Landeskriminalamt Schleswig-Holstein
LKA-SH: 40 Jahre Spezialeinheiten der Landespolizei in Schleswig-Holstein
Kiel (ots)
Heute feiern die Spezialeinheiten der Landespolizei im Rahmen eines Festaktes im Kieler Landeshaus ihr 40 jähriges Bestehen in Schleswig-Holstein.
Herr Landtagspräsident Klaus Schlie bedankte sich in seinem Grußwort bei den Angehörigen der Spezialeinheiten für ihr großes persönliches Engagement und die permanente Einsatzbereitschaft für die Sicherheit der Menschen in unserem Land.
Die Geburtsstunde der Spezialeinheiten in Schleswig-Holstein geht in das Jahr 1974 zurück. Trauriger Anlass war der Überfall palästinensischer Terroristen auf die israelische Olympiamannschaft während der Olympischen Spiele am 05.09.1972 in München. Bei dem gescheiterten Befreiungsversuch kamen elf Geiseln, fünf der acht Terroristen und ein Polizeibeamter ums Leben. Daraus wurde die Erkenntnis erlangt, dass die Polizeien der Länder zur erfolgreichen Bekämpfung in den Deliktsfeldern des Terrorismus, der Organisierten- und der Schwerstkriminalität eine spezialisiertere Ausrichtung erhalten mussten. Hierbei wurden in Ausstattung und Spezialisierung zwei unterschiedliche Kommandos erschaffen. Einerseits das Mobile Einsatzkommando (MEK), das durch Observation verdeckt ermittlungsunterstützende Erkenntnisse gewinnt und Kriminelle qualifiziert festnimmt. Andererseits das Spezialeinsatzkommando (SEK), das bewaffnete Straftäter festnehmen und Geisel in jeder erdenklichen Situation befreien können muss. Zunehmend agieren beide Einheiten bei Einsätzen, insbesondere in der Terrorismusbekämpfung, bei Erpressungen, Entführungen und Geisellagen, gemeinsam in ihren jeweiligen Spezialisierungen. Während das MEK aus dem damaligen Landesfahndungskommando im Landeskriminalamt in Kiel entstand, stellte sich das SEK mit dem Sitz in der damaligen Bereitschaftspolizeiabteilung in Eutin auf. Im Jahr 2005 verlegte das SEK seinen Sitz von Eutin nach Kiel und gliederte sich zugleich in die Abteilung 5 des Landeskriminalamtes Schleswig-Holstein ein. Die örtliche und organisatorische Nähe wirken sich positiv in der Zusammenarbeit bei gemeinsamen Einsätzen und der umfangreichen Aus- und Fortbildung beider Einheiten aus.
Die Spezialeinheiten werden unterstützt durch Spezialkräfte der technischen Einsatz- und Ermittlungsunterstützung. Diese bringen sich insbesondere bei schweren Straftaten oder besonderen Gefahrenlagen durch ihr Fachwissen im Bereich der operativen Technik und Telekommunikationsüberwachung ein.
In seiner Ansprache würdigte Herr Innenminister Stefan Studt die Arbeit des MEK und SEK und hob auf das Entstehen von sogenannten Misch-Szenen, beispielsweise aus Rockern, Hooligans und Rechtsextremisten ab, die die Sicherheitsbehörden ganz aktuell in besonderem Maße fordern.
Stolz blickte der für die Spezialeinheiten verantwortliche Abteilungsleiter 5 im Landeskriminalamt, Polizeidirektor Dirk Keller, auf den hohen Spezialisierungsgrad und Leistungsstand seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter insbesondere auch im bundesweiten Vergleich. " Wir haben einen ausgezeichneten Ruf und bundesweit ein gutes "Standing", so der ehemalige Angehörige des SEK. Dirk Keller stellte an diesem Festtag den Menschen in einer Spezialeinheit in den Vordergrund: "Aber auch wenn unsere Kolleginnen und Kollegen hoch motiviert und qualifiziert sind, so sind sie keine Übermenschen und erst recht keine Maschinen. Sie kehren aus Einsätzen mit hoch belasteten Situationen ebenso emotional betroffen zurück, wie jeder andere auch."
Auch wenn sich derartige einschneidende Ereignisse wie bei den Olympischen Spielen im Jahr 1972 in Schleswig-Holstein glücklicherweise nicht wiederholten, haben sich die Spezialeinheiten im Laufe der Jahrzehnte bewährt und sind in der heutigen Kriminalitätsbekämpfung und polizeilichen Einsatzbewältigung unverzichtbar.
Anmerkung: Bei Bedarf steht Polizeidirektor Dirk Keller um 13.00 Uhr für O-Töne zur Verfügung. Der Pressemitteilung sind in der Anlage für die Veröffentlichung freigegebene Fotos der Spezialeinheiten beigefügt.
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