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DIE ZEIT

UN-Sonderermittler Nowak erhebt Vorwürfe gegen USA

Hamburg (ots)

Der UN-Sonderermittler für Folter Manfred Nowak
hat im Zusammenhang mit dem Lager in Guantánamo in der ZEIT schwere
Vorwürfe gegen die USA erhoben. Amerika habe ihm zwar einen Besuch im
Lager gestattet, aber vertrauliche  Gespräche mit den Gefangenen
verboten. Nowak berichtet, er habe im Auftrag der UNO vergangenen
Dienstag sogar Gefängnisse in China inspiziert. Im Gegensatz zu den
USA habe die chinesische Regierung vertrauliche Gespräche mit
Häftlingen bewilligt und diese auch tatsächlich gestattet. Nowak ist
überzeugt, dass "die USA in Guantánamo offenbar etwas zu verbergen
haben".
Die ZEIT berichtet über einen dem UN-Komitee gegen Folter kürzlich
zugestellten  Bericht des US-Außenministeriums über Guantánamo. Darin
verteidigt die US-Regierung die Haftbedingungen. Die Häftlinge
bekämen im Lager "family style dinners", könnten im Freien
Brettspiele und Fußball spielen. Analphabeten bekämen Lese- und
Schreibunterricht, damit sie auch "mit ihren Familien und Freunden
kommunizieren können".
Bei einer Versammlung ehemaliger Guantánamo-Häftlinge am
vergangenen Wochenende in London schilderten diese den Alltag indes
anders. In einem Brief aus Guantánamo, der der ZEIT vorliegt,
beschreibt ein Häftling, dass Hungerstreikende an Armen und Beinen an
die Betten gekettet worden seien. Soldaten würden den Gefangenen
Schläuche durch die Nase treiben, um sie künstlich zu ernähren. "Kein
unabhängiger Kontrolleur sieht, was hier passiert", so der Häftling
in dem Schreiben, das auf den 2. November datiert ist. Ein weiterer
Häftling beklagt in einem Brief aus Guantánamo, dass er 24 Stunden
mit Neonlicht angestrahlt werde. Er dürfe die Sonne nicht sehen und
leide wegen des Lärms im Lager an Gehörschäden. Der Häftling
wörtlich: "Ich würde gerne einfach still bei mir sein und sterben."
Die US-Behörden weisen solche Vorwürfe als "erfunden" zurück.
Den kompletten Text der ZEIT Nr. 48 vom 24. November 2005 senden
wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT
Presse-und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax:
040/3280-558, E-Mail:  bunse@zeit.de)

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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