Pressemitteilung

ZDF-Programmhinweis / Dienstag, 6. März 2007, 0.10 Uhr / Irak – Das verlorene Jahr / Film von Michael Kirk und Jim Gilmore / Mittwoch, 7. März 2007, 0.10 Uhr / Der atomare Schwarzmarkt

2007-02-06T12:15:20

Mainz (ots) -

Dienstag, 6. März 2007, 0.10 Uhr
Irak – Das verlorene Jahr
Film von Michael Kirk und Jim Gilmore
"Freie Menschen haben die Freiheit, Fehler zu machen!" Der frühere
amerikanische Verteidigungsminister Donald Rumsfeld nahm sich die
Freiheit, mit diesen Worten das Desaster zu erklären, in dem die
amerikanische Offensive im Irak endete. Die Dokumentation zeigt in
schonungsloser Offenheit, warum der siegreiche Feldzug gegen Saddam
Hussein den Irak in Chaos und Bürgerkrieg versinken ließ.
Michael Kirk und Jim Gilmore lassen in dem Film die maßgeblich
Handelnden wie Donald Rumsfeld, Condoleezza Rice, US-Generäle und
politische Aufbauhelfer, aber auch unbeteiligte Augenzeugen zu Wort
kommen. Schonungslos zählen die Zeugen die gravierenden Fehler auf,
die nach dem Krieg die Mission "Wiederaufbau" und "Demokratisierung"
scheitern ließen. Sie schildern die Intrigenspiele und Machtkämpfe
hinter den Kulissen. Die Dokumentation beschreibt, wie unvorbereitet
die USA auf die Zeit nach dem Krieg war. Es wird klar, dass die Bush-
Regierung die Chance auf eine weitgehend friedliche Umgestaltung des
Irak durch krasse Fehlentscheidungen und falsche Strategien
verspielt hat.
Zentrale Figur ist Bushs Sonderbotschafter Paul Bremer. Mit seinem
Konzept, alle Mitglieder der Baath-Partei Saddams aus Ämtern und
Jobs zu entfernen, raubte er nicht nur den Betroffenen die Existenz,
er entzog damit gleichzeitig der irakischen Gesellschaft die
Fundamente. Die Zeugen schildern, wie der Zivilist Bremer direkt
nach seiner Ankunft das Kommando über die Militärs vor Ort an sich
riss, ihre Erkenntnisse und Ratschläge ignorierte. Er zerschlug die
bestehenden Strukturen von Armee und Polizei des Irak, um gemeinsam
mit den US-Streitkräften vollkommen neue Strukturen aufzubauen. Auch
das ist ein Grund dafür, dass die Iraker die Amerikaner nicht mehr
als Befreier, sondern als Besatzer ansahen.
Der Film zeigt die Ursachen und politischen Fehler auf, die den Irak
in Chaos, Terror und Bürgerkrieg stürzten.
Mittwoch, 7. März 2007, 0.10 Uhr
Der atomare Schwarzmarkt
Die dunklen Geschäfte des Dr. Khan
Film von Julian Sher
"Iran besäße kein nukleares Programm, gäbe es da nicht Abdul Qadeer
Khan", sagt Matthew Bunn von der Harvard Universität. Die Rede ist
von Dr. Abdul Qadeer Khan, dem "Vater der pakistanischen Atombombe".
Jahrzehntelang hat er unbeachtet von der Welt und unterschätzt von
den Politikern des Westens, aber zum Teil mit Billigung der
Geheimdienste ein unglaubliches Netzwerk aufgebaut: einen
Schwarzmarkt für Nukleartechnologie und Atombomben-Know How.
Abnehmer sind u.a. Iran, Nordkorea und Libyen.
Die Dokumentation von Julian Sher zeichnet akribisch das Bild einer
weltweiten Bedrohung: der illegalen und unkontrollierten Weitergabe
von Bauanleitungen für nukleare Waffen. Er zeigt, wie sich Abdul
Khan in Europa technisches Wissen aneignete, um für sein Heimatland
Pakistan die Atombombe zu bauen. Und er weist nach, wie Khans
geheimes nukleares Netzwerk schließlich jeden zahlungskräftigen
Kunden mit atomtechnischen Gerätschaften versorgte.
Autor Julian Sher ist den Spuren des Dr. Khan von Europa bis in die
islamische Welt gefolgt. Er sprach mit den Weggefährten und Fahndern.
Zu Wort kommen aber auch der pakistanische Präsident Pervez Musharraf
und die Außenministerin der USA Condoleezza Rice.
Die Dokumentation kann belegen, dass die US-Regierung die dunklen
Geschäfte des Dr. Khan nicht nur billigte, sondern sogar förderte –
bis der atomare Schwarzmarkthändler außer Kontrolle geriet. Mohammed
El Baradei, Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde
(IAEO), äußert sich entsetzt über das, was Dr. Khan plante,
nämlich "eine mögliche Zusammenarbeit mit Terroristen" wie Al Qaida.
Dokumente zeigen, dass Al Qaida bereits an einer "Superbombe"
bastelt, die sozusagen im Rucksack überallhin gebracht werden
könnte. Das zweite nukleare Zeitalter hat begonnen: Es geht nicht
mehr um die gegenseitige Abschreckung zwischen Weltmächten, es geht
um die ganz reale Bedrohung durch Terroristen mit atomaren
Massenvernichtungswaffen.

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