathaushalten Senioren besonders gefährdet. Kleine Veränderungen machen Haushalt sicherer
Hamburg (ots)
7.030 Bundesbürger sind im Jahr 2009 durch einen häuslichen Unfall ums Leben gekommen. Das sind 165 Personen mehr als im Jahr 2008. Das geht aus der aktuellen Todesursachenstatistik des Statistischen Bundesamtes (destatis) hervor. Der Haushalt ist damit unverändert der riskanteste Lebensbereich: Ein gutes Drittel (36 Prozent) aller tödlichen Unfälle passiert in den vermeintlich sicheren eigenen vier Wänden. Im Straßenverkehr, der gemeinhin als gefährlicher wahrgenommen wird, gab es 2009 "nur" 4.663 tödliche Unfälle, das sind rund 24 Prozent aller Unfälle mit Todesfolge. Tendenz hier: fallend.
Stolpern, Ausrutschen, Fallen: Die besonderen Risiken der Senioren
Vor allem für Senioren sind die eigenen vier Wände riskant. Rund 5.100 über 65-Jährige sind 2009 in der Folge eines häuslichen Sturzes gestorben. Die Gründe dafür sind vielfältig. Nachlassende Sehstärke und Muskelkraft zählen dazu, aber auch Fehl- und Mangelernährung, die Einnahme von Schlaf- und Beruhigungsmitteln und nachlassende körperliche Aktivität. Die Aktion Das Sichere Haus (DSH), Hamburg, schätzt, dass hierzulande mehr als vier Millionen Senioren einmal pro Jahr stürzen. Mehr als 100.000 Ältere erleiden jährlich einen Oberschenkelhalsbruch als Folge eines Sturzes.
Sturzprävention für Senioren
Stolperfallen im und am Haus erhöhen die Sturzgefahr. Da die Wohnung für die überwiegende Zahl der Senioren der Lebensmittelpunkt ist, können hier kleine Veränderungen schon viel bewirken: "Dazu zählen gute Beleuchtung mit bequem zu erreichenden Lichtschaltern im Flur und im Treppenhaus oder die Installation zusätzlicher Haltegriffe in Dusche und an der Badewanne", sagt Dr. Susanne Woelk, DSH-Geschäftsführerin. Auch die Investition in flache Hausschuhe mit gutem Profil kann sich auszahlen.
Weitere Tipps enthält die Broschüre "Sicher leben auch im Alter. Sturzunfälle sind vermeidbar", herausgegeben vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und der DSH.
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Dr. Susanne Woelk, DSH-Geschäftsführerin.
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