POL-DN: Dreistigkeit kennt keine Grenzen
Düren (ots)
Die Durchtriebenheit mancher Diebe und Betrüger hat am Donnerstagmittag einmal mehr ihre Ausmaße gezeigt. Ein bislang unbekannter Täter hatte sich gegenüber seinem späteren Opfer als Wasserwerker ausgegeben, um so auf linkische Art und Weise an das Hab und Gut zu kommen.
Gegen 13:30 Uhr hatte der Mann an der Wohnungstür der 82-Jährigen geklingelt. Um einem angeblich zu hohen Wasserdruck Abhilfe zu schaffen, verlangte er Einlass in die Räumlichkeiten der Dame, was diese ihm jedoch verwehrte. Daraufhin setzte der Unbekannte die Rentnerin unter Druck und tischte ihr abstruse Szenarien auf, die bei Nichtbefolgen seiner Anweisungen eintreten würden. So gelang es ihm, die Frau zum Öffnen der Tür zu überreden. Anschließend wies er sie an, sämtliche Wasserhähne im Haus zu öffnen, um durch Ablassen des Wassers ein Platzen der Leitungen zu verhindern. Die hierdurch gewonnene Zeit machte sich der Täter dann zu Nutze, um sämtliches Inventar seines Opfers nach verwertbarem Diebesgut zu durchwühlen. Hierbei stieß er unter anderem auf einen Tresor, den er brachial aus einem Schrank heraus brach und anschließend mit Hilfe von zwei Komplizen in einem Pkw abtransportierte.
Auf der Flucht wurde das Trio von einem aufmerksamen Anwohner beobachtet, der, als er später die Polizei an der gleichen Anschrift entdeckte, seine Feststellungen mitteilte. Somit wurden nicht nur eine Strafanzeige durch die Beamten gefertigt und zahlreiche, am Tatort hinterlassene Spuren gesichert, sondern es wird nun konkret nach den drei Männern und dem von ihnen genutzten Fahrzeug gefahndet.
Bei der ersten Person handelt es sich vermutlich um einen Südländer, der etwa 30 bis 40 Jahre alt ist. Von schmaler Statur, war er bekleidet mit einer hellen Jeans und einem grauen Kapuzenpullover. Die zweite Person wird ähnlicher Herkunft und gleichen Alters beschrieben, trug allerdings eine dunkelblaue Jeans, ein blaues Hemd und eine schwarze Steppweste. Diese beiden trugen wahrscheinlich den Tresor aus dem Haus, so dass die Seniorin mit einem der beiden direkten Kontakt gehabt haben könnte. Sie ergänzte die Beschreibung um eine Körpergröße von circa 180 cm und dunkelblonde, kurze Haare. Das Gesicht soll oval und braun gebrannt gewesen sein. Die dritte Person, die gleichzeitig Fahrer des Wagens war, wurde auch auf 30 bis 40 Jahre alt geschätzt und war mit einem hellblauen Hemd bekleidet. Bei dem von den Dreien genutzten Auto handelt es sich um einen Ford, möglicherweise einem älteren Modell aus der Baureihe "C-Max" in dunkler Lackierung. Hinweise zu den Tätern, dem von ihnen genutzten Fahrzeug oder gar dem Verbleib der Beute nimmt die Polizei unter der Rufnummer 110 entgegen. Bei dem Diebesgut handelte es sich um wertvollen Schmuck, Dokumente sowie einem Sparbuch und einer EC-Karte im Wert von insgesamt etwa 15000 Euro.
Daneben weist die Polizei noch einmal darauf hin, dass die Bürgerinnen und Bürger des Kreises achtsam bleiben sollen: - Lassen Sie niemand Fremden in die Wohnung! Erst Recht nicht, wenn er oder sie versucht, sie mit Horrorszenarien unter Druck zu setzen! - Lassen Sie sich bei vermeintlichen Angestellten der Wasserwerke, von Stromanbietern oder anderen Unternehmen und Institutionen den jeweiligen Ausweis zeigen. - Nehmen Sie Rücksprache mit Angehörigen oder bitten Sie Nachbarn um Hilfe! - Versichern Sie sich nach Möglichkeit, zum Beispiel telefonisch, bei der jeweiligen Firma, ob derzeit Außendienstmitarbeiter im Bezirk unterwegs sind. - Im Zweifel rufen Sie die Polizei! Wir sind für Sie da, gleich wann und wo!
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