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DIE ZEIT

Holocaust-Überlebende Eva Schloss war eifersüchtig auf ihre Stiefschwester Anne Frank

Hamburg (ots)

Eva Schloss, Holocaust-Überlebende und Stiefschwester von Anne Frank, hatte immer Probleme damit, dass Anne Franks Schicksal im Gegensatz zu ihrem eigenen die Welt bewegte. "Ich war eifersüchtig. Das ist genauso als würde man hassen", erzählt die 90-Jährige im Interview mit dem ZEITmagazin. Jeder kenne Anne Franks Tagebuch, aber niemand habe je von Eva Schloss gehört. "Es hat lange gedauert, bis ich das akzeptieren konnte. Ich hatte ja dasselbe mitgemacht und bin sogar am Leben!"

Schloss war 1944 mit ihrer Familie verhaftet und nach Auschwitz deportiert worden. Nur sie und ihre Mutter überlebten, ihre Mutter heiratete 1953 den Vater von Anne Frank, die im KZ Bergen-Belsen gestorben war. "Die Zeit nach Auschwitz war für mich eigentlich schwerer als die Zeit im Lager", sagt Eva Schloss. "Ich fühlte mich schuldig, weil ich überlebt hatte. Meine Mutter und ich haben uns nie gesagt, wie unglücklich jede von uns war. Wir taten so, als ob uns das nichts ausmachte." Sie selbst sei voller Hass gewesen, sagt Eva Schloss. Erst als sie in London 1986 bei einer Anne-Frank-Ausstellung über den Holocaust sprechen sollte, sei es aus ihr herausgebrochen: "Und dann konnte ich auf einmal loslassen."

*Aktualisierung vom 08.01.2020, 12:50 Uhr

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