Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden
POL-HM: Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden schließt Kooperationsvertrag mit dem "Weissen Ring"
Hameln (ots)
Am Donnerstag, 20.03.2014, wurde zur Verbesserung der Hilfe für Kriminalitätsopfer zwischen" dem Weis-sen Ring e.V.", Außenstelle Hameln und Außenstelle Holzminden, und der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden ein Kooperationsvertrag zur Hilfe für Kriminalitätsopfer in den Landkreisen Hameln-Pyrmont und Holzminden geschlossen.
Kriminalitätsopfer, insbesondere Opfer von Gewalt- und Sexualstraftaten, aber auch bei Eigentumsdelikten, leiden häufig unter tiefgreifende körperlichen und psychi-schen Verletzungen, die sie durch Straftaten und ihre Folgen erlitten haben.
Der "Weisse Ring" kümmert sich seit nahezu 4 Jahrzehnten um die Hilfe, den Schutz und die Rechte von Opfern. Die Ehrenamtlichen des Vereins haben vielen hunderttausenden Kriminalitätsopfern und ihren Angehörigen menschlichen Beistand und immaterielle Hilfe gegeben.
Der "Weisse Ring e.V." unterhält in allen Landkreisen und kreisfreien Städten Au-ßenstellen, die den Hilfesuchenden als Ansprechpartner dienen.
Im Bereich der Landkreise Hameln-Pyrmont und Holzminden sind es die beiden Außenstellen Hameln und Holzminden.
Die Opferhilfeeinrichtung "Weisser Ring e.V." und die Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden streben eine systematische Verbesserung der Hilfe für Opfer von Straftaten in den Landkreisen Hameln-Pyrmont und Holzminden an.
Zwischen dem Leiter der Außenstelle "Weisser Ring e.V. Hameln", Herrn Christian Jahn-Pabel, dem Leiter der Außenstelle "Weisser Ring e.V. Hameln", Herrn Werner Friedrich, und dem Leiter der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden, Herrn Kriminaldirektor Ralf Leopold, wurde am Donnerstag, 20.03.2014, im Beisein des Landesvorsitzenden, Herrn Rainer Bruckert, und Polizeirat Jens Kozik, Leiter des Zentralen Kriminalitätsdienstes in Hameln, eine Kooperationsvereinbarung getroffen und unterschrieben.
"Die Zusammenarbeit zwischen der Polizeiinspektion und den beiden Außenstellen gestaltete sich bereits in der Vergangenheit als außerordentlich gut und soll nun durch diese Vereinbarung schriftlich fixiert und manifestiert werden", sagte Kriminaldirektor Ralf Leopold vor der seiner Unterzeichnung der Vereinbarung. Der Inspektionsleiter: "Für die Opfer ist es wichtig, Verständnis, Zuspruch und Rat zu erfahren, um mittels psychologischer Beratung die Tatfolgen überwinden zu können. Die Hilfeangebote beginnen bereits in der Phase der Anzeigenaufnahme der Polizei."
In Bereichen der Gewalt- und Sexualdelikte sowie bei Einbruchsdiebstählen im häuslichen Bereich erscheint die Notwendigkeit der Opferhilfe selbstverständlich zu sein. Auch in neuen Deliktsfeldern müssen wir Hilfeangebote prüfen. So zählen Internet-Betrug, Stalking und Trickdiebstahl beispielsweise zu den Delikten, bei denen eine psychologische Belastung der Opfer nicht sofort erkennbar ist und ein Hilfeangebot eventuell unterbleiben könnte.
Für Inspektionsleiter Ralf Leopold sind auch Rückmeldungen wichtig: "was ist aus den Fällen geworden, haben die Opfer Hilfe erfahren, wie ist das Hilfeangebot der Polizei von den Opfern angenommen werden? Ich wünschte mir nicht nur fallbezo-gene Feedbacks, sondern einen jährlich wiederkehrenden Erfahrungsaustausch zwischen der Polizei und den beiden Außenstellen der Opferhilfeeinrichtung."
Laut Rainer Bruckert als Landesvorsitzender bestehen nur in den Bundesländern Bayern und Niedersachsen Kooperationsvereinbarungen zwischen der Polizei und dem Weissen Ring. "Nach der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim und der Polizeiinspektion Celle ist nun die Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden der dritte niedersächsische Partner, mit dem ein Kooperationsvertrag geschlossen wird" führt Rainer Bruckert aus. Der Landesvorsitzende freut sich ausgesprochen über den Vertrag und spricht deutlich seinen Stolz über die beiden Außenstellen in Hameln und Holzminden aus, wobei seine Blicke in Richtung Christian Jahn-Pabel und Werner Friedrich wechseln.
Abschließend bemerkte Herr Bruckert, dass auch viele Polizeibeamte ehrenamtliche Opferhilfe betreiben und sich im Weissen Ring als Mitglieder engagieren; er fügte hinzu: "Eine Kriminaltechnikerin gab mir mal auf die Frage, warum sie als Polizeibe-amtin Opferhilfe betreibt, folgenden Antwort: -... wenn ich alle Spuren gesichert habe und die Tür hinter mir zu mache, ist das Opfer alleine-. Dieser Satz hatte mich sehr beeindruckt".
Polizeirat Jens Kozik als Leiter des Zentralen Kriminaldienstes merkte an, dass im Bereich der Eigentumsdelikte noch ein großes Handlungsfeld offen wäre. "Ein Einbruch im häuslichen Umfeld hat weitreichende Folgen für die Geschädigten bzw. Opfer. Viele Opfer solcher Straftaten denken über einen Umzug nach; einige setzen diesen Gedanken in die Tat um und ziehen tatsächlich weg, da sie aufgrund des erlittenen Traumas sich nicht mehr in ihrem ursprünglichen Heim wohl und sicher fühlen. Bei der Opferhilfe stößt die Polizei schnell an ihre Grenzen, so dass wir hier auf professionelle Opferhilfe angewiesen sind", stellte Jens Kozik fest.
Der "Weisse Ring" nahm die Unterzeichnung der Vereinbarung zum Anlass, das langjährige Mitglied der Außenstelle Hameln, Frau Christa Koch, zu gratulieren und zu ehren. Christa Koch trat am 01.06.1979 als 1. Gründungsmitglied dem Verein bei. Rainer Bruckert überreichte Christa Koch einen Blumenstrauß und eine Silbernadel, um Frau Koch für ihre ehrenamtlichen Verdienste, für 35 Jahre gelebte Opferhilfe und für ihre jahrzehntelange optimale Berichterstattung im hiesigen Bereich zu danken.
Die Außenstelle Hameln wurde am 22.05.1979 durch den ehem. Regionalbeauftragten/Landesbeauftragten des Weissen Ring, Herrn Dr. jur. Josef Augstein, in Hameln ins Leben gerufen. Christa Koch war als Redakteurin der Deister- und Weserzeitung (DeWeZet) mit bei der Vereinsgründung anwesend, um über diesen Anlass zu berichten. Die Ausführungen des Herrn Dr. jur. Josef Aug-stein hatte Christa Koch dazu bewegt, selbst Opferhilfe zu leisten und trat als erstes Gründungsmitglied am 01.06.1979 dem Weissen Ring bei.
Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass am morgigen "Tag der Kriminalitätsopfer" (22.03.2014) an die Situation der durch Kriminalität und Gewalt geschädigten Menschen erinnert und im Gedenken an alle Opfer und Angehörigen von Straftaten auf die Situation dieses teilweise erheblichen Leides aufmerksam gemacht wird.
Weitere Informationen gibt es unter www.weisser-ring.de
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